Berliner Luft

Das Berliner Jahr sortiert die Monate ganz anders als Regionen mit richtigen Jahreszeiten. Das geht so:

Anfang Januar bis Ende März: Januar
Anfang April bis Ende Juni: April
Juli: Mai
August: August
September bis Mitte Oktober: September
Mitte Oktober bis Jahresschluss: November

Genau weiß man auch nicht, warum man das mitmacht.

...

huhu!

...

Gregor: Wenn ich groß bin, heiße ich Paula.

...

Hier. Biennalesachen danach gar nicht mehr vermisst.

...

Noch im schon anbetäubten Hin- und Her (Biennale oder Sofa) gemerkt, dass ich mich heut für so nen Anlass wegen einer Art innerer Garderobe nicht so mimetisch, so planvoll kleiden mag. Ich hätte und könnte, das reicht. Und mein von einem Herrn Winterhoff geerbter Kleiderschrank (er war all inclusive, der Schrank, und der Name stand mit Kugelschreiber auf allen Bügeln) geht sowieso nie ganz auf. Schiebetüren. Ein halber Meter Schrankinhalt bleibt immer im Halbdunkel, der verspricht immer mehr, als er dann halten kann.

(3 Tage lang mit am Knie kaputter Jeans rumgelaufen, weil das hier so schietigol ist, und die olle Hose mit Mutterknie hier in B. keine relevanten Informationen übermittelt. )

...

Jemand hat während kurzer Parkzeit den Ständer meines Fahrrades abgebaut und verkehrtherum wieder angebaut. Hobby oder Zauberei.

Q10

Details, die retten einen. Kleinste Details, Größenordnung: morgens im dämmerungsdunklen Bad auszubessernde, mit concealer. Verwechsele ich im vorlautlichen Bereich immer mit concedere, gewähren, gönnen und zugestehen. Man sollte den alltäglichen Entfremdungszyklus noch im Bad an symbolischen Kampfplätzen vollenden. Da kann er dann bleiben, beim Topf mit dem Hibiskus, den 5 Shampooflaschen und den abgehängten Perlenketten. (pl. majestatis)

Mir war die Schminke früher ja lieber als MakeUp, wegen dem Maskeneffekt, der und mich und mein Gesicht darunter gar nicht verändern wollte. MakeUp ist so eine Zicke, die will dir unter die Haut, die tut immer so wichtig, wie eine Brille oder ein Haarschnitt, und in nullkommanix lebst du in einer teuren Douglas-Symbiose.

kurze Nächte

Im Rahmen der anstehenden Umstellung auf die Sommerzeit beantrage ich einen Soma-Beschleuniger, der die nächsten zwei Wochen mit gefühltem 5Uhr30-Wecker wie einen Tag vergehen läßt.

Leichte grundständige Genervtheit beim Denken daran, dass diese kommende meine erste kürzere Nacht seit Mo-na-ten ist. Und dann auch noch eine, die am falschen Ende kürzer wird.

...

In der Wohnung der Mutter nicht mehr die feinen Pralinees in den Schalen, sondern Trockenobst: Sommer, Kalorien. Sie räumt den Schnee nicht mehr vom Balkon.

David an einem Tischchen, auf dem lauter kleine alte Dosen mit seltsamen Schätzen stehen, jede öffnend, sagt zu sich selbst leis und bestimmt immer wieder: Wertvoll. Wertvoll. Wertvoll.

Diese Jahre, in denen Wörter an Dingen befestigt werden, wie sie dann eine Weile entspannt nebeneinander herlaufen.

Immer wieder selber ins Konkrete fallen, große Unmittelbarkeit. (Sich vorstellen, so in Weblogsprache mit den Kindern zu sprechen, ob sie dann um ein Subjektgefühl drumrumkommen eventuell: Yes, confused.)

Nicht passend.

Das zweite Bier.

Kochen mit den sehr, sehr guten Freunden, mit denen man Freud, Leid und Bett geteilt hat, die man seit 15 Jahren und 5 Wohnsitzen kennt. M's Kinder, damals 4 und 2, an ihrer Hand in einem kleinen Lebensmittelladen unten an der Neuen Hochstrasse in Kreuzberg, kurz nachdem sie mir den Freund ausgespannt hatte. Mein Herzklopfen, die Nervosität, die Grüßfrage. Ihre Kinder, niemand hatte Kinder zu der Zeit, wie spricht man denn mit Kindern?

Wie wir in den Jahren danach merkten, dass uns beide weniger trennte als sonst wen um uns. Die Verwicklungen, also die umfassenden Verwicklungen, die man noch haben konnte in der Zeit des Überflusses. Wie der Freund danach irgendwann verschollen ist im Lauf der Zeit, und dass sie und die andere liebste Freundin sich jetzt auch schon seit über 10 Jahren kennen, und wie die Verwicklungen noch immer als glitzernder kleiner Fluchtpunkt am Boden dieser ganzen Geschichte liegen.

Der große Sohn vom Sofa, auf dem er schon fast eingeschlafen war: Ihr seid Freunde.

Ein Stoffbeutel voll mit Isarkieseln, von einer Tante geschenkt: Jeden Morgen draufstellen! Sie sind klein, rund und klackern ein bisschen, wenn man ins Schwanken kommt. Oder mit den Zehen wackelt.

Cummingsbuch verlegt. Der Spass an schon benutzten Sätzen.

aaaah ja. Die Lyrik.

...

(note to self: kein Multitasking mehr. Ist ja nicht nur mutltitasking, sondern außerdem noch)

...

Die übernächtigten Alleinerziehenden, mal wieder ausgegangen, bis 4!, die Lütten noch aufgeregt und müde nach der Kitaübernachtung. Die Eltern sitzen mit schlafbrüchigen Stimmen beieinander und halten die kleinen gelben Plastikbecher mit dem heißen Kaffee ganz fest in der Hand. Es war eine "Sternennacht", die Erzieherin möchte vorm Frühstück "Weißt du wieviel Sternlein stehen" singen, wir tun das, 3 Strophen. Jemand war am freien Abend in Elementarteilchen, wir kaspern über Houellebecq ja/nein, vom anderen Ende der vielen zusammengestellten Kiga-Tische die kräftige Stimme des österreichischen Theatermenschen 1604, das vergisst man immer, wie da Europa aussah und mir gegenüber verwendet ein Vater das Wort verblüffend, und wir alle kriegen die Beine beim besten Willen nicht unter die niedrigen Tischplatten. Die Mutter von V. will wissen, wie man an Karten für die Biennale - Eröffnung rankommt. Mein Sohn kippt sich Salz auf sein Honigbrötchen, ihm wird davon abgeraten. Jemand verschmäht die Aldi-Himbeermarmelade und geht einmal durch den Raum, um die Mövenpick zu holen. Genau so wie vor 9 Jahren mit Freunden, wie vor 10 Jahren in der WG, vor 15 Jahren im alten Bildungswesen, vor 20 Jahren auf dem Planeten Zuhause. Wie immer eigentlich. Es muss sich doch mehr verändert haben, oder nicht? Falten.

Vielleicht sind die Köpfe alle rund von oben. Ich mein, das wird grade etwas penetrant hier im Hotel, aber es ändert sich gleichzeitig mehr und weniger, als man denkt, wenn man dann welche hat. Kinder.

...

CIMG2553

So vollkommen gaga nach manchen Tagen, dass man nicht mal zum Aufstehen Energie abziehen kann, vom Schreibtisch, in die Küche, Essen machen. Die Dinge in der Wohnung haben heut Macht entwickelt, also eine die Schwerkraft verstärkende, liegen zu bleiben, das Ordnungssystem ist irgendwo, wo ich es dann vergessen habe, wo das war, und sieht doch schön aus, all die Kissen auf den Böden, all die Socken auf den Kissen auf dem Boden, das System Höhle hat gewonnen im Laufe des Nachmittags, und es macht scheints glücklich, ein Bauplan für die Ewigkeit. (Also Stop: nee, Blutzucker? Ist in Ordnung).
Die ganzen Nebensätze wie kleine gelbe Küken, hinter dem Hauptsatz herwackelnd, der schon unter Wasser ist. Heute wird es Würstchen geben. Komma, mit Ketchup.

nochmal Kinder

Beim Lesen dieses sehr beeindruckenden Artikels hab ich mir (als Mutter von gesunden Kindern) immer gedacht: Warum darf sich die Autorin kein Urteil erlauben über die Entscheidung dieser Freundin (die ein behindertes Kind abgetrieben hat)? Ich kenne das aus einem Fall im Freundeskreis, doppelte Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und noch irgendwas, 20. Woche, wie alle immer sagten: Ich will sie überhaupt nicht beeinflussen, es ist ihre Entscheidung. Zu persönlich, sagt man, weil durch ein behindertes Kind die gesamte Lebensplanung verändert wird, und weil eine pro-Kind-Argumentation in solchen Fällen nur mit „weichen“ Gründen, also in diesem Zusammenhang: abstrakten Gründen arbeiten kann. Lebenswerte. Gerade in einer Zeit, wo Kinder nicht mehr selbstverständlich kommen, sondern immer aus Gründen, die verschieden sein können, aber eben immer auch etwas außerhalb des Kindes betrefffen, wo die Kinder also quasi schon vorgeburtlich eine Aufgabe haben in den Leben ihrer Eltern: Sinn zB., da ist es schwierig, mit Werten daherkommen, die das Lebensrecht und die Lebensfreude eines Kindes zum Inhalt haben müssen, und was wissen wir denn von der Lebensqualität dieser anderen Kinder– und schon da wird der Boden sehr schlüpfrig, weil diese Lebenssinn-Debatte mit elementaren, ethischen Geschichten ins Gehege kommt, und weil auf jeden Fall das Kind plötzlich Bestandteil der Entscheidung wird. Das Kind will da ja keiner haben, nicht einmal in der Auseinandersetzung vorher, auch keiner der Ärzte, soweit ich mich erinnere (ich hatte 2 Hochrisikoschwangerschaften mit jeweils fast der vollen Hightech-Diagnosen-Breitseite). Ärzte und Politik klammern das eigentlich zuständige Handwerkszeug aus, sie müssen das tun, weil sie dann sofort in die Mühlen der moralischen Auseinandersetzung geraten würden, von allerlei katholischen oder anderswie lebensfernen Kreisen mit Beschlag belegt.

(Besonders makaber ist die bei moni beschriebene hanebüchene juristische Hilflosigkeit, ein Leben erst nach der Geburt beginnen zu lassen, in Italien gab es ja einen Volksentscheid zur Frage nach Embryonenforschung, in deren Umfeld diese Beginnfrage immer wieder gestellt worden ist- die schlüssigste Antwort kam von einem Logiker, irgendeinem Philosophen: Am sichersten beginnt Leben in dem Moment, vor dem keines war. Der Zeugung. Alle anderen Standpunkte lehnte er als von Interessefragen kontaminiert ab)

Aber es geht ja um eine Entscheidung über Leben und Tod, und da muss man unbedingt Partei ergreifen, glaube ich, und wenn nur als Stimmchen des Kindes, das noch nicht reden kann. Und das müssen Leute machen, die wissen wovon sie reden, und gar nicht unbedingt nur vom allgemeinen Lebensrecht-Standpunkt, sondern aus der konkreten Beziehung zwischen Eltern und (behindertem) Kind heraus. Moni tut das dann auch, das Parteiergreifen, in jedem freien zwischen-den-Zeilen-Raum, das macht den Text so toll. Ich hab mich bei meiner Freundin damals nur zu einem ganz leisen Ratschlag fürs Kind durchringen könnnen, und hab mich schon damit übergriffig gefühlt damals. Sie hat das Kind bekommen, es hat die ersten OPs überstanden, und wie immer bei Kindern ist es der Mutter unvorstellbar, sie nicht bekommen zu haben.

