and don’t you eat that yellow snow

Diese Tage außerdem, neben Besuchen und Gelagen angenehmster Machart, lauter kranke Kinder. Also richtig kranke, 40,3° Grad Fieber mit wirrem Reden, Übergeben (weil es heißt nicht kotzen, soweit hab ich sie grade (aber Mama, es IST doch kotzen)), Schnupfen, Halsweh, der typische Antiberlin- Wintervirus. Außerdem keine richtige Unterstützung, Gebrüll, Arztbesuche, leerer Kühlschrank, so dass kranke Kinder nur noch Schokotoast und Bananenshake mit H-Milch zu essen haben.

Das ewige Chaos umspült einen, und wenn man mal nichts hört, fängt man an zu gucken, was an solchen Tagen fast nie ein guter Einfall ist. Und das ist natürlich alles ein fettes Problem, weil man dann seit jetzt fast einer Woche ausfällt, was Arbeit angeht. Der Vater hat dann immer gerade ein suuuperwichtiges Projekt, und ich verstünde das ja alles gar nicht, er hätte einen richtigen Arbeitsvertrag, da könne man nicht so einfach mal kranke Kinder hüten, und dann beginnt man egal welchen Antwortsatz mit einem nicht entspannten "aber" und das Gegenüber fällt in Beleidigtsein irgendeinen unangebrachten Tonfall, und es ändert sich nichts. Das Leben erfordert von einem also paar Unabdinglichkeiten: scharfe, schnelle Waffen und sehr, sehr gute Logistik, also echt, ich wäre gern einfach mal zu spät, zu schusselig, zu zickig, ohne das die Folgen davon von MInderjährigen ausgebadet werden müssen. Dazu einen sehr genauen Blick auf die Kinder, die vom dauernden nur-Mutter-Leben auch überfordert sind, und dringend bitte hätt ich gern: das Gegenteil von Narkolepsie, also die Fähigkeit von nichts auf gleich extrem konzentrationsfähig zu sein, um Zeiten zu nutzen. Die hab ich nun leider gar nicht. Ich bin eine gute alte Plaudertasche, ich komme immer erst nach einem Kaffee mental auf den Punkt, und der Weg dahin ist mäandernd (Internet, mon dieu). Da fällt mir das einzige ein, das mir von den housewives in Erinnerung geblieben ist: Ritalin hilft Müttern auf der Spur zu bleiben. Nicht für die Kinder. Für die Mütter. Ich hätte gern ein Fläschchen davon im Schrank, so für Notfälle.

(...), es ist ganz offensichtlich immer das Falsche wichtig, also auf diese unumstößliche Faktenscheißart wichtig, es ist natürlich nicht alles wichtiger als die Kinder, aber immer die zwei, drei Dinge, die gerade jetzt stattfinden, und dort, und vielleicht ist auch das Vatersein in den langen Zeiten der Abwesenheit nur eine Vorstellung bei vielen Männern. Die Liebe für die Kinder steht da gar nicht in Frage, aber sie ist relativ irrelevant bei Abwesenheit.

Da möchte man dann das Rächerschwert schwingen wie Lancelot in King Arthur, und sagen: Du bist was du tust, nicht was du denkst, aber es zählt keiner mit, es hört keiner zu, es geht immer auch so durch.

Und ich muss jetzt die Nachbarn mit Einkaufswünschen belästigen. Eine Art Schuldenfalle, die man im Leben nicht mehr aufrechnen kann. Ach ja, das war ein Fiebertext, bodytemperature 38,9. Deswegen.

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