beliebigkeitsbloggen

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das konzept midlifekrisis in einer sonnigen sekunde beim hundespaziergang über den falkplatz verstanden, es braucht anscheinend ein "ja" am ende. kein gold, aber es glänzt.

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vielleicht wieder mal ein paar monate an einer maschine sitzen, 6 stunden am tag, ein soll erfüllen, mein traum wäre eine kompassfabrik, den norden sichern, kleine schrauben festdrehen, oberflächen polieren, am monatsende in einer schlange stehend den scheck abholen. zur ruhe kommen (scombussolata).

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auf eine vernissage nicht gegangen, weil mir die webseite nichts gesagt hat über die arbeiten und gar nichts über die künstlerinnen. man sieht nur ein objekt, etwas unerkennbares, könnte etwas gesticktes sein, oder mit gips? konzeptkunst, nicht festlegbar, nicht stillhaltend, bisschen plastisch, bisschen dekorativ, es macht undefinierbare aussagen über sich und das sein in der welt, es ist beige, und sagt nicht mal leise: hier bin ich, ich muss, ich will. das webloghafte dieser kunst, ich sollte das mögen vielleicht. werde hingehen mit den jungs und ihrem monsteranspruch ("der hamburger bahnhof, das ist das langweiligste museum der welt, mama, da geh ich NIE wieder hin"). es sind schon wieder ferien, zum donnergrummel.

der nächste beste film kommt bald, mit einiger wahrscheinlichkeit ein lieblingsfilm: moonrise kingdom. ich mag die filme von anderson auch deswegen vollkommen kritiklos, weil ich meinen kindern genau so eine kindheit machen will, es klappt natürlich eher im sprachlichen (mehr nebensätze, mehr überraschendes vokabular, mehr geschichten vor allem, unerklärtes.)

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wow. endlich mad men geguckt. reduziert die hausbar. das zeitaroma ist etwas ermüdend, die gegenstände der fünfziger/sechziger finde ich gilb und bedrückend, vor allem, weil die berliner trödelläden so voll davon sind, diese lampen, die aus dem braun tapezierten wohnzimer einer alten frau oder eines alten mannes kommen, dieses unfreie design mit der plüschigkeit der fünfziger, auf dem weg, aber noch in der seltsam-phase. don draper aber ist absolut hinreissend, schön, smart, unglücklich, eine sehr anziehende figur. am allerspannendsten aber finde ich natürlich die frauenbilder - die männer sind genau so geschrieben, wie man sie erwartet, eigentlich nie überraschend, aber die frauen bieten, besonders die figur der peggy olson, noch entwicklungsmöglichkeiten und geben anlass zur hoffnung. ich war überrascht von all den aggressiven und selbstbewussten damen in drapers bett, die ich eher in den späten als in den frühen sechzigern erwartet hätte, aber vielleicht waren die amis da schneller.

man sollte die serie erst nach 17:00 gucken, wenn das trinken in ordnung geht.

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vorgenommen, die eigene wohnung mehr als erwachsene zu nutzen. herumlaufen, sich etwas servieren, einen drink zum sonnenuntergang, dann wieder herumlaufen, auf die balkone vielleicht. dort über die bonsais sinnieren. allein mit den büchern sein, sich büchern gegenüber richtig verhalten, aufrecht, sicher irgendwie, die eigene bibliothek beherrschen, den tv nutzen, auch ohne die kinder, sich ins sofa setzen mit einem whisky auf dem glastisch. es fühlt sich an, als wollte ich eine vorgestellte kamera mitlaufen lassen und dann wahlweise sitcoms, leute in sofas, bleibend, oder menschen allein vorm aufbruch, leute stehend, typisches bild aus dem usa-kino.

das leicht drängende des wohnraumes, all das gewachsene und eigene, die lückenlose erklärbarkeit. lust auf räume als behauptung, wie das behauptete darin dann mit den jahren unsichtbar werden wird, wie man rüberwächst in teppiche und bilder oder möbel oder what ever. wie sehr das what ever ist, ein hauptgrund für viel zu große wohnungen, man hat räume zur verfügung für neue systeme und varianten.

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apotheker

Früher gab es keine Erkältungen, sondern böse Hälse oder erfrorene Glieder, höchstens mal eine hitzige Erkrankung.
Es gab zwar Mittel gegen das ungarische Fieber, gegen die Pest und gegen weiße und rote Ruhr, bei "Schnuppen" empfiehlt mein Apotheker-Handbuch nur etwas, dass auch gegen den "Schlag" und gegen "Lähmung der Zungen" eingesetzt werden konnte. Aber mit Bockshorn und Hundedreck ist man sicher auf der richtigen Seite.

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wichita. da bleibt irgendwas hängen, als die kamera die stadt von oben zeigt, eine von vielen städten, es ist ein vielfliegerfilm. ich stoppe und suche bei google earth genau diese biegung des flusses und finde sie auch, ich richte die sat-aufnahme aus, bis sie deckungsgleich mit der filmszene ist und klicke hin und her, bis mir mein echo verständlich wird, as falls wichita, so falls wichita falls. ich weiß nicht mehr, ob lyle mays? - nein, es war metheny mit den streifenhemden, er hatte sie immer an, bei jedem konzert. und wie wertvoll die ecm-platten waren, ich hab sie immer gekauft und wusste nicht, ob ich sie verstehen würde oder wollte. jack de johnette! unbegreifbar. mit welcher geduld ich das aufregend fand damals. oder kolbe/illenberger, so very sweet waren die, die geniale jugend vom lande. "flieger" habe ich von ihnen, darauf eine bach-bouree glaube ich, gespielt wie ein süßer frischer sommerregen, es war wie telemann für die alten damen, ein glück mit sehr klarem grunde. und lyle mays hatte etwas, wenn man ihn auf der bühne vor sich sah, dann gabs nichts mehr zu verstehen, der reine flow, man hat ihm alles abgenommen, aber hey, ich war 18. danach tulsa und kansas und wieder clooney, den ich mag in dem film, er wirkt hilflos und hat eine feine abgenutzte sprödigkeit.

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beim rechner aufräumen ein programm entdeckt und angemacht: kenn ich ja doch! dieses internetdingens, das die gehörten sachen sich merkt, das hab ich dann wohl aus datenschutzbedenken gleich wieder ausgemacht, 2006. gemerkt, dass ich vor 3 jahren genau die gleiche musik gehört habe, bisschen beunruhigend.

lastfm hat sich irgendwie stark vergrößert in den letzten paar jahren. neuer zeitfresser, nicht dass ich mich langweile mit meiner kinderfreizeit.

hey, aber ich habe eine super musikalische nähe zu jungen italienern mit pornosonnenbrillen! bin also noch nicht ganz out of time.

(neues thema: beliebigkeitsbloggen)

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