Ein
angetrunkener Familienpapa, der seine Worte mühsam mit dem ganzen Gesicht formen muss und sich dabei mit mir über Schrödingers Katze unterhalten möchte. Er spekuliert über irgendeine dritte Möglichkeit (neben tot/nicht tot) und ich denke dass die in seinem Gesicht liegen muss und da raus will offensichtlich.
Die 2. Party an einem so
glamourös gestarteten 3-Partys-Wochenende, die hat es sowieso nicht wirklich leicht.
 
- Samstag, 17. Juni 2006, 23:56
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Man holt Luft und der Blick gerät an einen Spiegel, eine Zeichensammlung, von allen Lebensparteien sternförmig zusammenlaufend in einem Gesicht, das wäre ja überhaupt so meine Faltenerklärung: notwendige Vergößerung der Leinwand.
Die Codes immer, ob die gelesen werden können, oder wann genau sie geschrieben werden in so einem Familienleben. Lücken.
Vielleicht liegt er in den ganzen Dingen, an die man sich grade nicht erinnern kann, der nonverbale Kontinent, auch durchs Umfeld gesteuert: Wie wichtig war Italien so als Alltag und peer group in der emotionalen Schulung, schon das gestische Element von Gefühlen als Teil einer selbstverständlichen und gestaltbaren Oberfläche, nichts verbotenes daran, nichts geheimes (der Charme immer, das Spiel, der Flirt), das dichte und seidige Netz aus Alltagsritualistik.
Wie wenig zum Beispiel von der väterlichen Reserviertheit noch in uns Schwestern steckt, oder wir erkennen es nicht mehr, eine kleine Scheu, die sich nicht äußern braucht.
(Ich weiß noch, als ich '84 nach D kam, in ein fremes Land, dessen Sprache ich perfekt beherrschte. Das Trockenfischgefühl, wenn man die Rituale nicht deuten konnte, wie diese Deutschen einem immer entweder alles oder gar nichts erzählten, Distanz und Nähe keinem allgemein bekanntem Code unterworfen, sondern nur den persönlichen Bedürfnissen der Sprecher, man musste mit jedem Menschen von Null anfangen, und die Regeln jedesmal komplett neu erfinden, das war aufregend und kam mir damals sehr revolutionär vor, weil ja immer alles möglich war.)
Zwischendrin bin ich immer mal wieder vollkommen überrascht über mein Leben, wie sozusagen gleichberechtig man die Spuren von Fehlern und Nichtfehlern verfolgen kann, gar kein Schicksal, wie sicher das macht, gleichzeitig: Wie offen alles immer ist. Morgen.
 
- Freitag, 16. Juni 2006, 11:45
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Abends mal wieder Konjunktivmodus, lieber Blumen giessen. Mutter heute:
Das musst du abschneiden, und das, schau mal, der kommt sonst nicht mehr richtig, die Erde ist vermoost, wo ist denn deine Schaufel, keinen Rhododendron – ☞ wie in
Rhodesien, oder? –
Dünger für die Rose verwenden, die will keinen sauren Boden. Ich immer so:
Ja, ja, genau, ach, ja, hmmm.
(Interessante Schädlinge gefunden, erst für Nachkommenschaft gehalten: Farn, der sich geschlechtlich vermehrt und Eier legt, erst freundlich leicht mit der Hand drüber gestrichen und woanders weiter gegossen, bis es mir eingefallen ist. Jetzt Biomüll)
 
- Freitag, 16. Juni 2006, 11:25
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Freund V. erzählt von stundenlangem Irrweg durch Tarifstrukturen der Telekom und vergleicht sich dabei mit der
Maus.
 
