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die knappheit der bedeutungen, alles auf das nein zurücklaufend wie auf einen siphon, sich aus sehr langer rede zurückziehend, alles wird kalt: ein nein, in einer gesamtheit von leben begründet, schwachstellen suchend und findend.

und sie wird das vielleicht lesen und wieder so wütend werden, weil die sprache immer auch blödes manieristisches lukrativum ist, die nimmt, was sie kriegen kann.

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04

Drei Frauen, acht Kinder, kein Problem.

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Die kleinen schmalen Strassen schmiegen sich hauteng an den Wagen, der Außenspiegel fluppt nur durch die Vegetation an der Mauer, der Asphalt saust schnell und schnurgerade unter den Rädern durch, jede Kurve und jeder Felsvorsprung ist sogar den Kapillaren seit den frühen Achtzigern bekannt, man lenkt mit dem Arsch praktisch, es ist ein bisschen wie eine gute Milonga, und die Sonnenbrille macht die Tunnel so richtig tasty. willing and able grölt man mit und fährt den Touris davon, und später, in Caldè beim Aperitiv mit den Freunden gibt es dann nur noch son paar Koordinatenbestimmungen. Kinder größer, neue Lieben, selbe Jobs, eigene Häuser, das wesentliche konstant. Lachen.

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Die große Wärme als ein angehmer feinfilmiger Inhibitor, die Dinge auf das richtige Tempo herunterdimmend, und man nimmt überhaupt Zeit anders wahr, weil das Wetter immer gleich gut ist. Innen wie Außentemperatur, wir schieben uns die Haare hinter die Ohren und drehen die Köpfe in den Abendpseudowind, der nix bewegt und trotzdem weht, einen Tick schneller als die anderen Luftmoleküle, und auf so heißer Haut ist viel Sensorium für tickling molecules.

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Die Bananen sind absolut großartig in Italien, sie haben ein Zitrone-Vanille-Dingens dabei, das einen total umhaut.

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Wir sitzen am See, paar Freunde, die Kinder und ich, vor einem entspannt schwatzenden Publikum. Sie sind grossomodo gleich alt und kommen wie jeden Sonntag Nachmittag alle gleichzeitig aus dem großen Garten an den See herunter. In dunkelblauen Leinenliegestühlen auf der alten Steinmauer im Schatten der Glyzinien und Feigenbäume und riesigen Hibiskusstauden, die Damen in sehr großen dunkelblauen Badeanzügen, mit alten komplizierten Brillen und einem sehr selbstbewußten Gesichtsausdruck über den Hüften mit Geschichte, die Herren mit Hut und in costume. Die Frauen erzählen kichernd, wie es vor über 45 Jahren zu G gekommen ist, sein Bruder hat irgendwann angefangen, für ihn mitzudecken bei Tisch, da habe ich ihn eben gemacht, und gucken sich dabei die Zwillinge an, ohne den Abstand zu ihnen für eine Sekunde zu unterschreiten.

Wir liegen in unseren 25zigjährigen Freundschaften auf den Handtüchern und kommentieren schläfrig die Ereignisse des letzten Jahres (Sie heiratet, einen anderen, jetzt im August. Eeebeh, vitaccia.)

Der See ist sehr dunkelgrün, und es gibt einen kleinen Moment beim Schwimmen, in dem die Hände fantasmagorisch aussehen vor dem grünen Wasser.

A erzählt, dass er früher mal drei Autos hatte, und dann waren es eine Weile drei Motorräder. Zur Zeit habe ich drei Fahräder, und mein Ziel sind ganz klar drei Paar Schuhe.