Gesichter haben

Es gibt einen Faceprozessor im Hirn! Sagte einer auf 3sat gestern, einen allem anderen vorgeschalteten Sensor, der sofort alles nach Gesichtern abscannt. Daher die Toastbrot- und Sofakissengesichter. (Ich selber neige ja sogar zu Duschvorhanggesichtern, Bröckelputzgesichtern und Gesichtgesichtern, also wenn ich mal in der Fremde bin, sehe ich sofort lauter Uraltfreunde, die ich dann immer fast anspreche)
Die Sendung konnte leider nicht abschließend klären, ob der Schönheitsbegriff auch vorgeschaltet ist oder nicht. Es kam so rüber, als wäre die Wertung ontogenetisch abwechselnd angeboren und hormonabhängig, außer bei Männern, wo beides ja übereinstimmt.

Interessant war ein Interview mit einem Chirurgen in Korea (?), weil der seine Klienten verwestlicht, breitere Wangenknochen und längere Nasen, während die westlichen Kunden sich veröstlichen lassen. Das Schönheitsideal als perfekter Durschschnitt wäre dann ein Vorgriff auf die Gesichter der Zukunft.

Kinder

Warum Kinder? Darum. Jedes einzelne Kind erübrigt die Frage. Dass Dumme ist nur, dass heute ein jeder für sich die Frage vorher beantworten muss. Hinterher fragt er nicht mehr, denn das Glück der Kinder und das Glück, Kinder zu haben, ist evident, man kann es schlecht erklären, es ist gebunden an den Augenblick, an die Plötzlichkeit der Empfindung. Man kann nur davon erzählen.*
via Gedankenträger

...

CIMG2549

Schon in der U-Bahn ganz unvermittelt die Schönheit wiederentdeckt. Plötzlich alle schön.

10 oder 20 Jahre damit verbringen können, um ihr gerecht zu werden.

Die anderen Blicke der gay community, und die Verlegerin, die in ihrer Rede über das schwule Auge den Blick anspricht, der früher vor jeder Lust stand, vor whatsoever jeder Geschichte, den unschuldigen freien Blick, die ja/nein- Sekunden, das man ohne auskommen könnte inzwischen, was ich nicht glaube, das ist son Internetmythos.

Ich denke daran, wie oft mir nach diesen ersten Blicken das Hirn gefehlt hat, um über den Fortgang entscheiden zu können, wie oft ich alles verwechselt habe (und wieviel Spass das auch gemacht hat, seien wir ehrlich), und dass man eigentlich mehr erkennen können müsste durch diese Blicke, so mit den Jahren, und warum das immer nicht klappt, weil natürlich nur die Blicke klar sind, nichts außerhalb dieser schnellen kleinen binären Nevenwelt. (Wie sagt Douglas Adams so schön irgendwo in dem großartigen Kakapo-Tape auf IT&W heut: well, we’ve all had relationships like that) Über vierzig kommt dann zum ja/nein sowieso noch das Vielleicht dazu, der durch Zweifel, Erfahrung und Erinnerung geweitete Fokus, diese fiesen kleinen Erynnien. Wobei ich Erfahrung jetzt durchaus mal als Schwäche einordne.

Ja. Morgen ist dieser Standpunkt wieder weg und ich freue mich über die Staubfänger in meinem Kopp wieder.

(Andrerseits: Sprache, gell, das geht auch, ging immer, das sind die Federn an den Pfeilen)

An den Wänden dann eine eigentlich gelungen Mischung aus klassischem Gepose, Pornosachen, Bedeutungschwangerem und klarer, schöner Kunst, aber auch bei den Schnittchenbildern ist immer etwas dabei, was aus den Bildern raus will, Gesten oder Blicke. (Mann greift nach einem Teekessel, der vor ihm steht und schaut dabei auf seinen Schwanz). Wegen einem schönen Tätowierten, so ein Braunauge, hätt ich mir fast das Buch gekauft, reductio ad nonsens.

Die vielen Nackten auf der Vernissage, einige mit vor Ringen klingendem Gemächt, und ein wirklich ungewohnter Haufen schöner Männer.

(Anm. an Mühle: Wird Zeit mal wieder.)