- Freitag, 16. Juni 2006, 10:00
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Und es ist immer nur Jonglage, aber mindestens ein f...g Ball fliegt immer allein davon, alles hängt aneinander, aber dieser eine Ball fliegt immer aus der Kurve und ich seh ihm dann nach. Mal Haushalt, mal Wäsche, mal die Küche (Fischstäbchen, sag ich nur) oder die Konsequenz, mal das Projekt, und blöd kommt es, wenn dazu noch der Körper nicht einfach die Klappe hält und funktioniert.
Meine Devise ist relativ bescheiden: Noch 20 Jahre solltens mindestens sein, dann sind die Kleinen frei genug, aber 20 gute Jahre, bittedanke. Als Gastgeberin einer schon 37 Jahre alten Stoffwechselkrankeit hätte ich dafür gern einen privaten Diabetesbetreuer an der Hand, mit Erinnerungs-, Aufmerksamkeits- und Trostfunktionen eingebaut, halt einen Kümmerer.
(Grade total genervt von heftigen Blutzuckerschwankungen, auf meinem eh schon zu vollen Boot noch ein unberechenbarer blinder Passagier, einer den man nicht sieht und sehen sollte, und der bedacht und kontrolliert werden will wie etwas mit Bewusstsein, noch ein Kobold dazu, 'affanculo.)(Dann lieber Menopause)
Dann vor allem stille Bilder von mir mit heilem Schuppenpanzer, die Kinder freundlich guckend und lustige Dinge sagend, ohne das NEIN-Geschrei, ohne die Kampfhormone in ihren kleinen Jungenkörpern, ohne ihren Hunger, in einem Raum ohne diese ganzen so unterschiedlichen Bedürfnisse immer, am besten selber ohne Bedürfnis sein. Nichts wollen.
(Unter Umständen würde eine Haushälterin schon helfen.)
 
- Sonntag, 11. Juni 2006, 13:45
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Völlig überraschend ein zweites Fussballspiel heute im Fernsehen, sitz ich weiter vor, es läuft seitwärts am Blickfeld vorbei, hei, ich muss noch gar nicht ins Bett.
Die erste Halbzeit vorhin durch die Stadt gelaufen mit rätselhaften großen Glücksgefühlen, Erinnerungen an Kreuzberg spätachtziger, heiße Sommer auf dem Fahrrad durch die leeren Strassen, den Kopf still vor Sonne, immer wieder verfahren, das Mauerdongens genießend. Ding.
Heut zum Spielgucken unterwegs mit drei Kindern, weil wir wollten aus Gründen der kompletten Ahungslosigkeit ins Ex-Designmuseum, allein allein waren wir nicht dabei, und man ließ uns, 3 komplette Teilfamilien, nicht mehr rein.
Die Schönheit dieser Müller-Architektur, die Neugotik mit dem klaren unverstellten Glauben, auf eine prachtvolle Art nüchtern. (me beeing pathosaffin, det Englisch schon wieder, ist das jetzt noch
Sozialgeräusche oder schon Befindlichkeiten?
* Well, wurscht, zuhause.) Kopf nennts immer
Schiffshebewerk, bevor ihm die Umspannwerke wieder einfallen, aus dem Hof ein hallendes und bedrohliches
Deutschland-Gebrüll, die Ordner haben eine neckische "Alois S."-Uniform, sehen aber ansonsten aus wie echte Ordner. No way in. Wir laufen von da nach Hause, die Kleinen etwas kollerig, es ist ein weiter Weg, den ich wie immer kurz- und kleinrede. Unterwegs Revolution weil Gregor nicht mehr Fussball gucken will, sondern sein auf dem Schulsommerfest erworbenes Video
Buzz Lightyear. Ich sage Dinge zu ihm, die ich nicht schnell genug vergessen kann, und verspreche ihm, dass er morgen als allererstes seinen Film schauen darf, wenn er schnell/lautlos heimgeht, und er wird das nicht vergessen, nor will his inner Wecker. Fehler bleiben ja immer bis morgen.
(groovy)
 
- Freitag, 9. Juni 2006, 22:19
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In der Schlange vor der Kasse die Herren in Anzug und Krawatte in Ausgehlaune, das es überschwappte, wir bekommen handgeschriebene Karten, weil der Computer kaputt ist, das Haus voll bis auf den letzten Platz, das Summen vor Beginn, vor uns junge Franzosen mit Kicheranfall. Die Coriolanus-Ouvertüre wollte ich mir sofort besorgen, das geht mir fast immer so in der Philarmonie, der Live-Zauber wirkt, aber noch während dem Schlussatz des letzten Programmpunktes gemerkt: Es ist der Dirigent. Herr
Poschner, der mit chaplinesker Anmut die Musik untertitelt hat (wie eine Gehörlosen-Version war das, man musste ihm nur zusehen und verstand alles) und der selbst son bekannntes und für mich unspannendes Musikstück wie die erste Sinfonie lebendig und
vibrierend gemacht hat, man hörte ganz atemlos zu. Der ist gut, der Poschner, und er hatte gute Laune gestern. (Na gut, eitel isser auch. Auf seiner Seite zuallererst ein Eigenlob, von der Berliner Morgenpost, das macht einen schon nachdenklich)
Mit zuen Augen sitzt man da und denkt raus, ins Freie, den Berg wieder rauf, über Häuser und gucken, neu anfangen mit allem, was einen hält, später loungen wir in der Hotelbar und spotten schon wieder über diese Falltüren immer, und bemerken once again with a smile die großen Ähnlichkeiten überall, in den Geschichten, wir alle in den gleichen Seilen verknäult, der Fehlerquotient, die Fallpauschale, das kleine Funkeln im Campariorange. Rabarber. Nutzt nüscht.
 
- Mittwoch, 7. Juni 2006, 23:48
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Gestern das L-Wort geguckt, am Rechner (eye-tv, gefährlich, gefährlich), während ich abwechselnd genervt und extrem genervt versucht habe, eine dämliche vob-Datei verlustfrei in ein schneidbares Format zu konvertieren.
Im L-Wort lauter schöne Frauen, die sich unaufhörlich küssen und in jedem noch so gut besuchten Restaurant sofort auf die Toilette gehen, um dort schlüpfrige Dinge zu versuchen, und man ist dann auch fast erleichtert, weil das die Dialoge reduziert. Überhaupt die Drehbuchschreiber (-innen? Nee, oder?)! Konnten ihre Aufmerksamkeit keine 2 Filmminuten lang vom Sex-Thema fernhalten, andererseits finde ich den Gedanken beruhigend, dass zumindest eine Bevölkerungsgruppe noch ausreichend Spass hat. Mit Salsakursmusik im Hintergrund und naked bosoms im Vordergrund! So haben sich das die pubertierenden heterosexuellen Provinzjünglinge immer dann vorgestellt, wenn für komplexere Phantasien grad keine Zeit war.
Wenn die Schönheiten Gespräche führen, dann über Beziehungen, ich meine, niemand redet ständig über Beziehungen heutzutage, besonders nicht in dem dann doch charmanten Tonfall anzüglich zickig. Ich konnte die ganze Zeit den Produzenten im Hintergrund sehen, korrekturlesend, über sechzig, Republikaner, sich freuend, dass er endlich einen pc-Mantel für seine seit 1960 nicht mehr hinterfragten Vorstellungen von der Frauenliebe hat. (Alles nur Neid, zu mir war ja seit Jahren keiner mehr anzüglich oder auch nur zicksch)(Aber trotzdem guck ich das nicht mehr, ist zu doof)
 
- Mittwoch, 7. Juni 2006, 17:40
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Und wenn das hier überhaupt nicht besser wird mit dem Sommer, dann fahrt doch nach Ligurien! Meine italienische Leserin – nein, meine in Italien lebende deutsche Leserin (der ich u.a. den Musikus Capossela verdanke, und viele neue Ansichten über das Leben in Italien) – vermietet dort eine Idylle, auf die ich sehr gerne aufmerksam mache.
 