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01

Schleuderdramolette

favourite places

Auf dem Weg zu einem Konzert erst spontan einem Radfahrer hinterhergefahren, weil der so mädchenhafte Fesseln hatte, die federleicht die Pedale traten, auf und nieder, ich konnte sonst auch nix sehen wegen dem überirdischen Gegenlicht, perfekt verschollen im Windschatten. 3 Ampeln lang, dann Kurve gekriegt, und dann war es gar kein Konzert, sondern eine Performance, und meine Toleranz bei Performances hört meistens sofort auf, wenn die anfangen. Immerhin schmissen die zu Beginn des Aktes weiße Mäuse in die Menge, wenn man sich zum Dableiben entschlossen hatte, was ich angemessen fand. Aber es war dann eine klassische Gehirnwäsche im Assessment-Center-Stil, mit einem 6-Schritte -Programm zur angemessenen Rückkehr in die wirkliche Welt, das Publikum vor Beginn mit einem Fragebogen in eine der Monsterklassen sortiert. Ich war ein Geist, der tut sowieso, was er will, aber egal, ein paarmal haben wir aufrichtig lächeln müssen, über die Platitüden des VHSsigen und jetzt schließt alle die Augen und stellt euch den Raum vor, in dem ihr zuletzt glücklich wart konnte man leichtherzig hinwegrutschen, auch weil es so grenzauflösend heiß war.

Danach im Prater vermeintlich praschl gesehen, jedenfalls einen Mann mit den Bildeigenschaften von pp: Sehr große schwarze Brille und -Statur. Gedacht, mal wieder mehr pp lesen gg den Phantomatismus, oder wie das heißt. Das ist jetzt aber schon ein älteres Phantom, gell? Auch tröstet mich Stimme 2 im Sebstgespräch, die mit dem was-willst-du-eigtl-Gestus, weil es gerade einen Haufen

(Stop. Stimme 2 hat nämlich sonst einen engerherzigen du-hasts-doch-gewollt-Ton, es ist viel angenehmer so, das ist Sommmergewöhnung, füllt den großen Raum für Wetterzweifel, den man in D sonst benötigt.)
Also ich verrmisse natürlich p, die sogar ihre Mailadresse gelöscht hat, unbelievable, echt, aber es gibt goncourt grad ganz wunderbar in voller Fahrt, auch liquid center, zu deren letzten Eintrag ich unbedingt noch was sagen möchte, comes time. Und die üblichen Verdächtigen wie vigilien, der neulich das Sommerflirren ganz und sehr schön mitnehmbar gemacht hat, oder wie ebenfalls immer parka mit den Haiku- Bildchen, auch neulich. Hey, und die Blogs der beiden einzigen Herren, vor denen ich freiwillig AUS DEM WASSER!!! in ein Schlauchboot klettern würde, weil die nämlich was an sich haben, als kennte man sich schon Jahre (und das bei bestimmt sowas von komplett verschiedenen Leben), das ist irgendwie wie früher. Malorama hat ja bei mir einen fröhlich blinkenden sowieso - Tag (habe neulich übrigens mein am A. der Welt stehengelassenes Fahrrad an mein Auto gelehnt wiedergefunden. Freunde mit Lastern.)

Das waren Links im 3lpm-Takt, weil ich jetzt bestimmmt wochenlang kaum noch linken werde wg. Verreisen.

Kann wer meine Blumen gießen?

Überlegt, ob ich mir noch was vornehmen sollte für diesen Sommer. Sofort in eine innere Aufzählungsstarre verfallen, ein bei mir typisches Hitzephänomen: Verbindungen lösen sich, besonders die linearen, alles steht auf einmal vor einem, in einer kosmischen Gleichberechtigung, die man zB meinem Bett sofort ansehen kann, weil es seine Aufgabe mit mehreren anderen Eisbergspitzen teilen muss. Blätterstapel, Dingliches, ein feuerrotes Dragtaugliches Max-Marta-Kostüm (kicher, Verschreiberchen), das ich verkaufen möchte für 35 Euro. Will das eine oder einer? Und einen Damen - Smoking von Giorgio Armani mit wunderschönen vier Knöpflein am Ärmel, hier:

02

Den will ich auch verkaufen.

Jetzt noch ein Gedicht, nein, ich werde mich bessern, im Ernst.

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wyswyg-Klamotten

Sammler

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Das Gute liegt ja oft so nah, gerade einem Vortrag auf zwei Flügeln des 19. Jahrhunderts gelauscht, darunter einer von glaub' ich sechs noch spielbaren großen Erard -Flügeln von 1886. In meinem Großstadtrevier habe ich nämlich in Rufnähe eine kleinfeine Werkstatt für historische Flügel, die in ihren Räumen und auf den traumschönen Instrumenten dort völlig ungebrochen Werkstattkonzerte veranstalten, in einer Tradition, die genauso alt ist wie die Instrumente. Da sitzt man dann, umgeben von Flügeln, Flügelteilen und Tastaturen mit einem Glas Wein in der Hand und darf zuhören, und das Publikum achtet genausoviel auf das Instrument wie auf den Pianisten. Direkt aus dem Fußballfieber kommend höre ich dann echten und leicht geheimnisvollen Hobbygesprächen über den Umbau alter Klaviermechaniken zu, und ob man Tastaturen neu zusammensetzten darf, und wo das Sofa hinsoll, für das jetzt erstmal kein Platz mehr da ist. Überhaupt ist ja das Sammeln von Konzertflügeln (von historischen Konzertflügeln) eine sofort einleuchtende Leidenschaft, die ich nur bedingungslos befürworten kann.

Es gibt dort vielleicht 40 oder 50 Plätze, frühes Kommen empfiehlt sich, dafür kann nach den Konzerten noch gefachsimpelt* und getrunken und geraucht werden.

*not me, ich hab ja grad erst meinen ersten Erard hören dürfen, aber Hingabe in jeder Erscheinungsform ist sehr wohltuend anzuhören.

finale

Plötzlich feeling the urge (wo hab ich das jetzt wieder her? Bei urge immer Urga im Hirn, den Taiga-Film mit unglaublicher Landschaftsweite, in die kann man sich dann stellen und so laut es geht: URGE!!! brüllen, und es würde verwehen und verschwinden in der grenzenlosen Steppenschönheit) statt meinem zweifelsfrei äußerst sicherem Finale-Vermeidungs-Projekt etwas noch absurderes zu tun, etwa dem Moosefest beizuwohnen, das erst 3 Wochen nach dem Finale stattfindet, so dass ich sogar den Zeitpunkt des Finales vermeiden könnte. Andererseits wollte ich es gar nicht vermeiden, sondern habe nur aus kompletter kalendarischer Unverbundenheit für den 9.Julei ein Autozugticket gebucht, was die gewählte Stategie doch wieder kaum perfektionierbar macht: sie war sogar unabsichtlich.

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Hat doch jemand aus der Ablagefläche Fahrradkorb mein einzig wirklich rasselndes Rasselarmband aus 60ziger - Jahre - Blech mitgenommen, dabei verbringt es dadrin seit Jahren den halben Sommer, weil ich es immer Anfang Juni aus dem Armbandschälchen hole, umbinde, und nach 50m Kopfsteinpflaster bemerke, das der Verschluss nicht schüttelsicher ist und es dann einhändig in den Fahrradkorb schlenkere, wo es dann bleibt, bis es mir wieder einfällt.

Gemein.

metapher, dein freund und helfer

Es gibt da einen allmorgendlichen Anruf aus der nahen Verwandtschaft, vor dem ich immer tief Luft hole. Dem Gespräch guck ich dann von meiner Hörerseite zu wie einem Fischschwarm, der blitzschnell und ohne Vorwarnung von Thema zu Thema schwingt, jedes neue Ziel von allen Seiten gleichzeitig versteckend. Manchmal muss ich das Telefon vom Ohr weghalten, bis der letzte kleine Fisch durch ist, aber in dieser Naturereignis-Metapher ist auch der redundante Aspekt davon prima durchzustehen, als Masse.
(das nacheinander als aufeinmal, dann ist dichte wieder tröstlich)(seid umzingelt, millionen)

