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024

heute öffentliche gruppentherapie auf dem alex gesehen. die leute guckten nach innen, man sah nur die rückseiten. sie sangen: yippie-yaya, yippie-yippieyeh. yippie-yaya, yippie-yippieyeh. yippie-yaya, yippieyippie-yaya, yippie-yippie yaya, yiippieyippie-yeh.

kaufentscheidung detailansicht

materialsuche: neues telefon. ich schwanke zwischen dem hier und einem billigeren. mein bedauern darüber, überhaupt eins kaufen zu müssen, reicht nicht bis in jede ecke der geldbörse, metaphern im dutzend, aber die auswahl an telefonen ist genauso gigantisch, ohne vorurteile ist man völlig aufgeschmissen. also kein nokia, kein siemens, mein jetziges ewigkaputtes ist ein sony-ericsson, ach ja.

das motorola ist irgendwie zu modisch, es hat ein ausrufezeichenn zu viel, also ich meine, es glänzt arg. ich würde ja auch keinen neuen sportwagen fahren, weil man sich damit so endgültig blamiert, sogar wenn man kein mann ist. aber das handy ist doch unauffälliger, oder nicht?

vielleicht sollte ich ein neutrales unmodischeres kaufen und dann ein glitzerkettchen anhängen. den rationalen bereich nicht immer rechtzeitig wiederfinden, und in 18 tagen kommt das iphone auf den markt. aber die telekom finde ich wiederum extrem unsexy. abkürzung bitte

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bei suche nach neuem handy bei saturn eine famlienpackung dvds gefunden.

jurassic park, ab 12, wegen der vorfreude.
eins zwei drei, wegen goncourt
nachts im museum, für die jungs
lost in translation, für mich, und ich finde den plötzlich absolut großartig und perfekt. mein neues urteil klebt am film wie ein marienkäferchen.

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männer mit zu langen haaren.

wochenenden, die zu lang sind.

eine präsentation, nach der mein chef verschwindet ohne ein wort. am nächsten tag ein anderer mann, der mich runterputzt und über meine zeit zu verfügen versucht. ein nächtlicher anruf von wieder jemand anderem, bei dem ich 60 minuten lang angefaucht werde. da kommt man dann eher verdattert im montag an und fragt sich nach gründen! alles selber gemacht? missgunst geangelt? niederlagen erarbeitet?

ja. nein. ja nein. ja. nein. ja. nein. ja, nein. ja. nein. ja. nein. ja. nein. ja. nein.

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morgens um drei haben alle kneipen hier schon zu! sowas aber auch.

bei einer förmlichen veranstaltung mit exzellentem büffet, gutem wein und angezogenem publikum. ein typ sagt zu mir und meiner freundin, die wir gemütlich in den corbusiersesseln herumhingen: "haltet hier mal frei, da kommen wichtige leute gleich" und wir mussten sehr lachen deswegen. er setzt sich mit seinen fotoapparaten und fototaschen hin und guckt etwas polyzentrisch. wir telefonieren herum über den weiteren verlauf des abends, dann sagt er "und, warten eure stecher schon? wann geht ihr endlich?"

das ist erstaunlich.

vorher sass eine finnische familie auf den plätzen, der vater unterhielt sich mit uns über d'annunzio, ljubljana, über finnische mythen und seine freude am italienischen. er sagt uns auf finnisch einen satz über das wetter und den wind, der sich legt. ich habe im ernst lang nichts schöneres gehört.

später noch gemerkt, dass ich morgens um zwei nicht mehr auf die party eines pornofilmfestivals will, obwohl ich die gelegenheit vielleicht nie wieder.

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es ist ja so, dass man sich seine 5 minutes of fame gar nicht immer aussuchen kann! sagt einem keiner so in der lebensplanstunde am jahresanfang.

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der erste gast sein, um 12 uhr mittags. der wirt läuft geschäftig herum, seine kleine tochter auf dem arm. als er plötzlich stehen bleibt, um sich meine bestellung anzuhören, gucke ich ihm versehentlich zu tief in die augen, aus reiner entspannter offenheit. er hat blaue augen und wirkt nicht wie der chef des ladens, aber was weiß ich schon, und er holt mir croissants, vom bäcker. das wlan-netz heißt liebling, das cafe vielleicht auch? kein plüsch, keine kerzen, hell und leer. johnny cash. mein neuer wahlort, wenn die baustelle brüllt und die staubwolke staubt, dann muss ich nur um eine einzige ecke gehen, das finde ich angemessen. diese geschäftszeiten! die blauen augen! die leere am mittag!

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unerwarteter besuch kommt immer an dem einen tag, an dem das bett nicht gemacht ist und die schreibtischhaufen gerade alle umgefallen sind. der besuch sitzt dann im mantel und anzug auf dem sessel im chaos und fühlt sich jung, hoff ich.

33

ein bisschen kratzt es schon, wenn die authority plötzlich von 86 auf 33 plumpst, und wenn außerdem der rang von 60 irgendwas auf 250 irgendwas klettert. steht man klar drüber, aber man steht nicht mit sämtlichen psychischen teilbereichen drüber.

ovunque proteggi

ein hammerkonzert gestern, mit einem echten singenden minotaurus auf der bühne, einem mann, der sich durch alle musikalischen klassen und stile bewegt, sich alles einverleibt, um mit seiner vollkommen eigenen musik wieder rauszukommen, oder nicht rauszukommen, es war ein maskenabend wie im griechischen theater, wir hatten einen husarenmütze, eine löwenmaske, einen stierkopf, napoleons zweispitz und eine schlangenbewehrte medusa, die ersten stücke mit so einer wütenden donnerstimme vorgetragen, mit nebel aus dem nebeleimer und flackerlicht von hinten, aber trotzdem, alles schien notwendig, um die leisen sachen aus den dörfern spielen zu können, die es sonst nirgendwo mehr geben würde, jedenfalls nicht im babylon berlin mitte.

eine musikervorstellung auf latein.

und toni mahoni hat als vorband den saal voll erwischt, es hatte einfach keiner mit ihm gerechnet. als vinicio auf der bühne erschien, gab es vereinzelte "toni"-rufe, echt.

nächtliches herumstehen nachher, groupie-gewarte am bühnenausgang. der abend war excellent vorbereitet, alle texte grandios übesetzt auf die bühne projiziert, jedes lied auf deutsch vorgestellt, rufe aus der menge "parla italiano!". es waren gefühlte zehn bis zwanzig deutsche im relativ ausverkauften saal, das wussten die wohl nicht, dass sie ein heimspiel haben würden in berlin. habe alle italiener getroffen, die ich überhaupt kenne hier, sonst aber keinen.

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der duft der zweiten läuseshampookur mischt sich mit dem lauteren zeug von led zeppelin, meine lieblingsband, die dem kind gebrannt wird, 30 songs, nur das härtere zeugs, strahlendes kind. warum machen die SO GUTE musik, fragt er. paar sachen laufen von alleine.

mit ungläubigen gewaltphantasien sehe ich den gerüstbauern zu, die das haus gegenüber einrüsten, wo doch mein haus erst in 2 wochen endlich wieder ohne baulärm und schlafzimmerbesuch vorm fenster privatisiert werden wird, und das dürfte genau die zeit sein, wo beim haus gegenüber angefangen wird.

Die Test ist fertig



Ich bin nicht zu dumm für mein Leben, wiewohl auch nicht so schlau, wie ich es sein müsste, sonst würde ich solche Tests ja nicht machen. Spielraum gleich Fallhöhe. Die letzte Aufgabe musste ich raten, da habe ich nur noch Vielfalt gesehen, vielleicht kann mir die einer erklären? War das ein Jungstest? Überhaupt ist das Leben hier ja kein Formenblatt wie in Dänemark, gell, also ich bin ein bisschen beleidigt. Grummel. (Über wirres.net)

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Myra Hess, 1956

In der Branche kann sie was tun, unter ihren Genossen
in der Liga, im Club, bei den andern sucht sie ihre Chance, wer weiß für wie lang
und ich weiß nicht:
so abwesend, flüchtig und wortreich–was kann sie tun
für uns, für den Schlaf und die Nacht,
die zerstörbare Freude.


(Meckel)

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heute morgen im vorbeigehen gehört, mutter zu tochter: "… und dann sind sie alle verschwunden und haben eine nachricht hinterlassen, macht's gut und danke für den fisch."

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What should I do?
Whatever it takes.

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hosen kaufen! die klaren gedanken immer wieder eine erleichterung.

nachdenken über die wechselbeziehungen körper-geist, der geist kann ja knechten, das weiß man, das immunsystem ist eine mafia, und die hormone, im gesamten physiologischen kontext weiß ich ehrlich nicht, wer vorne ist, mit sicherheit nicht das bewußtsein.

warum leuchten augen manchmal ja und manchmal nein? oder sieht man es nur nicht immer, wo genau unterscheiden sich sache und wahrnehmung, und warum, die zweitsprache, die immer so vor sich hin spricht und kommuniziert. boh.

nächtliche nachhausefahrten mit freunden, betrunken, albern. drama, baby.

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hochzeiten! die braut wunderschön, drei wochen oder so vor der geburt, aber was ein bisschen an einem rüttelt, wenn man in letzter minute und ungekämmt auf so einer trauung punktlandet, das ist dieser blick auf das ergebnis wochenlanger planungen, logistischer kunstgriffe, von gängen zur schneiderei und überlegungen über haartrachten und blumenauswahl, die nassen augen, das herzklopfen der brautleute, während man selber mühe hat, die von der standesbeamtin geforderte sammlung hinzukriegen. der gegensatz! man könnte sagen, dass diese hochzeit nicht in ganzer pracht bei mir angekommen ist, aber letztendlich macht ja der pool an gegensätzen solche parties spannend.

