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das blogdesign auch abhängig davon, ob die autoren noch woanders publizieren, ob die texte durch ihre präsentation sowas artikeliges, werkhaftes bekommen oder mehr wie fließtext an einem vorbeilaufen, ob kleine sockelchen drunter designt werden oder ob die texte nur ein randelement im konzept bleiben dürfen. internet als konzept ist ja fast tot (uh. männersätzchen, denk ich da beim schreiben), nur noch mittel zum zweck.

ob vielleicht geld und kultur, vom ich aus betrachtet, den gleichen substitutionsmechanismen gehorchen, faktische oder intellektuelle aneigung der welt. nicht denselben! nee, nee.

leute, die bücher veröffentlichen: persönlichkeit und begabung zu gleichen anteilen? jetzt mal abgesehen von profilneurotikern und borderlinern, bei denen die begabung nicht so relevant ist. die fähigkeit zum konzeptionellen handeln eingebaut in den willen zum erfolg, selbstgewissheit, sowas.

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a bisserl nervig, an einem good-hair-day schon um elf zuhaus zu sein, weil die freundinnen abknicken.

im burger leute zu kennen glauben, nur weil man die mal auf einer party vor alldem, vor langer zeit, als alles noch woanders war, ach nein! denken, nur weil die gesichter alle so jung aussehen. die unsicherheit nur ein klitzekleines quecksilberperlchen auf dem boden der bierflasche, ist das ein guter abend? che cazzo ne so?

solche räume.

die simpsons-versionen der apokalypse sind eine bereicherung.

draussen warm genug für die große freiheit, aber ich kann noch die langen lederhandschuh anziehen, die vom vorletzten roeckl-schlussverkauf, mit fell gefütterte handgelenkschmeichler.

florian werner, der dort seine promotion vorgestellt hat, der mal mit sweetheart aureliana, die mir den hinweis auf den abend gegeben hat, im selben büro gearbeitet hat, von dem ich zufällig ein vor jahren signiertes buch zuhause hatte, weil sein freund bruno franceschini, mit dem er in einer band spielt, und der mal auf einem geburtstag meiner mutter musik gemacht hat, bei dem buch auch mitgemacht hat, und bruno kenn ich wiederum über die kreise, über die ich auch frau schaum mal kennengelernt habe, aber nicht als frau schaum, und keiner erkennt mich noch wieder, hehe. ich bin ein perfekter zaungast. und den moderator falko henning, das war ein radio hochsee - abend, den kenn ich wiederum nur übers bloglesen. circle game.

so what? good night.

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in dem genauen moment, wo man im hirn den namen Radialsystem sucht, kommt eine spammail durch von radial investments.

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Pteranodon.
Pteranodon.
Pteranodon.

Stücker 3 auf einer Seite. Zum Glück hat der Vorleseanfänger grade sowieso keine Vorderzähne.

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Die vier jungen Punks, die nachts am Ostkreuz so laut sie können Antinaziparolen grölen, alle vier mitten im Stimmbruch.

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016

Gleichstand. Bei Memory. Gegen einen 5-jährigen. Made my day.

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Es ist Sommer, Südfrankreich, der Moment, bevor der Schweiß auf der Haut sichtbar wird.

(Gestern im Kulturradio über "Der Mann der Friseuse", bei mir dann gleich das Südfrankreichbild als Verheißung, mit allen Schikanen und Meeresbrise, Ferien oder Rohmerfilme, dann als Abschluss der Träumerei die Erinnerung an die dämmerige Länge meiner italienischen Sommer, die endlose Hitze ohne eine Regung, immer nach dem Schweiß, wo der Sommer nicht zum Background taugt, weil er den Körper ständig überfordert. In der Zeit vor den Klimaanlagen.)

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Nach der Lektüre des zweiten Bandes der komplett albernen Thursday Next - Trilogie habe ich alle meine Bücher fast einzeln abgestaubt und mich einmal wieder an ihrer Reihenfolge im Regal erfreut. Sie hat einen fernen alphabetischen Anfang, der inzwischen fast vergessen ist, wo sich über die Jahre Inseln und oder Löcher gebildet haben, in denen plötzlich etwas ganz anderes passiert ist. Nebeneinander hab ich dann zb die italienische Übersetzung von Der Bankraub. Geschichte. Theorie. Praxis. und die deutschen vergilbten und brüchigen Übersetzungen der beiden Malapartebände Kaputt und Haut, dann einen Reiseführer Italien von 1957, wo der frühere Besitzer über die Region nördlich des Gardasees mit Kugelschreiber geschrieben hat "Südtirol. z.Zt. italienisch", dann den Abenteuerroman Mein Leben als Fön, danach einen der beiden Thursdays von Jasper Fforde. Der andere ist verloren gegangen, obwohl er leuchtend orange war.

Oder mein kleines Fensterregal, mit dunklen schmalen Fächern, in die man die Bücher teilweise nur schräggestellt hineinbekommt, da hab ich bei Einzug die Theorie reingestellt, vor allem, damit sie weder auffällt noch wieder rauskann aus dem Regal. Aber die Theorie hat sich dann über die Jahre doch unauffällig zerstreut und ist zurückdiffundiert ins große Regal, die Lücken wurden mit sehr vorübergehend wichtigen Büchern aufgefüllt, wie zb dem Stillbuch oder einem Steuerratgeber oder Werken, die aus anderen Gründen nicht in die großen Regale sollten, wie peinliche Romane, Trivialkram oder praktische Werklein wie Bäume oder Blumen.

Das System einmal von innen mit Zusammenhängen im Wildwuchs überwuchert und neu verschlüsselt, einmal von außen durch sozusagen Notwendigkeit, beide Ordnungen im Ergebnis nicht mehr sichtbar, vielleicht gerade noch lesbar.

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Worte, die sonst gepaßt hätten

Hrmpf.

(„se hai la testa nel cesso, non fare le bolle‟)

Einen sauberen Berg Wut unter den Füßen heute morgen, mühelos wachgekitzelt von lärmenden Gören, die meine unvermeidliche Toilettenpause morgens dafür ausnützen, das ganze Haus aus dem frühmorgendlichen Schlaf zu werfen, mit Geheul und Getöse im Treppenhaus. Diese ewige totalitäre Anwesenheitspflicht in jeder Hinsicht, der sich jeden Tag anhäufende Berg an Widerspruch, die unendlichen Wiederholungen von sogut wie allem, die ewig brodelnde Kindergeburtstagshysterie im Hintergrund, weil die Zwillinge immer einander haben zum Hochjazzen. Jammer, jammer. Ich will eine Lättafamilie.

Dann, in einem Zeitloch, das ich gar nicht habe momentan, ich muss was tun! Hey, immer, Carpe Diem ist mein persönlicher Fluch geworden, tatsächlich böse Gedanken: wäre der alte Ehemann nicht besser als das hier? Das ewige Alleinsein, mit Kochen, Aufräumen, Einkaufen, Kinder erziehen, mit den unendlichen Wäschebergen (neulich gelesen, das jemand den Wäscheständer nach dem Abnehmen der Wäsche in den Keller bringen kann, da musste ich gleichzeitig lachen und weinen, ehrlich), die vielzuvielen Abende allein – ist da nicht fast alles besser? Nee, natürlich nicht, aber die totale Alternativlosigkeit meiner Lebensform kotzt manchmal so unendlich an, das kann man gar nicht gesund vermitteln.

Es dauert dann, bis der Sanftmut wieder trägt, ich trage meine Demut herum wie einen etwas zu schweren Blumentopf.

Ausgelöst nicht nur durch den Stresspegel, auch ist meine Korbsammlung schon wieder, schon wieder größer geworden, seit Jahren nur verf***te Körbe, die Typen gehen dann immer entweder mit meinen schönen, kinderfreien Freundinnen aus, oder sie haben gleich entzückende 10 Jahre jüngere Frauen, oder sie vergessen einfach, ihre Beziehungen zu erwähnen, oder sie vergessen einfach, ihre Ehefrauen zu erwähnen, oder sie sind so knüppeldick in ihren Narzißmus vertieft, dass man ihre restlichen Beziehungsstörungen schon gar nicht mehr wahrnimmt, und dann so Kommentare wie der neulich mit misairgendwas, bloss weil man einen minimalen Anspruch stellt an die Herrschaften, und dann ja selbst bei abgestellten Ansprüchen noch Körbe erhält, echt, Faxen dicke.

(Mein einziger Bewerber war gerade glorreiche 65 Jahre alt geworden und hielt sich immernoch für unwiderstehlich, während ich es da eher wie Frau Bovenschen halte: Sex im Alter ist ja gerechtfertigt, aber ich möchte lieber nicht dabei sein.)

Kein Ort nirgends! Kommen wir halt ohne aus.

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Grad noch bemerkt, heute Abend:

„Die koreanische Pianistin Jong-Eun Lee, die schon im Dezember im Piano Salon einen Chopin Abend gegeben hat, wird diesmal mit ihrem Trio drei Klaviertrios spielen, wobei für diese Besetzung die Ravel- und das Rachmaninoff - Trios zum schönsten Geschaffenen gezählt werden.
Es wird auf historischen geradsaitigen und in unserer Werkstatt restaurierten Flügeln von Erard und Duysen musiziert, wobei gerade bei Kammermusik die Geradsaiter ihre Vorzüge voll zur Geltung bringen können.‟

Klavier, Geige und Cello! Mag es regnen oder schnein...

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grade dabei, spiderman für die kinder aufzunehmen, aber der film ist wohl doch nicht ab 6. lieber die alten comix, und die ab 12.

der vollkommen auf die spitze getriebene verzicht auf nicht gezeigtes, plus der hysterischen (hechelhechel) unterstellung, das publikum habe keine phantasie, weil es ja eh nur comix liest, wie solche filme bei all ihrer buntheit und überfüllung vollkommen frei von facetten oder einer anderen dritten dimension sind.

ich werde den kindern den film erzählen müssen.

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meint der kioskmensch: stellen sie sich vor, sie finden draußen ein portemonnaie, gehn sie mit nach hause. zuhause rufen sie irgendeine nummer an. wenn dann der besitzer dran ist, dann haben sie glück gehabt, so etwa is das mit dem lotto.

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KaDeWe wird 100, und Mutter will den Kuchen sehen, 6m hoch, davon allerdings nur 1,8m Kuchen, der Rest beleuchtete Lücke. Ein Plüschkuchen, drumherum Massen sanft hin-und hergeschobener Berliner mit je einem Sektglas in der Hand, den nötigen Freiraum dafür mit dem Blick haltend, in der Menge schaut das aus wie eine große Gruppenmeditation. Wowi schon wieder weg.

Im 4. Stock halte ich eine Weile lang relativ andächtig eine schwere weiße Glasschale in der Hand, Substanz, Überfluss, tutto liscio. Überhaupt die angenehme Popeligkeit des Müßigangs im latenten Konsumrausch, erschöpft vor lauter Möglichkeiten. Kleine Übung: alles schön finden.

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"unermüdlich treppauf-treppab springende celli, und von oben winkt huldvoll, ruhig und vom treiben im keller gänzlich unberührt der sopran herab, aber der bass verspricht mir schönheit und hingabe" bwv 80

in diesem alten tagebuch steht unter anderem auch, dass ich diese arie einmal einen tag lang gehört habe, und beim wiederhören ist der zauber gleich wieder da, wobei mein sopranbild hier etwas tantenhaftes dazubekommen hat, in der ganzen unnahbaren und inzwischen tragischerweise schon selber ausgefüllten lebensform tante, die vielen lebensformen immer, tanten sind die mit den ratschlägen und den zigaretten.

ansonsten war der tagebuchtag damals durchdrungen von männern, dann habe ich gedacht, wieviel jünger ist glamourdick zb als ich, dass er soviel mehr sex hat? nee, gell, das kann es nicht sein. in dieser besonderen stimmung zwischen barmherzigkeit mit mir selber und nervöser kampfbereitschaft erwischt mich der cellospott wieder genau da, wo ich ihn früher hatte, ein stupsen und treten als teppich, auf den ich mich legen werde, wenn liegen angesagt ist, unter der großen höhensonne, ach bassisten, ihr könnt mich mal.

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zwilling 2 ist auf einer party eingeladen, auf die zwilling eins nicht eingeladen wurde. nach anderthalbwöchigen großen diplomatischen verwicklungen hier im hotel rächt sich z1 einfach am partytag den ganzen morgen lang konsequent an allem, was ihm den weg kreuzt - cornflakesschüsseln, lieblingsspielzeug des älteren, zahnpastatuben, mütterlicher geduld, und erträgt mein schimpfen äußerst stoisch, ohne tränen, ohne gesenkten blick, ohne jedes schuldbewußtsein, danach ist sein kindertrauerberg abgetragen. abgearbeitet.

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ein Leben würdevoller Selbstüberschätzung *

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Die Kinder spielen als sie selber, außer David, der ist außerdem noch Angela Merkel, die zwei halten den ganzen Tag schon Reden.

(„Warum ist es hier so warm?‟ - „Weil wir in zwei Minuten am Erdkern sind.‟ „Wohlan, dann steige ich jetzt aus.‟ „Nehmen Sie eine Waffe mit, sie hängt hier am Sonderhaken.‟ „Warum ist es hier so heiß?‟ „Weil wir in einer Minute am Erdkern sind.‟ „Ich will jetzt doch lieber aussteigen.‟ „Machen Sie bitte ihren Ventilator an und ziehen Sie ihren Anzug an.")

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