nach langem hin- und her wird es jetzt wahrscheinlich ein
kurzhaar collie werden, weil die retriever-würfe schon alle verkauft sind und der
kurs im november beginnen wird. ich hatte mich ja sofort in die
border collies verguckt, die als die intelligentesten hunde gelten, aber wohl einen außerordentlichen hunger auf beschäftigung verspüren, dem mit reiner nasenarbeit nicht beizukommen ist - und hier im hotel sind ja schon 3 jungens zuhause, deren betreuungsbedarf auch nicht von schlechten eltern ist.
australian shepherds sind auch geeignet, haben aber wieder ausgeprägte hüteeigenschaften, also hunger auf abenteuer, sollen aber weniger gescheit sein und darob genügsamer, who knows. ein lebewesen auszusuchen, nur weil es weniger intelligent als ein anderes ist, aber genauso gut aussieht - das klappt ja auch im wahren leben eher selten, und dies hier soll ja eine lebenslange beziehung werden, für das neue familienmitglied. so hunde mit langem fell und runden köpfen finde ich eigentlich bisschen schöner als die langnasen - aber wesen und temperament sind ja wohl wichtiger als schnöde äußerlichkeiten. seufz, immer diese entscheidungen. überall entscheidungen. kann ein welpe vom himmel fallen, bitte?
 
- Samstag, 30. August 2008, 16:00
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der weg in den herbst führt mitten durch schokolade. die letzten tage ohne die kinder waren voll mit aufsteigenden schmutzigen blasen, die ich nicht haben wollte, die in die nächsten monate aber nicht mehr hineinpassen werden, trauer, müdigkeit, mürber grauer kram, den man einbauen sollen könnte müssen wird in den hektischen alltag, bisschen heiße wut über meinen ort in der geschichte, ein nichtort, den ich nicht mag grade, es ist ein platz der reaktion und organisation, in dem jeder morgen mit himbeermarmelade mit einem großen weggucken bezahlt werden muss, in dem es keine blicke gibt und kein schweigen und eigentlich auch kein erkennen, ach, da könnte man ja auch rauchen wieder, oder nicht, denke ich, aber es schmeckt nicht mehr richtig, und das ärgert mich, alles mehrschichtig und übertüncht, und dieses diamantharte winzige jetzt, das wie ein käfer auf dem rücken liegt und kräfte saugt, zu nichts nutze, immer schon vorbei, vertan, und (...)
nichts passiert von alleine, glauben sie mir das mal so, und außerdem zahlt man für jede erbse, und der gewinn hängt am horizont, far away, hauptsache woanders und nicht hier, und andere leute beschreiben ihn, natürlich freu ich mich dann zb über herbstmelancholie bald in den ganzen weblogs, die sätze mit blättern und kühle und dem gekippten licht, aber es ist so vollkommen egal hier, wieviel kälter der herbst wird, ich fürchte die tage nur in ihrer nackten zeitqualität, ihrer fülle an minuten und gnadenlosen linearität, die kinderlogistik, die unsicherheiten bei jobs und menschen, die müdigkeit, das verdammte alleinsein, die ganze verantwortung im umgang mit den söhnen, das ewige immer zuhören und verstehen, jede regung muss man verstehen immer, obwohl man ja so manchmal doch lieber laut schreien, aber wozu, und die irre rezeptionsfläche, die ich bieten muss, die tonnen bedürfnisse, in denen meine nicht sichtbar sein werden, in die ich meine einmimetisieren werde, eine gute pasta, heyklar, sowas reicht mir, ein whísky, ein text, ein abend mit freunden, mehr brauch ich nicht, es hat 10 tage gedauert, um das ans licht zu lassen (naja und eine kleine unterzuckerung, die macht auch immer durchlässig), jetzt sitz ich hier und muss den scheiß auch noch feiern, finally me, bevor das wieder wegrutscht, in freundliches auskommen, in gespräche über dinge, witze und oddio, dabei geht es um (...)
 