- Dienstag, 6. Juni 2006, 11:58
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- Dienstag, 6. Juni 2006, 10:24
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Beim Espresso in ihrer Wohnung plötzlich Heimweh nach früher, als alles noch weniger Tiefgang hatte.
Ich weiß noch, dass früher überhaupt keiner latte macchiato trank, das war Kinderkaffee, vielleicht was für alte Damen, geichermassem alltagsentfernt wie latte con il rum, Milch mit Geschmack, keine Kaffespezialität. Meine Mutter hat den noch nie getrunken, aber sie trinkt auch keinen Capuccino nach 10uhr vormittags.
Später fällt mir ein, dass sie gar keine Milch verträgt und deshalb noch nie welche getrunken hat, und dass memyself l.m. doch gesehen und auch bestellt habe früher, und dass ich beim hören von "l.-m." seit immer an Leoparden denken musste und an Ozelote und zwar in ihrer Erscheinungsform als 80ziger-Jahre-Hosenmuster, wegen den Flecken, es heißt "gefleckte Milch" nämlich und ja, meine Mama trug solche Hosen, sie hatte sogar gestern als Haushose eine uralte d&g-Jeans mit Leodruck an.
Dieses kleine Echo als privates kleinschillerndes Seifenbläschen immer dabei, als das aufkam, dass jetzt alle immer latte macchiato trinken, und es konnte nicht fliegen, natürlich, denn in Berlin kommt dieser Getränkename als orfanello daher, als semantisches Hurenkind: Nur noch Mode. Diese inner sight hat nur in Italien funktioniert, wie eine Souvenirkamera mit Loch und Dia dahinter, denn dazu muss der Sprecher den Fleck quasi mitschwingenhaben beim Bestellen und servieren, als kleines offenes Fenster, hier ist es zweidimensional, ein Glasaufdruck. Darum bestelle ich immer Milchkaffee.
 
- Dienstag, 6. Juni 2006, 09:19
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Das schnelle überraschte Aufleuchten, als meine Mutter ihr Geschenk auspackt: getroffen!, schön. Und wie ohrenbetäubend ihr die Kinder happy-birthday-to-youuuuuu ins Telefon gegröhlt haben.
Mit meiner Tante neulich auch über Mutter- Beziehungen geredet, bei ihr sind es Grenzfragen: Das musst du sagen, und das kann man klarstellen, etwas Gleichberechtigtes, bei mir ist schon so ein Verantwortungsgefühl da reingekrochen, ruf sie an, geh mit ihr aus, bring ihr Bilder von den Kindern.
 
- Dienstag, 6. Juni 2006, 09:14
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Me: Und, wie war der
Film?
Gregor: Toll! Es gab Drachen, und Ritter und Kämpfe!
Elias: Es gab auch Liiiiiiebe!
Gregor: Was?
Me: Liebe!
Gregor: Was?
Alle: Liebe!
Gregor: Nebel?
David: Nein, Liebe! Die Prumzessin hat den Ritter liebgehabt!
Gregor: Ja, aber er hat gewonnen.
 
- Montag, 5. Juni 2006, 10:22
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Cumulusse, Cumulusse, soweit das Auge reicht. Auswandern sollte man aus des Herzens Mitte an den wärmeren Rand, aus Rom werden 30°C gemeldet, in so einem betont lässigen Tonfall. Man wird ja schon genau so verzagt und trotzig wie diese
Stimmen hier (bwv 176, Trinitatis), allein, man ist schlechter verfugt. (autsch)
 
- Freitag, 2. Juni 2006, 10:09
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wieder Pastawartezeit (endlich ein topic): neulich fand ich eine mail von
Mindestenshaltbar zu spät, in der sie mich um einen Text baten, und ich schickte der Dame dort dann an jedem der 5 Tage, die ich noch Zeit dafür hatte, einen neuen
Entwurf....brr, nie wieder. Mit mehr Zeit hätte ich etwas über Kindererziehung schreiben können, oder vielleicht über Handtaschen, also über ein echtes
casinista (thx,
p, passt) -Thema.
 