Mein schwules Auge 3

Da wollte ich mich grade auf einen Abend in Berliner Winterkleidung in einer der hinteren Reihen eines Kinos vorbereiten, da flattert die Einladung zu diesem Event wieder ans Licht: Mein Schwules Auge 3, eine Buchvorstellung im schwulen Museum in Krrrrrrreuzberg, jawoll. Laut einladendem Freund, Künstler und Fotograf Nicolaus Schmidt, wird das ziemlich voll und unterhaltsam. (Und was wollt ich gucken im Kino? Na, Brokeback Mountain natürlich. Dann doch lieber echte Schwule.) 19 Uhr, Mehringdamm 61.

(irrer Titel übrigens, sehr 80ziger)

...

CIMG2543

Und es schneit und schneit und schneit.

Und ich habe mir die Haare gewaschen für einen Moment, der dann nicht eingetreten ist: der allgemeine und beklagenswerte Mangel an Zufällen, auch das liegt am Wetter bestimmt.

Alte Sachen erinnert, merken wie parallel alles ist: das große stahlharte Nichtverzeihen und die entspannte Verachtung, das nicht mehr kümmern müssen.

Und dieser Schnee, wie in Geschichten.

Aber das ist das Leben, yes mama.

Tage fürs Nebeneinandersitzen, ins Präsens gucken, Baileys trinken. Verstehen, Liebe nachtragen, wohin auch immer.

...

(love)

...

CIMG2532

Zickenschuhe

...

Gestern mit Stöckelschuh durch den Schnee ins June, weil das dem Gehen eine winzige zickige Extranote gibt, nur einen Tick, der Knick im Kreuz beim Laufen, den man ebensogut fortsetzen kann in einer kleinen fröhlichen Wellenbewegung, bis es den Hals streckt und den Kopf hebt, und man dann im Dunklen mit unsichtbarem, aber spürbarem Hüftschwung kleine Löcher in den Schnee tritt.

do you care?

Alle paar Wochen wirds virulent, und man spürt das Warten und Gewartethaben und weiter warten werden. Sich überlegen, einen Appell zu schicken, damit er mal wieder was schreibt, also was längeres. Über Schreibblockaden von Unbekannten nachdenken und sich dabei urst blöd und vermessen vorkommen, das Schweigen geht ja keinen was an, es ist privat wie die Texte es nicht waren, aber mir wäre eine Blockade in all ihrer Prozesshaftigkeit doch lieber als die reine abgelenkte Abwesenheit, dieses Vermutete eines fremden Lebens: on the road isser, aber das ist so viel virtueller als das, was man haben konnte beim lesen und jetzt nicht mehr hat. Vielleicht fehlt zur Blockade ja bloss die Belagerung? (Zuviel Ritterbücher mit den Kindern.) Ach nein, Schamgrenze.

Nein, es ist nicht sehr wichtig. Es ist so eine subkutane Wichtigkeit, wie eine kleine Kälte oder Wärme. Ich habe mich gewöhnt an ihn, also, laut: missing praschl. Ausrufezeichen.

.

Ich weiß nicht mal genau, ob es mehr auf der Raum- oder der Zeitachse war, von überall hätten wir dorthin kommen können, und wie klein die notwendigen Entscheidungen waren, im Winter oder noch im Licht davor, egal, sie haben alle eine gewisse trügerische Präsenz, das hin und her, die Wechselfälle, immer irgendein Teil einer wahren Wirklichkeit, kleine Stimmchen in der Fülle, um Navigationsfragen streitend.

(Das kleine dumme Jetzt, in einer langen Reihe mit den anderen Millionen. Alle weg.)

.

Dazu die einzigartigen Möglichkeiten der integrierten Stickmaschine: das Gerät kann per USB-Port an Ihren PC angeschlossen werden und von dort aus wie ein Nadeldrucker gesteuert werden.

Wenn das Märzfieber dann überstanden ist, werde ich den Leuten von ihren Lieblingsblogs Blogröcke machen, die dann auf der Blogmich06 verkauft werden, um die Nähmaschine abzustottern.