- Donnerstag, 28. August 2008, 22:30
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in zügen sitzen die männer immer unbeweglich vor ihren rechnern oder in ihren träumen, und die frauen rascheln und räumen, und werfen ihre sachen auf den boden. auf der reise sein macht nur noch ungeduld, die welt ist nicht schnell genug draussen, immer nur bleibendes, und drinnen ist es zu still. das abteil immer nur zufälliger gegenentwurf zu allen anderen abteilen, in denen ich schon gesessen bin, wie der kopf trotzdem versucht, sich irgendwas zu merken davon, das austauschbare zu besprengseln mit spuren, die man erinnern kann.
 
- Mittwoch, 27. August 2008, 17:45
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"ich sitz grad auf dem pferd, können sie in zwei stunden nochmal anrufen?"
 
- Mittwoch, 27. August 2008, 17:33
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habe meinen
zauber wiedergefunden! jetzt auf in die nacht.
 
- Donnerstag, 21. August 2008, 21:15
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bin morgens immer vor den kindern wach geworden, kaffee gekocht, fenster aufgemacht, meistens die drei sichtbaren rosanen spitzen vom monte rosa angeguckt, in der balkontür stehend, die frische stille genießend. peter o'donnell gelesen, wie jedes jahr, in alten auseinanderfallenden taschenbüchern, die bände stehen im kinderzimmer, im zimmer meines vaters, dem mit der aussicht, liegen nur bände über troja und die frühe römische geschichte, die nehme ich jedes jahr raus und lege sie neben mich aufs bett, mit vorhaben, diese wunderbare reine faszination, namen, zusammenhänge, deutungen, das feudale akademische geschichtssystem auf der grundlage einiger handschriften, ein trost, der nicht mal gelesen werden muss, um zu funktionieren. dann ende ich wie immer bei modesty blaise, well, that's life bei 30 grad plus. dann kommen die kinder dazu, wir liegen auf dem bett, und ich versuche wieder dem erziehungsauftrag und soweiter und rede über die punischen kriege. welche waffen? fragt gregor, und dann geht das so weiter, und sie spielen karthago gegen rom mit dem lichtschwert aus star wars.
in italien von der letzten geschichte geträumt. er kam mich besuchen, wir sassen und tranken kaffee und plauderten. dann sagte er, ich hätte doch ein auto, ob ich ihn schnell zu seiner freundin fahren könnte? (and still, …)
bin manchmal zum brötchen kaufen ins dorf gefahren morgens, unten in der bar immer die ganzen familien, mütter mit kindern vor milch und brioches, schweigend, der barkeeper hat seinen zopf noch nicht neu geflochten, der fernseher läuft schon, die alten damen schauen rein, gut gekleidet wie eigentlich immer.
(bisschen heimweh manchmal. aber wonach?)
 
- Donnerstag, 21. August 2008, 00:38
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3. tag nur fastfood. fühl mich jahre jünger. grad nicht loskommen, wegen entscheidung ob highheel oder plattfuss. brauche so halbhohe schuhe (3 tage ohne anhang, schon brauche ich wieder schuhe. es geht aufwärts.)
 
- Dienstag, 19. August 2008, 19:28
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bräuchte bilder von mir, kann mich jemand fotografieren, gegen geld oder ein essen oder paar flaschen wein? mag keine studios.
bloggen hilft.
 
- Dienstag, 19. August 2008, 10:57
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kühlschrankfunde
 
