Pastawartezeit

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ab und zu momente totalen inneren vagabundentums, an der einen grenze tanzen, eine andere ignorieren, alles anders machen, nichts mehr erkennen, barfuss laufen, dreckig werden, nach paar minuten zufrieden wieder damit aufhören und einen tee kochen, hunger haben.

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die welt/hirn-schranke ist um klassen more sophisticated als die blut/hirn- schranke. (fenster, rausgeguckt)

loving k., mit der ich am küchentisch sitzen kann und feuchte augen haben darf, beim reden über unsere kinder, wir beide mittem im klaren, lauter kleine dinge wissend.

dem leben gegenüber eine verteidigungshaltung: ja, ja, aber, aber.

wie sich das kleine thema selbst verfolgt und findet, es sind nur 56 sekunden, nach dem xten hören scheint es viel länger, welterklärend. hallo, anker.

(mannomann. niemals freitags kleine übernachtungsgäste einladen. merken. lärmpegel war kreisch.)

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das wärs doch, oder? wer braucht schon sommerferien.

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die kompostierbare plastiktüte aus dem biomarkt, die sofort reisst, wenn man was reintut, sodass man sie eigentlich auch direkt ab werk kompostieren könnte, ohne umweg über den handel.

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blumen kaufen gehen werden, alte gießen, neue planen, erwartbarer trauriger kaufrausch im pflanzencenter, ja, das pflanzencenter ist ein schlimmer ort der genetischen auslese, dem ich mich immer schlecht entziehen kann. die rosen sind vergammelt zuletzt, aber das lag nicht an mir! ich habe sie gepflegt, bis auf die male, wo ich es vergessen habe, am hoffnungsvollsten in der homezone ist immer das kleine grüne pflanzenlicht im gestrüpp der letztjährig eingegangenen, aber es ist nicht zu sehen - soll ich also alles ausreißen und nach neuen pflanzen suchen? aber die passte so schön! sie blühte vor sich hin, trank viel, hatte einen betörenden süßen duft und war dicht und fest gewachsen, ich kannte sie schon ein bisschen, obwohl ich nichtmal ihren namen weiß, aber sie ist weg, oder lebt an einem nicht sichtbaren ort = unter der erde im topf. blöde pflanze. will sie nu leben oder nicht? einfach zu kalt in diesem scheußlich verregneten april, ich werde auf den mai warten mit allem, dem ausreißen und neupflanzen, weil wozu einen balkon einrichten, auf dem man nicht sitzen kann wegen deutschland. yes, who knows, wo das wieder hinführt, wahrscheinlich leere neue balkongeländer, weil es immer der falsche moment ist für neues, und hey, man muss es pflegen selbst bei regen, und wenn man sich dann wegen lebensgräue nur für eigentlich unpassendes, aber superbunt entscheidet, dann muss man den anblick aushalten über den sommer, und [...]

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jetzt werde ich doch noch schwach für crumpler. wäsche wirkt.

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sonntag nach einem langen spaziergang, bei dem man in jedes schaufenster geguckt hat mit einer wilden frei über allem flottierenden geldausgeberlaune, in so einer plötzlichen geschmacklichen offenheit: passt alles, die lampe, der tisch, das nicht identifizierbare designobjekt da im schatten, geht alles, die wand an möglichem, und wie ähnlich dann am ende trotzdem alles werden würde, oder nicht?

überhaupt lustig, wie das hirn herummanövert, um dem neuen einen angenehmen platz zu suchen, einen platz, an dem es bleiben könnte, wenn es mal kurz vorbeizieht, komma, und gleich wieder verschwindet. hey, wir sind profis.

die möglichkeiten sind ja nicht mehr revolutionär, sondern sowas wie charmant, sie kennen das lächeln? genau das.

dann mit kalten händen und warmem kopf nach hause kommen, es war nicht so kalt, es ist nicht mehr kalt.

(es gibt ja inzwischen sone leise und selbstverständliche art, sich notfalls vor den spiegel zu stellen, das badezimmer, die wäsche, der concealer, die sammlung von halsketten an der wand und von zahnbürsten im becher, kein zweifel möglich, it's me, ausatmen, hurray.)