Oh my, März

Ich warte noch ein paar Tage ab, ob ich nicht doch die Pfaff im SZ-Magazin gewonnen habe, dann Heut geh ich los und kauf mir eine Nähmaschine. Es ist soweit. Ich werde keine schönen Nähte mehr lernen mit der Hand, ich kann nur schwarz auf schwarz nähen, und nur innen, und Knöpfe, und notfalls Kinderstrumpfhosen. Seit Jahren nähe ich außerdem mit Sekundenkleber, Nagellack oder sogar Heftklammern. Das wird sich ändern. Es fehlte mir ja nicht an Begabung, nur an der Technik.

Von Muttern einen Bademantel geschenkt bekommen, den sie aus so einem edlen Werbeversandheft bestellt hat, in M. Er ist so groß, dass ich meine gesamte Familie darin unterbringen kann, und wir könnten durch die Wohnung laufen, ohne zu stolpern, weil das Publikum des Werbeblättchens sich freut, endlich wieder in eine M zu passsen, wo es doch sonst immer XXXL ist. Ich muss aus dem Bademantel 2 oder 3 machen. Danach werde ich mir dann endlich die ganzen Kleider nähen, die ich seit Jahren vermisse. In Deutschland herrscht eine umfassende Kleiderebbe, man kann nur ärmellose Kleider aus dünnen taktilen Synthetik- Beleidigungen kaufen, oder Hemdblusenputzkleider, oder Abendkleider für alberne 50zigjährige, die Kleiderauswahl in deutschen Geschäften ist der unpolitischste Grund gegen die Globalisierung, es sind alles Kleider für Durchschnittssommer, also warme Sommer, die es hier ja nicht gibt.

Ich bin by the way ein riesiger Fan von weiblicher Bekleidung, Rock und Kleid, letzteres wegen der sofortigen Angezogenheit, ein Griff, EINE Entscheidung, ein Platz im Kleiderschrank. Die schönen, tragbaren Kleider fehlen mir fast mehr als der Sommer, sage ich jetzt, wo der Sommer ja noch weit ist. Abgesehen von der Wetterrealität, mal im Ernst: Keine Frau will sich sofort alle Wäsche vom Leib reissen, wenn die Temperatur über 18 einhalb Grad C steigt, wir wollen nicht permanent Auschnitte bis zum Bauchnabel oder so Zeug, wo keine BHs mehr drunter passen, nein wir wollen die Resttaille zeigen, die schönen Waden unterhalb der Knie, unsere kräftigen Unterarme, sowas, wir sind über 30. Ich werde also die 2 Kleider der letzten 10 Jahre, die sich als perfekt erwiesen haben, einfach nachnähen.

Auch so ein überheblicher Frauengedanke, fällt mir jetzt aber ein, Motto: Wir haben Kinder gekriegt, wir können alles. Ein deutscher Mutter-Gedanke, wie in dem von Frau Bunz verlinkten Zitty-Interview sehr schön klar wird.

Letztes Jahr um diese Zeit wollte ich glaub ich eine seltene chinesische Knotentechnik erlernen, mit der man Zier- und Schmuckknoten für unterschiedliche Anlässe fertigen konnte. Ich habe Kordeln gekauft, ein Arbeitskissen gebaut (Styropor in Versandtasche) und schöne Anleitbücher bei ebay ersteigert. Hinten drin immer Fotos und Biografien der besten chinesichen Zierknoterinnen, meistens Hausfrauen, die damit reich und berühmt geworden sind.

...

CIMG2522

Falls man überraschend einen echten Windsor knoten muss, hier wird geholfen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7434 Tagen

Archiv

Juli 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 

Kontakt

h.mama(at)web.de

Wo, was, wer?

 

Credits

RSS Box

   

(beloved love)
(missing tug)
angelweide
beliebigkeitsbloggen
blogger in der welt
dog alert
first date speeches
futilità
glück
herbst!
i need a hug
keine theorie
kleine geschenke
kosmische Ballistik
last date speeches
Pastawartezeit
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren