Samstag, 13. Mai 2006

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Kindlicher Spass an Alltags- Ritualistik, zb Körperpflege: man sollte ja immer mindestens 3 produktintensive Pflegeschritte absolvieren abends ("säubern-säuern-salzen"), um den gepflegten Zustand von einem sehr passegerem Aber Hallo! (abends Sekunden nach dem Spiegel und vorm Hausverlassen, bis zum ersten Windstoß) zu einem ständigen zu machen. Diese Euphorie, so eine Freude an der Pflicht, hält aber regelmässig nur 3 bis 5 Tage an, dann werden die Sachen plötzlich wieder unwichtig. Es gibt ja Leute, die können das immer, die sehen auf jedem Bild gepflegt aus, wobei dieser Ausdruck vielleicht auch ein genetisch bedingter und damit schuldloser Zustand ist, aber genau versteh ich das nicht. Die Haut, die Augenbrauen, die Haarfarbe, jedes Detail ein Ort der Hingabe.
Geht genauso beim Kochen: Biozeug, Tofu und/oder kleine Körnerchen, die zwingend den gesamten Körper verbessern, inwändig, wenn, ja wenn man diese Pflege einige Wochen, also immer, betreiben würde. In Bad oder Küche dann immer kleine neue wichtige Ordnungssysteme einrichten: Tiegel, Töpfe und Wattebäuschchen. Oder in der Küche: Sojamilch, Weizenkeime und eine gläserne Apfelreibe.

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