- Montag, 18. August 2008, 10:42
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grade total überrascht worden durch die abfahrt der kinder in die vater-ferien. das war nur eine zeile im kalender. jetzt fallen die kiesel auf den boden, und ich hab gar keine pläne, es ist zum ersten mal wirklich genauso wie vor 10 jahren, inclusive normalität und ohne alles, was nun unbedingt zu tun wäre.
in italien andenken gekauft, first time ever. sie immer als geschenk einpacken lassen.
zum ersten mal mehr öl als wein mit zurück gebracht, weniger kaffee, genauso viel scotti arborio, safran, steinpilze.
am lago der freund, der dick geworden ist, und man bemerkt schlagartig die geschwindigkeit der neuronalen neuordnung in der wahrnehmung, nach 3 minuten gespräch war er schon immer so.
bergnamen kennen, wie den namen der nächsten stadt, wie an diesen klaren tagen mit blick die alten männer am strand immer ein paar sätze stories zu vertellen haben, wenn man die berge aufzählt, einfach so in den raum hinein, wann sie oben waren, noch ohne kinder, mit freunden, die schon tot sind, dann gucken sie ein bisschen vor sich hin, stehen auf und gehen noch mal schwimmen mit ihren enkeln.
am see diese bekanntschaften mit italiendeutschen, die man seit 35 jahren immer wieder trifft, früher war man mit ihren kindern aus, die auch morgen kommen, oder nächste woche, man weiß alle dinge voneinander, zahlen, kinder, häuser und charaktereigenschaften, also eigentlich nichts, oder alles, es ist unwesentlich, mehr wird man nicht erfahren, es ist eine vertrautheit etwa in der form eines bilderrahmens oder eines fotoalbums, nee, also ich freu mich schon immer. eine merkwürdige ruhe in den gesprächen, oder vielleicht bin ich merkwürdig mit meiner ewigen unruhe, jedenfalls brauchen die neuigkeiten nicht einmal sätze drum rum, job? wetter? krankheit? und sonst? und niemand fragt nach.
die frauen guck ich in den ersten sekunden auch aufs älterwerden an, die info wird automatisch aufgenommen vom frauenblick glaub ich, ihre kinder sind etwa so alt wie meine, sie erzählen von schulsorgen und dem italienischen wahnsinn, welcher supermarkt günstig ist, wo es diese netten bikinis gibt, die immer noch gehen, dass die friseurin an der piazzetta in cerro eigentlich supergut ist, es aber selber nicht weiß, ein freundlicher honigfarbener gesprächsfluss ist es, in dem es keine sorgen gibt, alles wird gut, denkt man, und streckt die beine in die sonne, und alle alle haben lackierte fussnägel, immer perfekt.
der see ist meistens grün, dschungelgrün, dunkelgrün, moosgrün, hellgrün am vormittag, er war ein bisschen älter dieses jahr, ein bisschen glatter, weniger zugänglich, ein alter see.
 
- Samstag, 16. August 2008, 19:58
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hier in den ferien beginnt in einigen stillen momenten, so abends mit einem bierchen und blick auf den monte rosa, stück für stück die vorbereitung auf den hund. ganz bewusst, im alltagsstress ist für sowas keine zeit, und sonst klingelt dann im herbst plötzlich das telefon und ich muss irgendwo in die pampa fahren und hab dann so einen welpen im auto, der bis kurz vorher nur konzept war. ich stelle mir vor, dass so eine vorweggenommene gewöhnung die tatsächliche leichter macht - es fühlt sich an wie eine art hirnsport. ich passe den hundegedanken in meinen alltag ein, die handgriffe: leine vom haken nehmen - leine suchen, seien wir ehrlich - rausgehen, der hund saust voraus, tür schließen, das poltern der pfoten durchs treppenhaus, vorm supermarkt den hund anbinden, aber werde ich im ernst einen 6000€-hund irgendwo anbinden wollen? stelle mir die gänge und vorhaben mit einer hineingeschobenen hundesilouette vor, wie einen papierschnitt, denn man in ein hausmodell stellen kann. ich stelle ihn mir vor, wie er neben mir herläuft, höhe oberschenkel, und herumschnuppert, ich versuche meine innere familienikongrafie aufzustemmen, damit noch ein lebewesen hineinpasst, es ist ein echtes trainingsprogramm - wir vier - und ein hund, die jungs, ich, und ein hund, wie lang das wohl dauern wird, bis das gassigehen genauso normal und schwellenlos in den alltag passt wie das schulebringen. so ganz wohl ist mir nicht dabei. es ist, als ob ich mir noch ein kind dazu anschaffen wollte, das wird dann allein mit vieren anstatt allein mit dreien, ist das nicht totaler leichtsinn? aber ein tier wächst schneller. halbes jahr stress, meint meine schwester (2 hunde), aber dann.
muss ich das eigentlich in den datingbörsen erwähnen, dass ich drei kinder und einen hund habe? oder habe ich dann eh keine nerven mehr für noch jemanden? der exmann nimmt den hund ja nicht mit, wenn er die kinder mitnimmt, diese tage und wochenenden sind ein echter vorteil beim getrennt erziehen, man ist in regelmässigen abständen noch einmal kinderlos und frei, oder nee halt, natürlich sind genau diese zeiten sehr riskant, weil man sich dann bloss genauso blöd und blind in die nesseln setzt wie kinderlos und frei, naja, dann bin ich ja eine gefahr los, wenn ich den hund habe, oh mei, es ist echt ein sport mit dem hin und her im kopf. bei zweifeln über meine nervlichen reserven, eher vor dem einschlafen, stelle ich mir dann hoffnungsvoll den blick meines neuen hausgenossen vor, seine lebensfreude, den sporteffekt, den das staubsaugen der haare das lange spazierengehen mit sich bringen wird, ähm genau.
den gewohnten, etwas verständnislosen blick auf leute mit großen hunden in der stadt habe ich einfach löschen können und ihn mit interesse überschrieben, wo gehen diese leute hin mit ihren hunden? wo sind die hunde, wenn die leute arbeiten? ich spreche sie an, und das reden über den hund ist dem reden über das kind in jeder beziehung ähnlich, es ist frei von verallgemeinerungen und geht gerne ins detail. die leute sind eigentlich nett und freuen sich, wenn man sie fragt.
auf den kauf von zubehör freue ich mich auch schon, womöglich werde ich sogar einen stil entwickeln, ländlich? bisschen elegant? strasshalsband! eine coole lederleine, einen hundeteller und eine hundeschale. einen korb. mein hund wird ein halstuch tragen, glaube ich.
ich glaube, es ist fast alles vorfreude. dochdoch.
 
- Sonntag, 10. August 2008, 09:10
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und was bringt der große sohn von seiner sommerrüste mit der kirche zurück? eine dvd, darauf der selbstgemachte animationsfilm zum thema "jona und der wal". (aber die kleinen haben noch den üblichen begehbaren wal aus holz, pappmachee und draht gebaut, den sie nicht mitbringen können, weil er "von allen" ist.)
 
- Sonntag, 27. Juli 2008, 21:16
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b.?., 1990
b. habe ich nicht verstanden. alles an ihm war immer kurz davor, vorm reden, initiativ werden, aufstehen und gehen, er war behende mit seinen sätzen und seinem wissen, ein fähiger student, germanistik. da war was, bisschen lust, bisschen respekt, meine faszination über sein österreichisch, das ist eine schöne warme sprache, wenn sie von einem schönen warmen mann kommt, so ein abwartender humor, und sehr schwarze augen. in die ersten treffen sind wir so gestolpert, dann gab es ein essen bei mir, dann bei ihm, immer in so einer fiebrigen noch nicht! aber gleich-stimmung. ich bin dann mit eingetaucht in diese atmosphäre totaler hemmnis, weil alles gegenwärtige so ins leere lief bei dem mann, dann habe ich im bett auch angefagen zu reden statt zu tun, und habe ihn irgendwann gefragt, ob er meinen mund will. am p_mmel? schrie er auf, wie ein kleines kind, begeistert und aufgeregt, ich war erschrocken, wollte lachen, blieb aber still und habe nichts mehr machen können, weil der mann plötzlich weg war, und dieser junge hier nahm mir das selbstbewusstsein, nein, das selbstvergessene nahm er mir, das war es. b. hat dann nach einer weile des gemeinsamen schweigens gesagt, er müsse mal telefonieren, und ist aufgestanden. nach einigen minuten kam er wieder rein und bat mich, mich anzuziehen, wir waren in neukölln, in einem november glaube ich, ich weiß noch wie ich die kleiderschichten wahrnahm, die sich über diesen moment davor legten, eine nach der anderen. dann klingelte es, und ein anderer mann erschien, nachts, mit einem großen altmodischen schlüssel an einem bindfaden in der hand, in einer sehr fleckigen hose, mit einem mantel ohne knöpfe, er sah mich nicht an, sondern redetet nur mit b. und wirkte nicht gefährlich, das dachte ich, gefährlich wird das hier jetzt nicht, what ever. wir verließen die wohnung und gingen ein paar meter, an einer friedhofsmauer entlang, bis zu einer kirchentüre, die der mann aufschloss. kommt, sagte er, er war betrunken, ich darf das eigentlich nicht, machte ein notlicht an, und wir stiegen in der kirche auf die empore. setz dich, sagte b., und der mann setzte sich ebenfalls, an die orgel, dann ging es schnell alles, er legte einen schalter um, ein leises rauschen ertönte, und holte notenblätter aus seinem mantel, und dann schmetterte mir in voller schönheit die toccata um die ohren, morgens um 2, die ganze leere dunkle kirche ein klangkörper. ich weiß noch, ich wollte nicht, dass das überhaupt wieder aufhörte, es hätte die ganze nacht weitergehen können.
danach weiß ich nicht mehr, aber wir haben nie wieder zusammen geschlafen.
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 14:55
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(ich habe im ernst manche namen vergessen. und zeiten. aber nicht die gesichter.)
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 14:10
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w.l., 1996?
