(wildest dance)

Zu spät. Die Kleinen sind um 15 nach einer Woche am Ende, sie lachen und hüpfen noch, aber ihre Wünsche bereiten ihr Nein! zum weiteren Programm schon vor: ohne Helm Laufrad fahren, erst nach Hause, ich fahr vorne, nein ich. Die Stimmung ist mürbe und brüchig, sie wollen einen kleinen Freiraum, der sie in Ruhe läßt und nicht mehr treibt. Aber wir müssen den Großen aus der Schule abholen, sie müssen zügig fahren und dürfen nicht Hundehaufen, Stöckchen, Käferautos und Krankenwagen in Ruhe bequatschen, ich muss sie reinlegen und auf Stategie umschalten (wer ist schneller, uuund los), die ihnen nichts bringt, gar nichts, nur dem Zeitplan. Auf dem Schulhof kommt der Sohn gelaufen, freut sich, Mama, warum so spät? Ich hatte zu tun, ich konnte nicht eher, blabla beim Blick in diesen Kinderblick, das Kind weiß: es ist spät und du warst nicht da. Bei der ersten Strassenüberquerung bricht es, ein Zwilling will in eine andere Richtung und stemmt die Beine in den Boden, der andere fährt weiter, ich steh in der Mitte, was nu? Reden, begründen, überreden, schließlich: drängen, Ausrufezeichen. Kind will aber nicht und schreit sehr laut, es hat recht, es will seinen Willen. Der Große will mir was wichtiges erzählen, von einer Angst, die er hat, unbedingt jetzt, ich sag: später, ich kann jetzt nicht, hol Gregor, der ist schon an der Ampel, er schreit: nein! Später nicht! Der andere steht immer noch an der Strasse, er steht und steht und steht, kein Nachgeben, ich schreie: komm jetzt, Ausrufezeichen, aber es hat jetzt ganz gute Wurzeln geschlagen, es geht nicht um mich oder den Weg, auch meine Wut geht an den allgemeinen Lauf der Dinge. Ich hole meinen Sohn vom Rad und schleppe in an seinem Oberarm ab, er brüllt. Schlechter Ort für Konsequenz, lauter Strassen und Autos, ich darf ihn da nicht stehenlassen. An den Tischen lauter Leute, die ich um ihre Lebensplanung beneide, mit einem Lächeln, in das ich spucken könnte gerade. Der Große kommt zurück, mit einer Verantwortung, die mich fast noch mehr aufregt, er sollte die nicht haben, und sagt zum Kleinen: jetzt komm doch, schau mal, Gregor ist schon da vorne. Wir brauchen noch 25 Minuten für den kurzen Weg.
Es ist so weiter gegangen bis in den Abend, die Kinder scheinen Schwachstellen zu spüren, meine heute, und lassen ihrer Kinderwut freien Lauf, herumlaufen, Kopf aus, Erschöpfung aus, nur noch Bruchstellen füllen, wärend der Damm im Nachbarzimmer schon wieder bricht. Ohrfeigen verteilt heute, ein Gefühl wie: mitgemacht bei dem großen allgemeinen Grenzüberschreitungstanz, Mama will auch mal. Sehr, sehr müde. Sehr blank. (Brownie points bei Praschl, so weit will ich auch mal kommen, das ich keine mehr verteilen möchte. Oder nee. Doch nicht.)

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