Samstag, 9. September 2006

...

Wer hier sitzen kann hatte Glück. Unruhiger Laden, hat einen deutlichen Transitcharakter wegen seinem bedauernswerten Spitzenplatz als placetobe. Mit am Tisch noch ein Mann, feines Garn, egal wo der hingreift in seinen Kleiderschrank: ist immer Kaschmir, wo unsereins eigentlich denkt ach, geh weiter. Er ist aufmerksam und höflich, seine Reaktionen kommen eine perfekte halbe Sekunde, bevor sie man sie erwartet hätte, so dass man ihn zwangsweise die ganze Zeit bemerken muss. Nur sein Gesicht passt nicht zu der ganzen weltmännischen Subroutine, es hängt tief und sieht verlebt aus, ein Nachher-Gesicht, die Haare zu lang für die hohe Stirn.
Aber was fast versöhnt mit diesem ganzen laufendem Pronomen: Er liest Ovid, aus einem vielgelesenen Buch. Wobei Ovid ja auch irgendwie nichts ist, keine Meinung, keine Entscheidung, er ist nur so wenig falsch wie wenig andere Autoren. Stelle mir vor, wie er in der Bibliothek seines Gastgebers, eines Juristen aus ebenfalls guter Familie, dessen Lebenswandel er inzwischen auch gerne hätte, irgendwas zum Mitnehmen ins Cafè sucht. Allzuviel kennt er nicht, aber er braucht ne Grundlage, etwas wie frisch besohlte Schuhe für den kleinen Neuanfang in vitro. Also die Metamorphosen.

(Verb sein und Substantiv werden wollen, ja ja)

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