Man nehme zum Beispiel den vorliegenden Kommentar: ähnelt er nicht dem Messerstich, der in den fetten Leib einer Existenz, die durchaus eine Alternative zu unserer ist, eindringt? Deren gastrische Wölbung ein Grabhügel verdorbener Luft ist, aus der die Seele leisfurzend entweicht und sich entgültig verliert;
Oder hier:
sofern die Anmerkung an anderer Stelle, welcher auch immer, gesetzt werde, scheint nur schwer abzuleugnen, dass sie ein plump schmeichlerisches Zuzwinkern bleibt, eine gezierte Herablassung; als wolle man sagen: paßt auf, hier verbirgt sich eine Raffinesse, die euch leicht entgehen kann, der Sinn, der Schlüssel liegt hier, ein wenig weiter rechts, weiter oben, weiter unten, seitlich, paßt auf, dank meiner Meisterschaft kann er euch nicht entgehen, halt, genau da – und immer so weiter;
Kann man nicht mehr lesen heute.
goncourt (Gast) - 21. Mai, 17:57
Was mir manchmal auf die Nerven ging: diese betont barocken Vergleiche, Morbidheiten, Magen-Darm-Metaphern und derlei, Völlerei at its best – machte zwar durchaus Sinn (als auf die Spitze getriebener Widerspruch Substanz|Nichts), aber man fühlte sich am Ende satt ohne gegessen zu haben.
Trotzdem – mich hat das sehr beeindruckt, der Roman Dall'inferno z.B. ist sehr schön, die 100 Romane (ital.Titel ist mir entfallen) und ein paar andere Texte... Es ist gut zu wissen, dass es diese Texte gibt.
— Was habe ich mich durch diesen Text gemüht — eigentlich ja fast auf Unlesbarkeit hin konzipiert, Sprache als beredtes Nichts.
Oder hier: Kann man nicht mehr lesen heute.
Trotzdem – mich hat das sehr beeindruckt, der Roman Dall'inferno z.B. ist sehr schön, die 100 Romane (ital.Titel ist mir entfallen) und ein paar andere Texte... Es ist gut zu wissen, dass es diese Texte gibt.