dann, doch noch, dieser mann. unser flirt über jahre, immer auf der unentschiedensten ebene, verborgen durch sprache und in ihr zuhause, manchmal in blicken, dort dem zweifel ausgesetzt und den fakten, in die mein verstand sich kleidet. ich habe sein begehren gesehen und es für meins gehalten, einen zuverlässigen spiegel, den ich mit mühe ignoriert habe. blabla worte. er hält mich in der nacht, aber ich bin nicht auf der höhe der zeit. es ist eben eine erste nacht mit einem mann, den ich wollte, aber alles in mir schafft es nicht in den augenblick, und er bleibt ironisch, neben sich, helm control, nichts kommt ihm unter die haut. trotzdem hebt mein herz ab am nächsten tag, und ich bleibe verschwiegen und widerspreche nicht, als er ein paar tage oder wochen später, wieder in einer nacht, mir sagt, wir seien nicht verliebt und sollten freunde bleiben, das müsse ich ihm versprechen, mehrfach musste ich das. mir weichen bei manchen seiner blicke herz und m_se auf, und ich muss mich festhalten an meiner so selbstläuferischen souveranität, alles lüge, alles falsch. oh fakten oh umstände
und dann beim erleben der dinge, nacheinander, in der reihenfolge, ist es eigentlich erschröcklich, wie erstaunlich sicher die sicherheit kommt, langsam, genau, beobachtend und verletzbar, die bilder nicht mehr nötig, der weg wird ja frei, wenn die lust aus dem weg ist: aber selbstverständlich will ich ihn nicht, er ist nicht großzügig mit seinem herz und seiner wärme, was soll ich denn mit so einem? es ist sogar irrelevant, dass er mich gar nicht will. und diese blicke sind eine unbemerkte kleine schwachstelle, er wird sie noch schließen, sein verstand rattert herum und läßt das leben, das unglück nicht zu, oder es war diese erste nacht: um jahre zu spät.
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 13:44
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?
du trägst jil sander und ein t-shirt
mein hals ist die sahara
kein saft zum küssen da
die lust, so es sie gab, liegt ersoffen im tequila
soweit die nacht.
dein arm ist fest und glatt
halb wärmt er mich, halb schützt er dich
nichts und niemand hilft mir jetzt
weg hier, raus aus diesem bett
andrerseits ein hübscher ort für eine niederlage
mein hirn zieht in die endlosschleife, du zuckst
und schläfst und schnarchst.
ich will das nicht, ich wollte dich
das weite land in deinem blick
oder wars nur der stoff, mit dem auch götter sich besaufen,
tequila sunrise und nüscht dahinter.
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 13:42
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v.c.
untouchable. durchs sprechen, gekleidet und gewandet, eine einfachere geschichte. vc neben mir im bett
machts sich selber und atmet ganz leise schneller
du blödmann denke ich erleichtert wahrscheinlich (der wahre schein des körpers)
ein paar worte fallen auf nebenschauplätzen
als nebenschauplatz und sickern davon, ein kurzes ist
auf dem weg zurück
es ist ein geschichtchen meines körpers,
mann liest sie ab von mir oder hält das seine dagegen. dafür. kleines jetzt auf dem rücken von zeit, plänen, wissen, ideen. wer weiß, warum ich das erinnere
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 13:39
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f.w.
du bist ein sehr schöner mann, sicher auch für andere, aber deine schönheit wirkt anders auf mich, sie geht mir in die knie und es löst einen ganz direkten schauer aus, dich anzusehen, ich genieße jeden einzelnen blick, obwohl es mir schwerfällt, den mund wieder zuzukriegen, wenn du mich ansiehst. du setzt dich neben mich und schaust mich von der seite an, unterm tisch berühren sich mein bestrumpftes bein und deines und ich vergesse den kontakt keine minute, ich sage, nimms nicht persönlich, der tisch ist zu eng, du siehst mich viele sekunden an und müßtest wissen, das ich lüge. deine schönheit macht mich müde, es reicht nicht, ich kann den blick nicht still kriegen, ich habe die fassung verloren für diesen mann.
