Sonntag, 7. August 2005

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Gestern den Tango der Rashevskis geguckt. Über einen Blick gefreut. Ein lang verheiratetes Ehepaar tanzt einen Tango, ihr Blick in den ersten paar Takten, ins Leere und leer, dann, nach den ersten Umdrehungen schließt sie langsam die Augen und lehnt ihren Kopf an den ihres Mannes. Genau so war das, sobald man voreinander steht, Kontakt aufgenommen hat, die Musik einsetzt, das Abwarten ob es stimmmt mit dem anderen, die klare, schnelle Kommunikation nur noch durch den Körper. Die Freude, wenn der Mann diese Sprache spricht und versteht, und nicht nur hampelt oder baggern will, und man sich diesen 3-Minuten-Dialogen überlassen kann. Oder die Milongas, in denen man mit einigen kleinen Wirbeln und Synkopen auch einfach nur übers Parkett gehen kann.
Der Regisseur, der im Interview zu viel und zu aufgeregt redet, sagt ein paar interessante Sätze: Tango als Tanz der Versöhnung, und das er jeden anderen Tanz auch hätte nehmen können. Tango kann sein, was immer man hineinlegt, und in einem dieser seltenen sehr guten Tänze wird sowieso alles andere vergessen. Dieses Gespräch, wenn alles fließt, man die Bewegungen des Mannes immer Viertelsekunden vorher weiß, wie ein guter Tänzer sogar die Einspielung, das besondere Pathos einiger Stücke kommentieren kann mit seinen Schritten, wie souverän man wird, wie geborgen, wie sicher in einem dieser seltenen Göttertangos.

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