...

CIMG2549

Schon in der U-Bahn ganz unvermittelt die Schönheit wiederentdeckt. Plötzlich alle schön.

10 oder 20 Jahre damit verbringen können, um ihr gerecht zu werden.

Die anderen Blicke der gay community, und die Verlegerin, die in ihrer Rede über das schwule Auge den Blick anspricht, der früher vor jeder Lust stand, vor whatsoever jeder Geschichte, den unschuldigen freien Blick, die ja/nein- Sekunden, das man ohne auskommen könnte inzwischen, was ich nicht glaube, das ist son Internetmythos.

Ich denke daran, wie oft mir nach diesen ersten Blicken das Hirn gefehlt hat, um über den Fortgang entscheiden zu können, wie oft ich alles verwechselt habe (und wieviel Spass das auch gemacht hat, seien wir ehrlich), und dass man eigentlich mehr erkennen können müsste durch diese Blicke, so mit den Jahren, und warum das immer nicht klappt, weil natürlich nur die Blicke klar sind, nichts außerhalb dieser schnellen kleinen binären Nevenwelt. (Wie sagt Douglas Adams so schön irgendwo in dem großartigen Kakapo-Tape auf IT&W heut: well, we’ve all had relationships like that) Über vierzig kommt dann zum ja/nein sowieso noch das Vielleicht dazu, der durch Zweifel, Erfahrung und Erinnerung geweitete Fokus, diese fiesen kleinen Erynnien. Wobei ich Erfahrung jetzt durchaus mal als Schwäche einordne.

Ja. Morgen ist dieser Standpunkt wieder weg und ich freue mich über die Staubfänger in meinem Kopp wieder.

(Andrerseits: Sprache, gell, das geht auch, ging immer, das sind die Federn an den Pfeilen)

An den Wänden dann eine eigentlich gelungen Mischung aus klassischem Gepose, Pornosachen, Bedeutungschwangerem und klarer, schöner Kunst, aber auch bei den Schnittchenbildern ist immer etwas dabei, was aus den Bildern raus will, Gesten oder Blicke. (Mann greift nach einem Teekessel, der vor ihm steht und schaut dabei auf seinen Schwanz). Wegen einem schönen Tätowierten, so ein Braunauge, hätt ich mir fast das Buch gekauft, reductio ad nonsens.

Die vielen Nackten auf der Vernissage, einige mit vor Ringen klingendem Gemächt, und ein wirklich ungewohnter Haufen schöner Männer.

(Anm. an Mühle: Wird Zeit mal wieder.)

Mein schwules Auge 3

Da wollte ich mich grade auf einen Abend in Berliner Winterkleidung in einer der hinteren Reihen eines Kinos vorbereiten, da flattert die Einladung zu diesem Event wieder ans Licht: Mein Schwules Auge 3, eine Buchvorstellung im schwulen Museum in Krrrrrrreuzberg, jawoll. Laut einladendem Freund, Künstler und Fotograf Nicolaus Schmidt, wird das ziemlich voll und unterhaltsam. (Und was wollt ich gucken im Kino? Na, Brokeback Mountain natürlich. Dann doch lieber echte Schwule.) 19 Uhr, Mehringdamm 61.

(irrer Titel übrigens, sehr 80ziger)

(beloved love)
(missing tug)
angelweide
beliebigkeitsbloggen
blogger in der welt
dog alert
first date speeches
futilità
glück
herbst!
i need a hug
keine theorie
kleine geschenke
kosmische Ballistik
last date speeches
Pastawartezeit
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren