Sonntag, 25. März 2007

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ich weiß noch einen mann, ernst b., der in den frühen neunzigern aus dem osten kommend ein anzeigenblättchen aufgezogen hat, mit großem aufwand und großem einsatz, ich konnte immer nicht begreifen, wie man sich für so ein werbegedöns auf billigem papier mit grellen rändern um die anzeigen so begeistern konnte, wie sowas zu einer lebensaufgabe werden kann, warum jemand das zu seinem beruf machen möchte. erst jahre nach diesen ersten nachwendejahren habe ich kapiert, dass es seine befreiung war aus der arbeitspolitischen unmündigkeit in den ddr-jahrzehnten davor, es war eine echte und vollblütige herzensangelegenheit. der vollkommen andere blick auf werbung, wenn man in der ddr aufgewachsen ist, die anderen massstäbe, und so weiter.

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kid37 - 28. März, 20:19

Oft so, mit solchem Hintergrund: eine verzweifelte Gier, ab und an auch eine erstaunlich unbeirrbare Überheblichkeit als Camouflage. Man muß dann Durchatmen, dann langsam verstehen.

Casino - 28. März, 20:50

ich denk bei solchen leuten immer: die reden chinesisch! merkt bloss keiner. camouflage ist gut, man weiß immer nicht, mit wem man wirklich redet, wo der ist, der da vor einem steht. ich schalte inzwischen immer schon vorm durchatmen auf durchzug. (hey! fanden sie abgründe etwa auch mal interessant?)
kid37 - 31. März, 16:20

Ich finde ja unglaublich viel interessant. Möglicherweise ein Suchtverhalten. (Abgründe haben allerdings den Nachteil, daß man nicht so einfach von einem in den anderen springen kann.)

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