wochen später liegen wir zusammen in deinem bett, ein märz, so ein hundsfott von einem tag, du hältst mich im arm und schweigst, und meine neugierde atmet nicht, sie ist blöde und fragt und fragt, da liegst du nun bei deinen geschichten, und schläfst, nichts weiß ich. erst am nächsten morgen sagst du: nein.
bin wieder versammelt, die lust wieder zerstückelt, endlich zerstreut, nicht mehr gebannt, mit mäusezähnchen ans leben verbissen, bald, irgendwann, ich laufe in den morgen, ziellos, jede richtung nur ein weg-von-dir.
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 13:16
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k.p., ca 1993
bei dir ist es der blick, der von weit kommt, diese entfernungen zum anderen, ich versuche mir klarzuwerden darüber, an was ich mich so gern erinnere, ich glaube: die mischung aus nachdenken, aus ernsthaftem sich entscheiden wollen, immer wieder, und diese kraft im körper, das weite ausholen und hinwegfegen von trennendem, in der woche eures aufenthaltes. du hast erzählt und mit dem freund go gespielt, wir haben uns kennengelernt, ohne viel miteinander zu reden. mich hat deine zärtlichkeit sehr überrascht. ich weiß gar nicht mehr genau, warum ich mit dir geschlafen habe, wegen deinem starken rücken oder deiner so klaren und offenen sentimentalität an diesem sternenabend, es war so ein plötzliches jetzt-oder-nie gefühl am letzten abend. als ich dir dann beim gutenacht-sagen über den rücken fahre, hast du mich sehr überrascht und plötzlich ganz hellwach angesehen, und es war alles klar, als ich nachts in euer zimmer gekommen bin, dann ist alles weggegangen außer dir und mir ineinander, ein klarer moment, jetzt habe ich ein bisschen gefühle bei irgendwelchen bruchstücke, deiner stimme in den momenten, wenn du dich ertappst und etwas berichtigst, deine vorsicht, die art, wie du energie tankst in der sonne. du bist ein runder mensch, mit etwas bauch und wenig haaren, mit blauen augen, immer bisschen zugekniffen, verliebt in deine energie. später am telefon sagst du zu mir: du wirst auch noch in meine bugwelle geraten, und das will ich eigentlich gar nicht, andrerseits liegt darin die faszination, dieses mächtige vorwärts, workaholic mit großen plänen und einer freundin, die du zumindest einmal betrogen hast. ich habe dich überrannt im august, aber was ist eine schöne nacht für einen augenblicksmenschen wie dich? das reizt mich, dein hier und jetzt, vielleicht kommst du mich mal besuchen, ich werde keinen einfluss darauf nehmen, aber ich erinnere mich genau an diese nacht.
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 13:00
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j.b., ca. 1992
auf den strecken im sendewagen bist du wie ein welpe immer wieder eingeschlafen, von einer sekunde auf die andere, während wir plaudern und led zeppelin hören, und hast danach im satz weitergemacht, auf eine jungenhafte weise zuhause in dir. deine stimme ist rauh in den ecken und wenn du luft holst, ich kann dich sehen, wie du am telefon sitzt und rauchst, die hand im haar, ich bin die katze vorm aquarium. du erzählst von sicheren dingen, deiner freundin, eurer neuen wohnung, deine stimme tanzt, du bewegst deinen körper beim sprechen, nur dein kopf beibt still und zugewandt. ich provoziere missverständnisse, und kanns nicht lassen, von deinem alter zu sprechen und von meinem, in dem paternoster im rundfunkhaus. du gehst in die knie, weil dir die tasche runtergefallen ist, ich lege dir die hand auf den kopf, dein haar ist hart, wie mit seife gewaschen, in dicken hellen strähnen um deinen kopf, alles an dir ist sauber, dann hast du mich runtergezogen zu dir und wir haben uns angeschaut, bis das nächste stockwerk vorbeigekommen ist.
[er war 23 und ich 27, das war ein unterschied damals.]
 
