Technik und Körper
Technikfeindlichkeit gleich null. Die Freude an der Feinmechanik meiner Insulinpumpe, die vermutlich mit einem Prozessorchen von anno tobak eine fast absolute Unfehlbarkeit zustandebringt, mit bis zu 4 frei einstellbaren Tagesprogrammen an Insulin, mit Beleuchtung, mit Notabschaltung, mit Knöpfen, mit der Fähigkeit, eine Flüssigkeitsmenge von 0,005 ml auf 60 Minuten verteilt in einen Kathederschlauch zu pumpen. Die mit einer Maschine geteilte Verantwortung, die objektivierte Verantwortung, die autonom als Grundrauschen ablaufenden inneren Monologe über Werte und Berechnungen und Vorwegnahmen von Körperzuständen, die ein Echo finden im kleinen Kästchen. Echo im Sinn von: Ich denke, du machst, als Täuschung: der andere bin ich auch, gefangen im Kontext.
Manchmal, aber das ist eine müßige Bemerkung, verwechselt man die resolute und notwendige Reduktion des physiologischen auf seine gut/schlecht-Achse mit soetwas wie Weisheit. Die Auseinandersetzung mit dem Körper als die einzige beständig aufrechterhaltene und nie lösbare, weil andauernd etwas dazwischenkommt, sogar von innen, Adrenaline und andere Insulin-Antagonisten. Das Gleichgewicht zwischen reaktivem (nicht wählbarem) und kreativem Verhalten ist wackelig und nicht wirklich steuerbar, und wenn man dann genau hinguckt, ist dieses verlockende Gratis-Wisdom das übliche, ein Bedürfnis unter anderen, die ebenfalls eine gewisse Unabhängigkeit ermöglichen sollen.
Manchmal, so beim Samstagnachmittagscognac, dann die Frage, ob die chronische Krankheit der Persönlichkeit etwas gibt oder nimmt. Unter anderem habe ich einen manchmal zu leichthändigen Umgang mit dem PAL-Modus*, nicht wirklich ein Vorteil, aber das meinte ich ja auch gar nicht, die Effekte. Sondern die Bedingungen. Standpunkt problematisch, natürlich, und ich bin mir ja schon ganz grundsätzlich nicht mal sicher, ob man nun eher Bühne oder Stück ist. Ach, lieber noch nen Cognac.
*Probleme Anderer Leute, ©Adams
(Grade den Titel geschrieben. Spannendes Thema, müßte man über die Beschreibung der Grenzverschiebung Technik vs Körper hinaus mal untersuchen) (iPod and subject)
Manchmal, aber das ist eine müßige Bemerkung, verwechselt man die resolute und notwendige Reduktion des physiologischen auf seine gut/schlecht-Achse mit soetwas wie Weisheit. Die Auseinandersetzung mit dem Körper als die einzige beständig aufrechterhaltene und nie lösbare, weil andauernd etwas dazwischenkommt, sogar von innen, Adrenaline und andere Insulin-Antagonisten. Das Gleichgewicht zwischen reaktivem (nicht wählbarem) und kreativem Verhalten ist wackelig und nicht wirklich steuerbar, und wenn man dann genau hinguckt, ist dieses verlockende Gratis-Wisdom das übliche, ein Bedürfnis unter anderen, die ebenfalls eine gewisse Unabhängigkeit ermöglichen sollen.
Manchmal, so beim Samstagnachmittagscognac, dann die Frage, ob die chronische Krankheit der Persönlichkeit etwas gibt oder nimmt. Unter anderem habe ich einen manchmal zu leichthändigen Umgang mit dem PAL-Modus*, nicht wirklich ein Vorteil, aber das meinte ich ja auch gar nicht, die Effekte. Sondern die Bedingungen. Standpunkt problematisch, natürlich, und ich bin mir ja schon ganz grundsätzlich nicht mal sicher, ob man nun eher Bühne oder Stück ist. Ach, lieber noch nen Cognac.
*Probleme Anderer Leute, ©Adams
(Grade den Titel geschrieben. Spannendes Thema, müßte man über die Beschreibung der Grenzverschiebung Technik vs Körper hinaus mal untersuchen) (iPod and subject)