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"Mama, ich bin NEUN! Ich gehe in die DRITTE, ich kann im Dunkeln alleine nach Hause gehen, echt, da sind doch Laternen überall!"

Ich Ja-abere am Telefon noch eine Weile weiter, nur weil ich ihm so gern beim Grenzen neuchecken zuhöre (Ein 1. Januar–Kind isser).

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Die große Hochzeit mit 150 Gästen. Man sitzt hinter sehr großen Glasfenstern und sieht den Main und die Stadt Frankfurt, glitzernd, Hochzeitspiele, Reden vom Vater, Reden von den Paten, alle heulen bei der Trauung, die Kirche ist klein und wunderschön, der Pastor meint es ernst, jemand singt eine Mozart-Arie. Ich trage die richtigen Klamotten am richtigen Ort ("Super Hufe haste wieder" sagt ein betrunkener Freund) und bin wie die Anderen um eins hundemüde. Die Freundin hat einen Walzer getanzt mit ihrem Mann, man guckt, es sieht ganz okay aus, die Kinder tanzen mit in einer langen Kinderreihe, 15 Kinder waren auf dem Fest, sind das viele? Die Feier findet nach einer alten Ordnung statt, die ich nicht erwartet hätte, eine perfekt durchorganisierte Erfüllung von total zeitlosen Vorstellungen, die kreuz und quer durch soziale und biographische Gräben gehen, Konvention als Entspannung, wir machen es einfach so, wie man es macht, eine riesige warme Decke. Der Wein war gut, aber Schnaps gab es nicht.

Meine Schwester damals: Wir machen doch keine Party.
Ich: Party?
Sie: Na, wegen der Hochzeit.
Ich: Hochzeit??
Sie: Ja, wegen dem Kind.
Ich: Du bist schwanger???
Die beiden hatten spontan in Las Vegas geheiratet, es gibt ein Foto von ihnen in einer dämmrigen kleinen Kapelle, sie mit einer Rose in der Hand, vorsichtig lächelnd, was, verheiratet? Das ist die bessere Geschichte, aber sie ist auch kürzer.

Ich lerne fast nur noch kinderlose Leute kennen, also jetzt nicht auf der Hochzeit, sondern so im Alltag. Stelle mir die anderen alle in normalen Familien vor, vollkommen beschäftigt mit sich und ihren kleinen privaten Freizeiten, womöglich Sport? Oder sie gehen, nee, sie sind engagiert irgendwo, was soziales, oder Stadtteilpolitik. Man braucht dann die großen Feste, um alle mal wiederzusehen, ich weiß das, aber es ist mir nie aufgefallen, dass ich jetzt dazugehöre zu dieser Gruppe.

Hey, und ein fünfzigster Geburtstag diese Woche! Mein zweiter erst.

kaufentscheidung detailansicht

materialsuche: neues telefon. ich schwanke zwischen dem hier und einem billigeren. mein bedauern darüber, überhaupt eins kaufen zu müssen, reicht nicht bis in jede ecke der geldbörse, metaphern im dutzend, aber die auswahl an telefonen ist genauso gigantisch, ohne vorurteile ist man völlig aufgeschmissen. also kein nokia, kein siemens, mein jetziges ewigkaputtes ist ein sony-ericsson, ach ja.

das motorola ist irgendwie zu modisch, es hat ein ausrufezeichenn zu viel, also ich meine, es glänzt arg. ich würde ja auch keinen neuen sportwagen fahren, weil man sich damit so endgültig blamiert, sogar wenn man kein mann ist. aber das handy ist doch unauffälliger, oder nicht?

vielleicht sollte ich ein neutrales unmodischeres kaufen und dann ein glitzerkettchen anhängen. den rationalen bereich nicht immer rechtzeitig wiederfinden, und in 18 tagen kommt das iphone auf den markt. aber die telekom finde ich wiederum extrem unsexy. abkürzung bitte

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