Das sich entblättern von einzelnen Zielen aus einem Haufen auch notwendiger, eher ein entlauben in der Summe. Wie die Tage in ihrer Palette an verschiedenfarbigen Beschäftigungen dann doch nicht trennbar sind in einzelne Tu-Stränge, wie sich alles immer leichtfüßig kontaminiert.
 
- Donnerstag, 24. November 2005, 19:57
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Tatsächlich vorhin erst gemerkt, dass der letzte Eintrag ne Woche zurückliegt. Genereller Verdacht: mein Erlebens-Perimeter ist falsch austariert. Das Abenteuerlichste heute: ein Becher Buttermilch mit Verfallsdatum 4.7. im Kühlschrank gefunden. Der war nicht versteckt, nur mental falsch etikettiert: mit gestern oder so gekauft, trinkste morgen.
 
- Mittwoch, 23. November 2005, 17:42
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Gerade aus Pride & Prejudice. Gerne noch einmal angesehen, dann noch mal, einfach so, dass die Nacht vergeht.
Ich finde, das die romantische wahre Liebe nicht überschätzbar ist. (Was mich natürlich wirklich und fast zwangsläufig zu Tränen rührt ist der um eine Liebe kämpfende Mann. Weil es den nicht gibt und niemals geben wird und niemals gegeben hat, und weil er uns fehlt, ja, immernoch. Vielleicht fehlt uns außerdem der Keira' sche Hals, na gut, und vielleicht sind die Ritter längst in privaten Ebenen verschwunden und kämpfen dort wacker und romantisch vor sich hin, aber ich hätte sie gehört, wenn sie vorbeigekommen wären.)
Ach, haltet den Mund. Das darf man manchmal.
Vielleicht hab ich da aber auch irgendwas übersehen, allerdings weder die Funktion noch die Illusion. Etwas anderes, das mit einem nachts am Herdfeuer hockt, wenn die Karawane weitergezogen ist.
 
- Donnerstag, 17. November 2005, 22:50
6 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Schulkind Elias neulich: Die Sonne explodiert auch mal und dann irgendwann wird sie ein schwarzes Loch mit Anziehung, man sieht das nicht und kommt nie mehr raus.
David: Ja, aber früher war das Loch zu, und Luft war drin.
Elias: Aber dann ist es für immer offen und verschluckt alles, auch die Luft David (bricht in Tränen aus): Ich will nicht sterben, ich will nie sterben.
Sehr lang gebraucht, um ihn zu trösten, vor allem wegen meiner Aussage, dass jeder mal sterben wird. Sind halt immer nur ein paar Sätze zwischen seiner Angst und dem Schluss meiner Rede....und dann erst, viel später, wirst du irgendwann sterben (David, Wallace/Gromit-geschädigt: Ich erfinde eine Hose, in der man nicht sterben muss.)
Dann, heut abend, bei Lektüre eines der mitgebrachten Bücher (Bibelgeschichten in der Malerei, oder so, Kunstgeschichte für Kinder): Gott ist aber schon alt.
Ich: Äh, ja.
David: Und die Bilder sind auch schon alt.
Ich: Ja, über 400 Jahre alt.
David: Dann stirbt Gott nie?
Ich denke Mönsch, wat kaufste auch so Bücher
Elias: Ja, der lebt ewig, aber nur, wenn du an ihn glaubst.
David: Ich werde Gott, wenn ich groß bin.
Gregor: Ich auch.
Elias: Ich werde Bauarbeiter.
Also, das wird noch heiter.
 