- Donnerstag, 1. Juni 2006, 18:43
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Ich weiß ja, wie das aussieht, sage ich, mal wieder in wetterbedingter
Landfrauenkluft auf dem Kita-Hof stehend. Sagt da doch ein Vater:
Naja, UND du hast drei Kinder.
 
- Donnerstag, 1. Juni 2006, 11:49
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Man möchte ja Tränen weinen, so groß und viele wie die Regentropfen hier. Echtes Säuferwetter, darum guten Gewissens eine alte
Mistmelodie vom Herrn Rühmkorf.
 
- Mittwoch, 31. Mai 2006, 14:15
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Der große Probelauf immer, wie schwer es ist Sätze aus der allgemeinen zwingenden und swingenden semantischen (
püschkologischen) Weitläufigkeit rauszuholen, ein kleines perfektes nacktes Jetzt zu erwischen, offen und frei wie ein versehentlicher Blick oder ein Kind oder so, ich habe Pastawartezeit, ich muss warten, bis sie fertig ist, wird sie verkochen oder nicht: ich bin ganz gut im pastaschätzen, das geht durchs schreiben durch, der Ruf der Pasta, die ist zuhause hier u wird fein behandelt: jetzt.
 
- Dienstag, 30. Mai 2006, 18:40
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bis gerade eben sicher gewesen, heute sei Donnerstag
 
- Dienstag, 30. Mai 2006, 15:20
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Es lebte Herr Kunz von Karfunkel
Mit seiner verrunzelten Kunkel
Auf seinem Schlosse Punkpunkel
In Stille und Sturm.
Seine Lebensgeschichte war dunkel,
Es murmelte manch Gemunkel
Um seinen Turm.
(seit jahren jeden tag die
lyrikmail im postfach, gerade mit einem kindergedichte-special.)
 
- Dienstag, 30. Mai 2006, 13:40
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Bei Tageslicht das Buch von meinem Nachtisch zur Hand genommen. Es sind drei Lesezeichen drin, und durch Magie wahrscheinlich schaut immer nur eines raus, jeden Tag ein anderes. Ich dachte, es wären drei Bücher.
 
- Dienstag, 30. Mai 2006, 11:07
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Die Biennale endlich knapp geschafft, mit sonem Küstenwetter in der Luft, und es gibt viel Luft auf der Biennale, nee, weil man eine Strasse entlanglaufen muss dabei. Fast alles schon wieder vergessen inzwischen, bis auf eine perfekte gelbe Treppe in einem alten Stall von Michael Beutler, und den 387 großartigen
Häusern des Herrn Fritz. Und in der Mädchenschule bei einem Herr
Ballen mit schönen Fotos, einem lebensgroßen und angenehm absurdem
Pappwagon von Kusmirowski und einer fast echten und hinreißenden
Biographie in Bildern gerne stehengeblieben, von Marcel van Eeden, der netterweise jeden Tag ein Bild zeichnet und es ins
Netz stellt.
Die beiden Puppenfilme fand ich eher beunruhigend, in dieser Verbindung zwischen Animation und echten Sachen nehmen die merkwürdige Abkürzungen in die tieferen Schichten, und da will ich die gar nich haben (Herr
Kid, Sie müssen das noch mal erklären alles, das ist doch ihr Fachgebiet!)
Überhaupt diese Filme allüberall, ich kann da meinen Kinoblick nicht abstellen vorher und suche in den dunklen Videokammern nach filmischen Entscheidungen, und das führt dann beim Gucken immer in eine große, sofort in Langeweile übergehende Leere. Und alt das alles! Holger Czukay, seines Zeichens früher mal Bassist von Can, hat zusammen mit Jaki Liebezeit, dem Can- Drummer? schon in den 80zigern Videos gedreht, wo er sich vor dem Hintergrund einer Aufnahme der chinesischen Staatsoper dramatisch die Haare kämmt. Das war ziemlich gut, ich sehe den noch heute da stehen mit seinem Kamm, ach, Erinnerung. Ich hätte den vielleicht sogar ohne die chinesische Staatsoper behalten, weil er Holger Czukay ist und ein Held, aber wenn sich Unbekannte minutenlang kaum bewegen oder komische Sachen machen, dann werde ich einfach nur müde.
Bei mir funktionieren solche Filmsachen, wenn mindestens ein kompletter Gedanke verfilmt wird, eine Metapher, ein Haiku, whatever. In den KW war das
burn von einem Herrn Reynold Reynolds, und ein Film über eine Art Derwischtänzerin in einem U-Bahnwagen, der war wild und lustig, aber Künstlername ist weg leider, wegen dem Sieb in meinem Kopf. Und die ziemlich blöde Seite der biennale liefert nicht eine halbe Info über die ausgestellten Künstler, kein Titelverzeichnis, nur einen Berg Geschwätz, durch den ich nicht wirklich durch möchte.
Alles in allem doch so, dass man hingehen sollte, noch bis Pfingsten, glaub ich, unbedingt bei schönem Wetter, und nicht über das Motto nachdenken:
Von Mäusen und Menschen.
 
