Montag, 13. Juni 2005

Taken

Stephen King ist unverfilmbar, vielleicht mal abgesehen von Kubrick. Taken ist eine blöde Alien-Schmonzette, alles was King überhaupt lesbar macht, der virtuose Umgang mit Alltagssituationen, die visuelle und atmosphärische Dichte seiner Texte, nie durch Stil, immer nur durch den zielsicheren Schuss auf das, was auch in der diffusen sentimentalen Erinnerung noch klare, einfache Formen behält, auf das von jedem Trottel wiedererkennbare, die riesige Menge an nebensächlichen Details, die den fetten Mainstreamteppich bilden, die weite Welt der kleinen Gefühle, die wie von selbst zu den großen führen, puff, alles weg im TV. Es bleiben die unglaublich dämlichen Handlungsabstracts, dieser ganze krudeste Krempelmüll, also überhaupt nichts.

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alex63 - 15. Juni, 13:05

ich habe ja nie was von stephen king gelesen weil immer alle king gelesen haben und die bücher so schinken sind. dachte lange das wäre trivialliteratur. egal. die verfilmung von misery von rob reiner fand ich aber unglaublich. der einzige horrorfilm, wenn es denn einer ist, der mir je gefallen hat. diese unausweichliche edgar allen poe, paul auster-atmosphäre unglaublich packend eingefangen. der film beschränkt sich aufs wesentliche, ist ziemlich sparsam angelegt, ich muss ihn unbedingt mal wieder sehen. kathy bates in der rolle ihres lebens. diese szene, wo sie das weinglas mit dem pulver umstößt. wie man da mit dem schriftsteller mitleidet und den glauben an gott verliert, den man sowieso nicht mehr hat.

Casino - 16. Juni, 22:00

stimmt, misery hab ich vergessen. Schauspieler eben, das eingeschränkte Wesentliche gut gefüllt, das funktioniert dann schon. Dieses TV-Zeug hat sich mit dem Trivialanteil begnügt. King müssen Sie auch nicht lesen, die Bücher sind aber in ihrer extrem leichtfüßig daherkommenden Funktionalität schon eine saubere Sache.

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