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A-Um. Na endlich. Ein neuer blitzsauberer See, kuschelig gelegen am warmen Arsch der Welt, Sand überall, kaltes ach so grünes Wasser unter den Händen. Irgendwie kommt man aus solchen Seen ja schöner raus, als man reingegangen ist, und nicht nur später, ich weiß auch nicht, warum das '06 immer noch funktioniert.

juni, juni, junimond

Die Nachbarin aus den Nachwendejahren neulich bei einer Taufe wiedergetroffen, 1990 in Mitte gewohnt, noch ohne Mittefeeling, war eher Südwedding damals. Wir teilten uns ein Telefon mit Kabel übern Hinterhof, und haben gemeinsam mit dem Staubsauger den Gaszähler frisiert, und so weiter, jetzt sind wir wieder Nacharinnen und können mit dem Erzählen genau da anfangen, wo wir mal aufgehört haben Anno x. Es ist natürlich viel passiert so, an Sachen, mal in Konsequenz, mal aus dem Nichts kommend, aber beide keine Leichen im Keller, das ist schon mal was. Das Reden vor diesem lange-nicht-gesehen-Film ist ja immer durchlässig, man will immer große Richtungen ausmachen, also nicht ich oder so, das Gespräch will das, sone Lebensabschnittserscheinung glaube ich. Können wir gut ignorieren. Sogar ein schöner halbnackter Mann auf dem Balkon schräg drüber muss gucken, wer da so rumgackert.

(Die Dinge in perspective sehen geht ab gewissem Alter unweigerlich nach hinten los) (ab 40 nur noch Perspektivwechsel des Grauens zu nennen.) (Also, ganz einfach, heben wir unübertroffen pragmatisch kurz die Schultern und lassen das mit dem großen Ganzen, trinken einen guten Weißwein auf dem Junibalkon und müssen lachen über den vermaledeiten Lauf der Dinge, und ist es nicht alles in allem beruhigend, das man noch ein, zwei Kleinmädchenteile hat unter diesem manchmal wackeligen sommerlichen Zellwissen, das es gut ist. Oder wird, what ever.)

Aloha



maggie and milly and molly and may
went down to the beach (to play one day)
and maggie discovered a shell that sang
so sweetly she couldn't remember her troubles, and
milly befriended a stranded star
whose rays five languid fingers were;
and molly was chased by a horrible thing
which raced sideways while blowing bubbles; and
may came home with a smooth round stone
as small as a world and as large as alone.
For whatever we lose (like a you or a me)
it's always ourselves we find in the sea


(Warum ist das jetzt hellgrau? ma che ne so, chi se ne frega)(e.e. cummings, ein Liedchen zum Summen, heute in der SZ an den Koeppen erinnert worden, und an den E.E. Cummings- Verehrer Keetenheuve aus dem Treibhaus. Die "Drei Romane" im Kopf unter "Das Grüne Buch" abgespeichert, deshalb jahrelang nicht wiedergefunden, weil es ein silbernes ist, voll mit heute unverständlichen Bleistiftnotizen, Zeichen und gleichsam spöttisch wirkenden Unterstreichungen, hat es mir womöglich mal nicht gefallen, das Buch, als one of the few in der Preziosenecke verstaut? Kein Mensch weiß sowas noch, man bräuchte eigenlich Beweise auch für diese unwichtigen Erinnerungen, sie können ganz für sich ihre kleine Weltteilhabe verändern, ich mag das, als hätte man einen Ameisenhaufen im Kopf, der unermüdlich Dinge umstellt und neu sortiert, ohne je Frischluft zu benötigen. Beim sofortigen Festlesen gleich wieder begeistert, ich-habe-keine Zeit-für-sowas vor mich hinfauchend also festgelesen, die Unschuld, die klare Luft in diesen Büchern, der Inhaltsreichtum, Weltfülle, das nicht verdichtete.

