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in den letzten tagen eine fast unbemerkte bildschirmabstinenz. ich hab so nen haptischen tick gerade, will blättern und gewicht halten, habe ein schönes dickes buch mit lesezeichen gekauft, es in zeitungspapier eingebunden (aus der anderen bibliothek, kein schutzumschlag) und setze mich abwechselnd auf alle stühle, sofas und den einen sessel meiner wohnung, um dort altmodisches zeug zu machen.
lieber mal wieder wald, keine spuren, keine links, mehr fokus und tiefenschärfe. gegenüber verschwindet eine gleißende sonne hinter einem dach, anderthalb häuser weiter links als im sommer, ich denke diese verschiebung auf stadt, land, kontinent hoch und fühle mich auch schön eingebunden. ist aber auch ein richtig universales geschenk so ein 18°-tag im november. (schall reist anders in der wärme, oder nicht? grad hört sich hier alles an wie früher in italien, die autos, die sirenen, die kinder auf der strasse, man hört vor einer kulisse sozusagen)
lieber mal wieder wald, keine spuren, keine links, mehr fokus und tiefenschärfe. gegenüber verschwindet eine gleißende sonne hinter einem dach, anderthalb häuser weiter links als im sommer, ich denke diese verschiebung auf stadt, land, kontinent hoch und fühle mich auch schön eingebunden. ist aber auch ein richtig universales geschenk so ein 18°-tag im november. (schall reist anders in der wärme, oder nicht? grad hört sich hier alles an wie früher in italien, die autos, die sirenen, die kinder auf der strasse, man hört vor einer kulisse sozusagen)
alex63 - 16. November, 16:23
schall reist anders in der wärme, oder nicht?
ja, schneller. anderthalb mal schneller als bei 0 grad allerdings erst bei knapp 350 grad, also in der hölle oder so...
ja, schneller. anderthalb mal schneller als bei 0 grad allerdings erst bei knapp 350 grad, also in der hölle oder so...
casino (Gast) - 16. November, 21:03
wow, das wusste ich nicht, wie schön, wenn so ein eindruck sich sogar physikalisch verankern lässt. und in der hölle hört man dann nur noch ein gekreisch, wie erwartet.
goncourt (Gast) - 17. November, 01:03
Das Papier ist wichtig: nicht ganz weiß, leicht cremefarben, fester, glatt, mit energischem, deutlichem, gleichzeitig leichtem Schlaggeräusch, der Schnitt genau, mit Riffelstrukturen beim Zusammenklappen, die die Einheftungen des Buchbinders wiedergeben. Wenn man das Buch aufklappt: Geräusch von Leim. Das alles müßte mit dem Klappern der Tasten koexistieren.
Casino - 17. November, 22:09
Besonders nach den Riffelstrukturen habe ich jetzt erstmal gesucht, diese Bücher blättern sich ja auch ganz anders, die Seiten bleiben beisammen, sowas Drittes neben Autor und Text. Hier auch noch welche aus der Zeit, als Papier noch dicke Strukturmuster hatte, da drängt sich dann beim Lesen das Objekt dazwischen, und das Leimgeräusch hält man lieber ganz klein, so ein feines geknickere, wie Laub? – Klappern: tut es ja, koexistieren, man denkt ja auf Tastaturen, der Schritt zum Buch ist schon wieder einer in die Abstraktion.
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