Mittwoch, 7. Juni 2006

Kuckuck in Juninächten

In der Schlange vor der Kasse die Herren in Anzug und Krawatte in Ausgehlaune, das es überschwappte, wir bekommen handgeschriebene Karten, weil der Computer kaputt ist, das Haus voll bis auf den letzten Platz, das Summen vor Beginn, vor uns junge Franzosen mit Kicheranfall. Die Coriolanus-Ouvertüre wollte ich mir sofort besorgen, das geht mir fast immer so in der Philarmonie, der Live-Zauber wirkt, aber noch während dem Schlussatz des letzten Programmpunktes gemerkt: Es ist der Dirigent. Herr Poschner, der mit chaplinesker Anmut die Musik untertitelt hat (wie eine Gehörlosen-Version war das, man musste ihm nur zusehen und verstand alles) und der selbst son bekannntes und für mich unspannendes Musikstück wie die erste Sinfonie lebendig und vibrierend gemacht hat, man hörte ganz atemlos zu. Der ist gut, der Poschner, und er hatte gute Laune gestern. (Na gut, eitel isser auch. Auf seiner Seite zuallererst ein Eigenlob, von der Berliner Morgenpost, das macht einen schon nachdenklich)

Mit zuen Augen sitzt man da und denkt raus, ins Freie, den Berg wieder rauf, über Häuser und gucken, neu anfangen mit allem, was einen hält, später loungen wir in der Hotelbar und spotten schon wieder über diese Falltüren immer, und bemerken once again with a smile die großen Ähnlichkeiten überall, in den Geschichten, wir alle in den gleichen Seilen verknäult, der Fehlerquotient, die Fallpauschale, das kleine Funkeln im Campariorange. Rabarber. Nutzt nüscht.

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