"un conto aperto? di parole?"

Beim Zeithaben gerade wiedergefunden, ein erstklassiger autopoietischer Herbsttext, 1974 bei Scheiwiller in Mailand erschienen, bestimmt in einem dieser dickpapierigen Büchlein, unaufgeschnitten, man musste zunächst ein Obstmesser schärfen dafür. Er heißt Un Posto Di Vacanza. Erstklassig? Wunderbar meinte ich, so sorry.

Das ist außerdem eines meiner Lieblingsgedichte von Vittorio Sereni, umfänglich, abschüssig, und ich mag darin auch den eleganten und selbstverständlichen Respekt vor der offenen See ("– il mare incanutito in un' ora/ ritrova in un ora la sua gioventú –"). So eine Positionsbestimmung zwischen Autor und Leben, voller Situationen, die er erzählen könnte, wenn er es wollte, aber Non scriverò questa storia, sagt er, und läßt es.

So fängt es an:
Un giorno a più livelli, d' alta marea
– o nella sola sfera del celeste.
Un giorno concavo che è prima di esistere
sul rovescio dell' estate la chiave dell' estate.
Di sole spoglie estive ma trionfali.
Così scompaiono giorno e chiave
nel fiotto come di fosforo
della cosa che sprofonda in mare.
Der Mondadori-Band, aus dem ich das hab, ist voll mit Anmerkungen und einer Bleistiftschrift, die mal meine war, regelmässiger und lesbarer als die heutige, ich hatte noch keinen Computer damals, es gab bestimmt noch gar keine Computer damals. Lustigerweise habe ich Sereni, den Lyriker des Lago Maggiore, er kommt aus der Seestadt Luino, erst während eines Gastsemesters in Parma kennengelernt, umgeben von Schnepfen und Parkstudentinnen waren wir 3 Stipendiaten damals bei den Profs schon deswegen beliebt, weil wir uns die ganze Lyrik zu Herzen nahmen und sie mit einer gewissen Leidenschaft tatsächlich lasen. Für mich war Sereni nach 2 Jahren Deutschland ein echter Homerun, ich wußte, wovon der sprach, ich kannte die ganzen Pässe und Berge in diesen Texten, es war eine Offenbarung nach den ganzen Rilke-Brecht-Bachmann- Proseminaren an deutschen Unis.

...

Zumindest die Sache mit den Riesen ist fast geklärt:
„Riesen gibt es nicht mehr, weil welche von denen haben ganz tiefe Löcher gegraben und dadrüber Blätter gemacht und sind dann reingefallen, vielleicht bis zum Erdkern. Oder sie haben sich ausgestreckt so weit sie konnten und dann hat das Weltall sie aufgesaugt und jetzt sind sie alle weg."

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David im Restaurant: Ich will Hühnerschnipsel!
(Wiener Schnitzel)

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