tagebuch
da hat gregorzwilling ein halbes jahr lang zweimal in der woche im verein mitgespielt, hat gefachsimelt, von toren und trainern erzählt und hat sehr genaue vorstellungen darüber entwickelt, wie groß sein handtuch sein sollte, welche art duschseife er haben möchte, und wie man die strümpfe über die wadenschoner ziehen sollte, nämlich drunter. wenn ein kind etwas sehr gerne tut, dann merkt man das außer am strahlen ja auch an der lässigkeit, mit der immer mal wieder ein (trainer-) markus-hat-gesagt-satz eingestreut wird, und ich glaube, er genießt sogar dieses lässige, er hat es sich erarbeitet. markus-hat-gesagt, dass er bald, beim großen berlinturnier, eventuell mitspielen dürfte.
heute nun hat markus mir gesagt, dass sie gregor doch nicht brauchen können im verein, weil er wäre noch nicht ganz auf der höhe, er sei manchmal unkonzentriert, und es seien außerdem zuviele kinder, aber er dürfe heut noch mal mitspielen.
bin dann heim geradelt im mütterlichen empathie-overkill - also ich selber hätte fast ein bisschen geheult. jetzt kämpfe ich mit der verlockung, den gregor anzuflunkern - "es sind zuviele kinder! nur darum darfst du jetzt nicht!" - andererseits hat sein zwillingsbruder schon ein paar misserfolge wegstecken müssen, und die hab ich ihm auch nicht abnehmen können, und es wäre so aus mutternperspektive ausgleichende gerechtigkeit. natürlich hilft so ein konzept mit überhoher abstraktion dem einzelnen niemals weiter, besonders wenn der erst 7 ist.
soll ich ihm die volle, oder nur die drittelwahrheit erzählen, meinem kleinen gregor? es gibt ja noch andere vereine, ich könnte ihn einfach, tja.
 
- Mittwoch, 4. Juni 2008, 16:44
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fuchsia lautet der ruf des tages. gestern bei h&m fast ein unglaubliches hängerchen erstanden, auf dem sich die farben hellorange und fuchsia den geringen raum teilten, beim anprobieren zum glück gemerkt: man kann nicht wirklich hingucken, oder nur ganz kurz. nach einem abend in der kombi würden sich alle an das kleid erinnern, und niemand an mich, weil man für das gesicht ein zweites mal hätte hinsehen müssen, eine offensive art der unsichtbarkeit. jetzt suche ich schuhe in that gorgeous colour.
 
- Dienstag, 27. Mai 2008, 08:17
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der ganz leicht ranzige geruch vom wunderbaren lait sôleil von lancôme, spf 15!! das muss älter sein als letztes jahr.
 
- Samstag, 24. Mai 2008, 14:25
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Auf dem Sportplatz am Arsch der Welt direkt hinter einem Tor sitzen, weil man sonst woanders hinlaufen müßte. Die Kinder sind am anderen Feldende und spielen Hockey mit ihren neuen neonorangenen Bällen, bunte schnelle Farbkleckse. Vor mir schießen 2 Männer ewiglang Bälle ins Tor, immer abwechselnd, und der Blick springt anfangs noch immer zwischen dem Tor, dem Ball und den Spielern hin- und her, bis mein Kopf plötzlich den Gang wechselt und das Hirn den Fluss bemerkt, den federnden Körper des Torwarts im dunklen Trainingszeug, seine Beine immer in Bewegung, die Muskeln fließend und schnell ineinander greifend, den Ball nur als Verlängerung eines Gedankens, umgesetzte Energie und gleichmütige Eleganz, immer im Kreis herum. Manchmal springt er hoch, wenn er einen Ball gehalten hat, breitet seine Arme aus, spielt ein bisschen mit seiner Kraft, und guckt dabei aus der Bewegung heraus zu uns Müttern auf der Parkbank rüber, aber wir behalten die Sonnenbrillen auf natürlich, und klauen unseren Kindern noch einen Notfallschokoladenkeks.
 