Und der Stein, den may da oben findet, der erinnert mich an meinen Vater, der gestern vor 3 Jahren gestorben ist. Er starb in einer italienischen Hafenstadt, und meine Mutter ist dort viel am Strand spazieren gegangen in diesem unglaublich heißen Sommer und hat diesen Stein gefunden, in dem Schwarz und Weiß auf eine für sie glaubwürdige Weise verteilt (reality) verwirbelt (Wahrnehmung) waren, so dass der Stein sofort ein Symbol für ihre gerade zum Ende gekommene Ehe werden konnte und sie darüber ganz erleichtert war, Steine können sowas ja.

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dsc000281 dsc00030
places to be

Im Haus am Waldsee findet immer das alte Westberlin noch statt, es gibt Frauen mit Hut, überhaupt viele Frauen in sommerlicher Schönheit, die allerdings ausnahmslos Kunst studieren, machen oder haben. Ein Haus, ein Park, ein See, mehr ist ja auch nicht wirklich nötig, deswegen kann man die Weltreise an den Stadtrand auf sich nehmen, und die Kunst vereint neben den üblichen Fragezeichen (hä?-Fälle, Menschen die offensichtlich Erfolg haben, nur weil sie das wollen) zufällig ein paar Lieblinge, wie Herrn Lewandowski, Herrn Florschutz, Carla Guagliardi, Albrecht Schäfer und Marcel van Eeden. Wie sagt das Programmheft so schön: Diese Global Player genießen Berlin als geistiges Labor.

hell

Und wie sie sausen durch die Tage diese kleinen Kinder immer, alles Bewegung, alles laut polterndes Urvertrauen. Wir sitzen in der Sofainterneteckkneipe, mein Hals über Eck weil die Leinwand eben so hängt, ich sehe die anderen Besucher als einen indistinkten bunten Haufen mit vielen Wärmeflecken drin: Alles Bekannte. Nachbarn, Fastfreunde, Eltern, Spielplatzkumpel, wir geben uns die Karte über die Köpfe der anderen hinweg und trinken Weizen und alkfreies Bier und Fanta, die Kinder transfundieren munter zwischen drinnen und draussen hin und her und verfolgen ihre dringenden Ziele dabei. Überall Menschen, aufstehn und hinsetzen, Tor. Gekicher und Gebrüll, alle lachen. Es gibt Falafel und Scharwarma von nebenan, ich merke wieder mal eher widerwillig, dass mich die Fahnen gar nicht wirklich doll stören, das stören will nicht unter die Oberfläche sozusagen, auch L.’s Papa neben mir ist kein Nationalist vermutlich, bin einfach zu grundentspannt für die Bedeutung hinten am Zeichen dran, es ist wie es ist –

(...und es ist fürchterlich, kommt dabei immer hinterher als Jahnn-Echo, ein stets zu dickes Ende, bei dem ich dann sofort sentimental werde und an die dicken schönen nur teilweise geklauten Hoffmann und Campe -Schinken im Regal denke. Ich liebe Dünndruck. Muss was gegen das Sentimentale unternehmen, es ist so eine fröhliche S., keine nebelhafte, ein Wiederfinden, aber natürlich mit Schotten dicht. Nicht förderlich.)

– der Vater jedenfalls hat sich die deutsche Fahne auf die Backen gemalt und hat ein Hemd dazu an, ich denke über seine sonstigen täglichen Anzüge nach, immer in der Farbe neuerer Autolackierungen, genau: Grau mit Grünmetallic oder Rosè, der Hammer, das freut mich immer morgens. Mir fällt meine Nationalität gar nicht ein, wenn ich ihn mir so angucke, ich sehe eher sein symbiotisches Eintauchen ins Genus Fussballfan, das mich amüsiert, sein alles-oder-nichts, die Show dabei, das Wochenendhafte an einem sunny Dienstag. Er muss sich umgezogen haben für das Spiel, und das ich das weiß, weil ich ihn etwas kenne, das schafft Zuhause.