- Dienstag, 30. Mai 2006, 09:57
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They need so much kindness and encouragement, and mostly they don't make it easy to give it to them -- it takes a light touch and a willingness to fail. Sometimes I rise to it and sometimes I don't.*
Der großartige
mole mal wieder. Über Teenager und über das, was Erziehung leisten könnte, in einer guten Welt. Ich bin ja noch gut aufgehoben im kleinkindlichen Kontinent, aber dessen Grenzen sind am Horizont schon deutlich erkennbar. Mit Glück finde ich den Text dann wieder in 6 oder 7 Jahren.
 
- Montag, 29. Mai 2006, 08:30
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im Sofa gefunden, nach 5-tägigem Tantenbesuch
 
- Donnerstag, 25. Mai 2006, 18:57
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Sulla pe
sulla pe
sulla pelle e su noi
cadono perle stasera
le insegne dipingono amanti
dai vetri rigati al vapore
nella pio
nella pio
nella pioggia che c'è
i cani non trovan padroni
e suona l'orchestra a gettoni
e i cinesi non chiudono mai
nascosti nella sera
partono treni a ogni ora
partono ma
non partiamo noi
è un disco d'inchiostro e di cera
la strada
e i solchi li suonan le suola
camminando, camminando
cade la pioggia..
la pianola, la pianola
spazza la sera
gli ombrelli sbocciano agli angoli
nella pio
nella pio
nella pioggia che c'è
le rose non seguono i guanti
ritornano a mazzi ambulanti
dov'è che dormono i tram
(Lied von Capossela, aus der Serie
Musik für Fingerkuppen und Schreibtische an regnerischen Feiertagen)
 
- Donnerstag, 25. Mai 2006, 12:52
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Leute, die ich mag keine Birken sagen, als läge seit Generationen ein dunkles schreckliches Familiengeheimnis hinter der Abneigung.
 
- Donnerstag, 25. Mai 2006, 10:32
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Und wenn es Dinge gibt, die einen per Luftkissen zurückbefördern in der Zeit, dann dieses Wetter gerade. Frischer lauer Wind in großen Böen, schnelle Wolken (Mama, die Erde dreht sich, guck mal), Lichtwechsel, fast ein Duft in der Luft, grüne Baumschatten, schaukeln, erste Erdbeeren, Maikäfer, und so weiter und so weiter.
 
- Dienstag, 23. Mai 2006, 14:24
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