- Samstag, 26. Juli 2008, 12:44
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jedem funken folgen
 
- Freitag, 25. Juli 2008, 17:37
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diese rede, die ich leider nicht zuende anhören kann, die ist großartig. sehr lange nichts dergleichen mehr gehört, also outside of a movie.
 
- Donnerstag, 24. Juli 2008, 19:35
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ha! just in time. ich habe beim
pepa bekannten energischen aufräumen bei kinderlosigkeit einen schatz
wiederentdeckt, eine sammlung von din-a-4 blättern mit dem titel "mann" - alle meine männergeschichten! als ich unter 30 war! die hatte ich längst entsorgt geglaubt. wollt ihr die lesen? ich hab die nicht mal mehr als datei, glaub ich. nee sowas, die waren total verschwunden.
als ob es schon in der netzlosen zeit nicht nur tagebücher gab.
 
- Dienstag, 22. Juli 2008, 11:36
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massagen, empfiehlt mein onkel h. er ist mein einziger männlicher onkel, wir haben einen gemeinsamen urgroßvater, und spricht wie der ganze familienzweig mit dem leicht verzögernden, punktierten rhythmus der siebenbürger sachsen. er hat sich in seinem leben so eine etwas verträumte eigenständigkeit bewahrt, in seinem zugang zum zeitgeschehen hat er noch immer, nach 20 jahren in bayern, den standpunkt eines emigranten, alles wirkt sonderbar, wenn er es beschreibt. in jedem unserer seltenen gespräche geht es nach dem aggiornamento irgendwann um unsere beziehungswelten, wie fast alle mitglieder unserer familie sind wir so eine art "eigentlich"- singles, und da gibt es ja immer etwas zu erzählen, auch wenn, wie meistens, nichts passiert. h. redet dabei nach einigen klagen über seine nachlassende attraktivität ("ich muss mir jetzt was anderes einfallen lassen, und reich bin ich ja auch nicht") sehr gerne über sex, seine ansichten dabei sind von einer kindlichen unversehrtheit, aber sein erfahrungsschatz ist überraschend reich und vielseitig. "ja, männer und frauen ..." pflegt er langsam und genüsslich zu sagen, "das ist nicht einfach in deutschland". onkel h. lebt seit einiger zeit in einer fernbeziehung und überwindet die langen phasen der einsamkeit diesmal mithilfe von massagen, "ja, es funktioniert, sogar eigentlich besser als gespräche, das solltest du dir mal gönnen, eine ganzkörpermassage, da musst du dir dann einen masseur suchen, da muss man sich auch nicht ganz ausziehen." ich melde zweifel an, ob er da nicht was durcheinanderbringt mit seinen bedürfnissen, aber nein, verspannungen habe man ja sowieso immer, aber die hände einer frau würden ihm als mann "einfach guttun." es folgen erzählungen über die vielen versuche, jemanden zu finden, der sein handwerk beherrscht, eine teure suche scheint das zu sein, und eine zeitintensive. ich bleibe eher reserviert am telefon (vor allem, weil er sonst beim nächsten gespräch, mit seiner großen neugierde, der ich nie vollkommen vertraue, alles genauestens wird wissen wollen), und denke bloss den freundlichen familiären standartseufzer beim onkel h.
aber je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die vorstellung, mal wieder angefasst zu werden, noch dazu auf produktive weise angefasst zu werden. hat jemand vielleicht eine empfehlung für mich? um zeit zu sparen? also in berlin.
 
- Montag, 21. Juli 2008, 14:44
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