Stunden später erkenne ich das Bekannte an dieser Athmo, wie immer im Sommer ist der süße Süden in seinen feinmotorischen und mikrosozialen Mustern, also nur im Subkutanen, wieder näher: Der Umgang miteinand, das Ich/Welt-Dingens hat sich verschoben, es fehlt etwas konstitutives: Keine Gräben heute, keine Verteidigungslinien, kein die Haut dünn machender Approbationsmechanismus immer, der auch die kapillaren Frontverläufe noch genau zu verteidigen weiß, schon als Vorwegnahme. Ich seh diese, äh: Vorgänge (feeling sehr cosy Privatsprache grade) immer als kleine tatsächliche Kampfmaschinchen, mit winzigen Heeren und kleinen Generälen, die schrille winzige Befehlchen erteilen, so mikroskopisch, das man sie nur ein bisschen spürt, als kleinen Druck auf der Epidermis. Sowas. Bei mir ist dieser Druck immer sofort weg, wenn ich in Italien aus dem Reisegefährt steige, was ich als Beweis für seine Existenz gelten lassen kann in meinem privaten Leben, andrerseits bin ich in einem gefährlich nachlässigen Lebensabschnitt (ich sag jetzt nie mehr: Alter), wo ich meinen Balkon sehr liebe und mich überhaupt über Kleinigkeiten gut freuen kann.

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cimg2706

korrekter Umgang mit modernen Patentdeckeln

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La Fabula Orphica über Babsi Jones.

(Beloved Pärt. Erinnert mich an zwei Freunde, die mit jugendlicher Verve mal zu Pärts Wohnung in Berlin Lichterfelde oder so gepilgert sind und dort geklingelt haben. Ihnen wurde geöffnet, ein erstaunter und, wie sie erst Jahre später zugaben, nicht restlos begeisterter Pärt bat sie herein und sogleich an den festlich gedeckten Tisch, an dem es schon ein leeres Gedeck für sie gab. Sie wurden bewirtet, es gab Konversation, dann gingen sie wieder und kamen erst ein paar Jahre später drauf, dass Pärt als orthodoxer Christ am Osterfeiertag keinem Gast den Einlass verwehren wollte, denn es hätte ein Engel sein können.)

...

Auf einer meiner drei Wochenendpartys mit einem Mann, den ich aus komplett anderen Zusammenhängen kannte und dort wiedertraf, über die vermeintlichen Begegnungszufälle gesprochen, gibt keine. Die Gruppe mit gleichen Ausgangsbedingungen in Alter, Bildung und Interessenslage ist so klein, dass man sich über die Jahre zwangsweise immer wieder begegnen muss. Stümmt. Das ist beruhigend wie alles entspannt weltverkleinernde.

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Dann wird mir gesagt, mein großer Sohn sei zu wuschig und könne sich noch immer nicht genug konzentrieren, und ob er ihn nicht zu sich nehmen solle, ich sei ja offensichtlich überfordert.... Nein, aber er wäre dann ja immerhin jeden Abend mit ihm zusammen und das würde ihm guttun.... Nein, was ich mit so aufregen würde, die Fahrzeit sei zu weit, er könne das Kind nicht häufiger abholen. ...Ja, mein Gott, er würde sich halt echt Sorgen machen, nein andere Kinder in dem Alter kenne er nicht, aber der Sohn seiner Freundin...Nein, der sei bloss 2 Jahre älter, und Elias hätte ja noch gar keinen Plan.... Na gut, dann ist er halt drei Jahre älter, aber Elias könne noch nicht mal die Wochentage immer richtig, ob mir das denn alles egal sei ...Nein, das sei auch sein Kind!

Well, I've learned so much.

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