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bei "wie gehts?"– fragen nur noch sagen, eigentlich alles gut, etc.pp

bei etc.pp immer denken, es würde ausgeschrieben et cetera post partum heißen.

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grr, teil y. morgens um 8 zum arzt zwecks gesundschreibung des gespülten und gekämmten läusekindes, arzt sagt auf seinem AB, er sei weg bis zum 4.10, aber die kollegin in seiner praxis sei da. er vergisst zu erwähnen, dass die kollegin erst um 10 kommt, ich also mit drei kindern vor leerer praxis, strassenbahn zurück. 2. wahl ist auch verreist, also zur 3. vertretungsärztin wieder woanders hin, wir warten und warten und warten, bis jemand nissen findet bei gregor und mich anraunzt "die müssen sie schon rauskämmen, die fallen nicht von alleine ab, wenn sie ihr kind wieder in der schule haben wollen". ich koche und versuche zum 10. mal den vater der kinder anzurufen, weil er nämlich dran ist zur krankenbetreuung, aber ex hat kein handy, weil es ja früher auch immer ging ohne handy, du kannst das bestimmt auch morgen erledigen, was du erledigen musst heute, das wird schon nicht so schlimm sein. eine äußerst gefährliche halbe sekunde lang fliegt mein handy fast gegen ein haus, aber dann gucke ich gebannt zu, wie der gregorzwilling seinen fuss genau in diesem moment in einem riesigen hundehaufen versenkt. das ist die vorgeschichte von einem foto, das keiner geschossen hat: eine frau mit drei kindern vor dem friseurladen in der lettestrasse, drei nasen kleben an der scheibe, die vierte nase untersucht seinen schuh und kratzt sich dabei am kopf.

4 minuten

ihr gesicht ist glatt, die falten mit einem klitzekleinen nudelrädchen gefahren, sauber und klein um die augen und den mund herum, die attribute von jugend und die von ihren vielen kindern ganz durcheinander, ich stand da in einem gespräch mit ihr und wusste gar nicht, wie mir geschah. ich glaube, es waren die augen, karamelbraun, wie mit einem kinderfilzstift ausgemalt, ein blick, der einen anfässt, mit so einem schwingenden hintergrund, sie sieht dich auch, bestimmt! das ist grad ein besonders vergänglicher götterfunken, ich rieche die ganzen äpfel in dem plastikkorb auf der ablage, vor der wir stehengeblieben sind, aber dieses in ihren augen ist bestimmt nur ironie und ein kleines gelächter, oder nicht, die prallen sekunden, und sie haben nur etwas mit ihr zu tun, nicht mit mir. wir reden über strassen und brücken, brückenbauen sei der langweiligste job der welt, sagt sie, bloss nicht brücken bauen, und dann spricht sie über das brandenburger strassenwesen, sie ist ingenieurin, und ich hänge an ihren lippen. sie will mir zeigen, wo wir sind auf einer landkarte, die vor uns an der wand hängt, ich bin schnell und lege ihr meinen arm in den weg und sie lehnt sich dagegen, meine finger an ihrem bauch, sie weicht nicht aus, kurz bevor es hätte merkwürdig werden können trudeln wir wieder in unsere eigenen zusammenhänge zurück.

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Vinicio Capossela ist in Berlin, ein echter favorite, Vielsprecher, Liedermacher, Lyriker, Buchschreiber, Podcaster, ein Mann mit Musik in allen wichtigen Körperteilen, einer den ich mitsingen kann. Am 10 Oktober im Babylon Mitte, und wißt ihr, wer seine Vorgruppe ist? Toni Mahoni. Nee nee, das Leben ist voller Überraschungen.

(reinhören geht im itunes-musicstore)

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grr, teil x: seit monaten freuen wir uns innerfamiliär auf den film ratatouille, für den ich previewkarten am sonntag nachmitag in einem kino mit popcorn etc.pp gekauft hatte - dann stellt sich heraus, dass der ex-kindergarten an diesem wochenende seine alljährliche fahrt nach *schönes kuhdorf im umland* macht, zu dem die frisch eingeschulten noch einmal mit dürfen, sehr geliebt von den kindern, mit lagerfeuer und jugendherbergsessen, man sieht ungläubig kauende erwachsene und glückliche kinder, hab ich nie verstanden, die mögen das. mutter denkt auto weg, kommt se nicht hin, bleibt es bei kino. jetzt bieten mir haufenweise nette menschen mitfahrgelegenheiten an, wir entscheiden uns um, die schönen premierenkarten sind weitergegeben. alles freut sich, und jetzt? jetzt weiß ich endlich, wie genau läuse aussehen, klein, sehr klein. kein ausflug, kein kino, morgen ein jobtermin, der unverschiebbar ist, kindvater nicht anwesend, kein mensch hütet läusekinder, wenn er haare hat. bin mal kurz in der nachtapotheke, um goldgeist zu kaufen. dann werde ich mich betrinken, mit rum, alles andere ist alle.

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