- Donnerstag, 22. Mai 2008, 21:07
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Pfingsten, Schweden, Ausflug, Hochzeit.
(Die Leute mit den tags immer, die Sinnzuschüttung von eigentlich perfekten Orten, plus private utopy vom Nutzwert)
Dieser kleine Teich in Südschweden ist über 200 Meter tief, und von seinem Boden sollen geheime Gänge zur Kathedrale von Lund führen. Er hat diese schwarzgrüne Kälte, die nach kurzem Zögern die Knochen erreicht, während man noch
ha! und
hu! schreit.
Das komische Gefühl, soweit im Norden vom Zuhause im äußersten Südzipfel eines riesigen Landes herumzufahren. Die Rapsfelder da blenden beim Vorbeifahren, die Wälder scheinen allesamt mehr Geschichten als Bäume zu beherbergen. Und man könnte noch 1600km oder so weiter fahren, bis man oben ankommt. Nachts singen Nachtigallen, denen kann man zuhören und dabei ein paar Vodka trinken.
(Das ist mir zu langweilig geworden mit dem Nichtbloggen. Ich blogge jetzt wieder ein bisschen.)
 
- Donnerstag, 22. Mai 2008, 14:12
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die neue neugierde, das neue nichtwissen. und beim blick auf sich selber das erstaunen darüber, wie die synapsen sich öffnen unter whisky, ohne das die verbindungen flöten gehen, behalte das, es ist immer so, aber irgendwie vergisst man das wieder, die zähen dinge, andrerseits gehen wochen tage stunden sekunden alle gleich vorbei, nur die zellspannung wirkt auf ewig angelegt, also der körper erinnert alles, gespeichertes, das was nicht mehr weggeht, sondern integriert werden kann.
es ist aufregend, den zustand in dieser körper/geist-kombo runterzudenken auf zellebene, auf die ganzen kleinen albernen (alberne kinder, die eigentlich aufräumen sollten, you get it) ja!'s im hirn, die man umpolen muss und die einem den kater bescheren, mit magenweh, schlechter haut und druck auf der brust. naja, symptoms of life.
 
- Donnerstag, 1. Mai 2008, 20:41
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lust auf staub und hitze, heißes verkleistern von poren und gefühlen, wird ja alles kleiner, wenn es heiß ist, und die physis tritt in den vordergrund. hitze ist ein guter grund für das feine wärmerauschen durch muskeln und gelenke und sehnen, der will ja immer wohin, der körper, und so ein sommer hat eine fühlbare gegenwart, das wäre eine
mögliche alternative. oder massage vielleicht, bei jemandem wie
mole, der das körper-braille lesen kann.
 
- Mittwoch, 30. April 2008, 12:25
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"… Allergien entstehen weil früher die Menschen, die hatten noch alle Krankheiten, da hatte der Körper gut zu tun, und heute ist alles voller Medikamente, da langweilen sich die Blutkörper und dann prügeln sie sich …" (Gregorzwilling findet Allergien cool)
"… und es gibt ja auch sogar Mädchen mit kurzen Haaren, aber bei denen kann ich gar nicht sehen, dass es Mädchen sind, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die eine Scheide haben, die müssen dann größer werden, dann erkennt man das auch an der Stimme …" (Davidzwilling über das ganz-kurze-Haare-Projekt)
 
- Sonntag, 27. April 2008, 21:35
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das mütterpendeln hier im bezirk, auf absolut jedem weg treffe ich befreundete mütter (sich vorstellen, ein jedes habe seinen ort, bis auf mütter, die sind immer überall, und dazwischen unterwegs)
 
- Mittwoch, 23. April 2008, 16:50
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für den tag wie immer eine art schlachtplan entworfen, welche spiele, wann, viel essen, bionade, 2 patentanten, und dann währenddessen gemerkt, dass die zeiten sich verändert haben über das letzte jahr: die jungs wollten fast gar keine spiele, sie haben sich selber beschäftigt. 2 sassen die ganze zeit auf dem sofa und haben meine comics gelesen, die anderen haben die abstellkammer gestürmt oder in den kinderzimmern gespielt. meine entertainer-qualis waren nicht gefragt. spielen? "welches spiel? nö, das ist doof, keine lust."
lieblingssongs beim stoptanzen: pata pata, music monks, das mochten alle, sonst geht der geschmack schon total auseinander, aber hauptsächlich schnellere und härtere sachen mit gebrüll und schnellem bass. 2 der kinder hatten schon ipods, "siehste, mama".
aber morgens war es noch wie immer, der große weckt mich um halb sechs, damit ich den geburtstag nicht verschlafe, die zwillinge sehen beim auspusten und auspacken sehr glücklich aus, auch wenn sie natürlich für meinen geschmack die torten zu wenig gewürdigt haben, um sich sofort aufs auspacken zu stürzen.
 
- Samstag, 19. April 2008, 14:41
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