futilità

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das eiskalte bei wirklich jenseitiger schönheit. der preis von 100 millionen dollar, der nur als potlatsch einen sinn machen könnte, obwohl so ein opfer ja demut voraussetzt, keine reaktive bittende, sondern eine, die sich selbst genug ist, eine echte konstitutionelle demut, ohne die man hier der obszönität überhaupt gar nicht entkommt. es gibt also keinen weg, aber es ist so schön, dieses ding, man wünscht ihm ein existenzrecht, irgendeines.

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grade wieder sport, ich erwarte immer, dass sich mein gesamtes weltbild ändert in folge.

(eine weile twitter gelesen, also so von einem zum anderen gehopst, mir fehlt da echt noch training, danach beim selber bloggen wollen ein großes ohgottweninteressierts- gefühl, nach dem alltagsoverkill bei tw., die wollen doch alle nur familie! beachtung! kann man sich nicht einfach einen applaussender auf den schreibtisch stellen, der alle 10minuten mal angeht? aufmerksamkeit die ganze zeit, für jeden scheiß, rund um die uhr, das ist außer hip auch doch eventuell ein kleines bisschen schräg und traurig, außer für liebende vielleicht, da will man ja mit jedem laut und jedem pups gemeint werden, aber das wird normalerweise auch wieder besser. video kommt da bestimmt auch bald dazu, und sofort kann man die ganzen leute auch noch sehen, vor ihren rechnern und handys und bürotischen, ein andauerndes vor sich hin- gemurmel mit sonnenbrillen und gelegentlichen spitzen schreien, wenn irgend einer von den tausend sekündlichen witzen mal gehört wird. hey, da sind bestimt gute dabei! keine frage. follower! lustig. sichtbar sein, verfolgt werden. wenn man grade ein taxi braucht oder zu ertrinken droht, gern, aber immer? oder es ist eben eigenwerbung, aber dauerwerbesendungen guckt doch eigentlich kein schwein?)

nein. hey, ich werde einfach alt.
(in die nesseln)

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die faz. jetzt ist mir vorm frühstück schon schlecht geworden. der autor sollte bei berlusconi anheuern, der braucht so schreiberlinge in zukunft. wobei eine solche dreistigkeit selbst in italien auffallen würde, andrerseits ist dort zivilcourage nicht so ein heißes pflaster, sie wird gar nicht vermisst. ohmy, abscheu.

(ehrlich, ich hasse rassisten. das gute ist, man braucht gar keine zivilcourage mehr, heutzutage, um denen mal den marsch zu blasen, da reicht menschenverstand und ein demokratisches grundverständnis.)

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der körper der frauen. auf italienisch, eine total betäubende dokumentation, ein zusamenschnitt von frauen, körperteile und gesichter, aus dem italienischen tv-programm. man kann dort gar kein fernsehen angucken, weil es so vulgär und sexualisiert ist alles, jede unterhaltungssendung vollgestopft mit grotesk ausgezogenen damen. der film zeigt diese fast rituelle erniedrigung von frauen, in schnellen schnitten, bis man beim gucken selber nur noch masse und fleisch sehen kann. auf der tonspur erkundungen darüber, wie sich die reduktion auf schönheit in die selbsteinschätzung von frauen einschleicht, ich selber merke beim gucken, wie der eigene blick vom sekundenschnellen urteil "sexy bein" erst nach der überwältigung hinfloatet zur erkenntnis der entwertung, die dahintersteht, also nicht den kopf, den blick meine ich jetzt, wie nahtlos bild und wert ineinandergestülpt sind in meinem frauenkopf, vor dem verstand. was sehen wohl männer dabei? der text zum film ist schön, traurig und sehr dicht geschrieben, und wirkt seltsam verloren hinter der bilderflut, die gezeigt wird, sehr deutlich eine einzelne stimme in einem universum, das nur visuell funktioniert.

(gefunden beim surfen wegen der report sache, ich habe nämlich krankgeschriebene kinder, wie wunderbar nett das internetz für fraktionierte aufmerksamkeit ist, man findet so schnell was schnell erfassbares. jedenfalls unterirdisch große sentimentalität heut wegen italien)

report

die italienische reportagesendung report, von der rai produziert, verliert den rechtsschutz. die chefin gabanelli spricht von zur zeit ca. 30 offenen verfahren, in den letzten jahren wurden wohl alle gewonnen. in zukunft werden die reporter notfalls mit eigenen mitteln aufkommen, sagt sie recht heroisch, aber das sei "wie mit dem fahrrad auf die autobahn".

man kann die sendungen komplett im netz anschauen, den volltext runderladen, sie zeigen auf ihrer seite jeweils ein update zu den sendungen oder einfach den ausgang der geschilderten geschichten, in zusätzlichen videos. es ist eine vorbildliche und extrem notwendige reihe in italien.

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eigentlich könnten doch jetzt im september malo, parka und praschl plötzlich wieder anfangen, ganz smooth, als hätten sie gestern aufgehört, vor den ferien.

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ich hab aus praktischen erwägungen nur waschbare kleider - aber die schuhe! sandalen aus wasserdichtem schwimmfähigen material bitte. oder eine umkleidekabine, die mitkommt, wenn das leichte sommerliche kleiderwehen wie üblich dreimal am tag gegen den seegang abgedichtet gehört. eine dünne wasserdichte bodenlange burka mit schuhschutz? für die handtasche?

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den ganzen abend treibt der subtext erfolg/glück ganz knapp unter der oberfläche, auf der wir so voll im saft stehend herumtanzen, etwas zu schnell, etwas zu laut. es werden geldfragen gestellt, wieviel? und namen oder karriereschritte fallen pausenlos in allen nebensätzen, ein nebensatzhagelschauer. verbeult gehe ich heim.

einen unbekannten angelogen an dem abend, der wissen wollte, wieviele leser mein blog hat. es hat nicht so viele, es hat ungefähr die hälfte, weiß auch nicht, es waren alle so erfolgreich da, und mir schwimmen periodisch immer die felle davon. (wie der mann vom erfolg eines lyrikerfreundes erzählt, er ist der erfolgreichste, komm her, will ich ihm sagen, denn ich mag ihn irgendwie, das ist doch nicht der grund, weswegen du den jetzt nennst, in einem small talk mit einer unbekannten, den smalltalk unterbrechen wollen um alles zu betrachten, jeden satz, jedes gefühl, jede erinnerung, und dann alles verstehen können von einem menschen, oder zumindest genug, um ihn wiederzuerkennen.)

so mit den jahren davon freikommen, vom erfolg/profit-denken, und dabei vergessen, warum man freikommen muss, also als sei es keine resignation, sondern die reine erkenntnis. scheiß zen immer.

ohne gesellschaftliche anerkennung will ich gut leben, im toten winkel, also allein und alleinerziehend mit geringem einkommen, jetzt und immer, mit kleinem ehrgeiz, mein ehrgeiz ist eher orchidee als unkraut, und einem unzeitgemäßen ruhebedürfnis, ein kontemplativer typ sein, der gerne mal ein paar stunden lang steine anguckt.

bleibt mir weg mit euren karrieren, ich versteh die gar nicht, mir werden sogar normale szeneleute schon unangenehm in ihrem herumvibrieren, wie in einem 3d-film, wenn man die brille vergessen hat, noch ein projekt und noch ein projekt, wo mir ein montale-text (oder einer von monika rinck, die ist wirklich wirklich gut) genügt für ein paar tage. aber ich komme mir sehr sehr komisch vor dabei, so als wäre es zeit, an den lago zu ziehen und mit den alten kumpels abends einen aperitiv zu nehmen und über nichts zu reden, als wäre ich im argen und nicht die welt,

weil weil

(herrje, oder doch einfach mal wieder 'n mann?)

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der februar, der februar, der kommt so leis und wunderbar, nur versprechen, kein hinweis, kein blatt, ein dichtes kahles gestrüpp von andrer leute geschichten und scheuen wunschvögelchen, ganz klein und grau und namenlos, was werden wir tun dafür? oh
nichts, natürlich, wir sind nicht auf der pirsch und sehen nur das offensichtliche, weil wir sind gestresst und müde und haben hätten es verdient, einen februar mit hoher sychronizität, ohne fehl, ohne ballast. (und stattdessen strategien, jobsuche, anwälte, jugendamt, und nirgends eine verführung. damn.)

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gerade hat mein alter imac beim versuch, das betriebssystem zu aktualisieren, mich als benutzer komplett gelöscht - ich musste mich mit einem vor jahren spasseshalber angemeldeten, und niemals verwendeten benutzernamen anmelden, dessen kennwort ich nicht mehr wusste, aber der imac wusste den noch, der blöde, ohne administratorenrechte auf meinem eigenen rechner- das anmeldeproblem hab ich dann lösen können, mit starten-von-installations-dvd und neuem benutzer-kennwort und dem root-admin. warum löscht das ding den aktuellen, aber nicht den unbenutzten ollen benutzer, wenn es schon löscht? ich finde das extrem merkwürdig. die damen in der hotline versichern mir, sowas wäre noch nie vorgekommen, gestatten: mein name ist nie, aber heute. aber wie zum teufel kann sowas passieren? die daten sind wohl alle im previous-system-ordner, alle geperrt, alle einzeln zu entsperren, jetzt laboriert der blöde imac seit anderthalb stunden an einem image des alten benutzerordners rum, bis jetzt ca. 15%, hab ich zeit für sowas? nope. bin ich krank? yessire. selbst schuld? eye freilich. januar bis jetzt? kann besser werden.

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