- Dienstag, 15. November 2005, 23:00
2 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Ein Te Deum, das kann man immer brauchen, und so buchte meine Frau Mama schon im März einen Platz für die Uraufführung des Matthus-Stückes. In der Frauenkirche! Der frisch geweihten! und ein Zimmer im danebenstehenden Hilton. Also ein Ausflug in mehrere, in Dresden dicht nebeneinander liegende Paralleluniversen: mein lang vergangenes kleines und nicht wirklich interessantes der Premieren und Uraufführungen, sehr alt, sehr vorbei, das viel größere, viel offensichtlichere, deutlich vollere des großen Geldes. Habe gelernt, das man Reichtum nicht vortäuschen kann, weil das Bemühen, so ausszusehen, sich beim Laien über viele viele Entscheidungen verwirklichen muss: welche Schuhe, welche Tasche, Schmuck, Haare, alles, und dann steht so ein wirklich reiche Dame morgens neben dir im Fahrstuhl, und alles an ihr ist
anders, das Make-up z.B. hast du total vergessen, kein fond de teint, kein Parfum, keine glänzenden spitzhackigen Lederpumps mit Schnällchen, kein Haarspray, vor allem kein hellgelbes Blazerchen mit kleinen schwarzen Knöpfen. Nichts davon erfordert Einfälle egal welcher Art, das geamte Outfit kommt aus einer einzigen großen Schublade: Teuer. Und ohne das alles bekommt man die Selbstverständlichkeit im Blick nicht hin, das ruhige bis leicht arrogante
mein Leben ist immer so, und nur hier in diesem dummen volksnahen 4-Sterne-Kasten darfst du dir das auch mal angucken. Ein im Kern ahnungsloser Blick, erstaunlich vor allem in seiner Bedürfnislosigkeit, also weil er nichts sehen will, nur was aussagen. Ein Blick, der nur als Antwort auf einen anderen Blick machbar ist, meinen.
Andrerseits auch typisch, das man denkt, dieses andere Leben erschöpfe sich in seinem Anderssein, nur weil man vom Rest ja nix weiß. (Und die Fahrstuhlgespräche! Ich zu Mama:
und jetzt hab ich wieder kg-weise Bücher gekauft, ich hätte die Titel einfach aufschreiben können. Die Dame neben uns:
Ja das kenne ich! Ich kann bei Adventsgestecken überhaupt nicht nein sagen, obwohl es die zu Hause auch überall gibt! Different kingdoms, mit denen man so prahlt.)
Vorm Konzert, beim Empfang, der Vorstand der Dresdner Bank als Tüte Mücken, aber voller Glück über
das Richtige, über das Engagement der Stiftungsmitglieder, über das Geld (7 Millionen von der DB, davon 1 von den Mitarbeitern), der Komponist stand unerwähnt und erwartungsvoll direkt daneben, sein Name dem Vorstandstyp sichtlich entfallen, der hatte nicht einmal den Titel des Stückes parat. Schwerpunkte sind eben eine Kunst für sich. Aber alle in Robe. Herr Güttler natürlich auch dabei, umtriebig und freundlich den Stiftungsvorstand lobend, aber der arme Herr Matthus, der tat mir leid, er hatte nur ein halbes Jahr für die Komposition, eigentlich zur Weihe, weiß der Keks, was oder wer da wieder dazwischen kam. Ein Geld–, kein Kulturempfang. Glattes Parkett. Geld follows den Wichtigen, vielleicht gucken die dann nur noch nach vorne. (Am nächsten Tag im
Grünen Gewölbe einen grünen Diamanten gesehen, dessen Anschaffungspreis von 450.000 Talern den historischen Baupreis der Frauenkirche um 150.000 übertrifft.)
Das te deum war auch schön, aber das sollte es auch sein, und man kam sich ein bisschen wie so eine Herzmarionette vor: Leiden! Schönheit! Wiederaufbau! Die Chöre natürlich vor allem, sehr dicht und synästhetisch in der Beschreibung von Schmerz, ein Jammern, das besungen wird, nicht gesungen, aber knapp davor, wenn sie wissen was ich meine. Zwischendrin absolut großartig, doch, der kann schon was, der Matthus. Und die Kirche macht einen wunderbaren Klangkörper. Zum Ende hin ein kleiner feiner Kinderchor, der Komponist erzählt uns nachher, dass der fast komplett im Aufzug stecken geblieben sei, bis auf einige wenige Treppenläufer, die den Abend allein bestreiten mussten.
Und Dresden diesmal ohne jeden Alltagskontakt, keine Freunde besucht, nur der große Barockzirkus, ein geschlossener Kreislauf. Schätze, unglaubliche Schätze, drumherum Brache und Baustelle und
alles 60% wegen Geschäftsaufgabe. Der Gegensatz macht aus den Baudenkmälern ein Disneyland. Aber Menschenmassen, Hotel völlig ausgebucht an den Wochenenden.
 
- Montag, 14. November 2005, 18:34
3 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
(...und danke für diese Zigarette gestern. Die hat geholfen.)
 
- Freitag, 11. November 2005, 10:50
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
"What did Thought do?"
"Stuck
a feather in the ground and thought
it would grow a hen."
Rod
by rod we pegged the drill for sweetpea
with light brittle sticks,
twiggy and unlikely in fresh mould,
and stalk by stalk we snipped
the coming blooms.
And so when pain
had haircracked her old constant vestal stare
I reached for straws and thought:
seeing the sky through a mat of creepers,
like water in the webs of a green net,
opened a clearing where her heart sang
without caution or embarassment, once or twice.
(Heaney, Sweetpea)
 
- Donnerstag, 10. November 2005, 20:25
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Und hinter all dem, was du bist, was einen aufrichtet, abrichtet, unter dem Chaos, der Stille, dem Lachen, dem Geschwätz und der Liebe und dem Rückgrat steckt nichts als eine kleine, so ein kleines, ja, boh, also, ich habs gleich, ist schon wieder weg, huch, schon nach zehn.
 
- Dienstag, 8. November 2005, 22:04
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Der wunderbare Zusammenhalt der Oberfläche, immer wieder. Fast neckischer Umgang mit den Sollbruchstellen, ätsch, ich war schneller. Vielleicht ist ja auch alles in einem Oberfläche, wer will das schon wissen, von etwas anderem.
 
- Dienstag, 8. November 2005, 21:47
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Thus the meaning of the lexical item tiger, which is the meaning of the discourse object tiger, is removed by so many steps from what a tiger is in reality that reality does not matter here. Are there really tigers out there? Do angels really exist? For the corpus linguist, this is not the question. What is important to know is that tigers normally come with stripes and angels normally come with wings. *
 
- Dienstag, 8. November 2005, 21:45
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
übrigens würde ich gerne wissen, wie man die Kommentare anschaltet.
 
- Montag, 7. November 2005, 10:10
3 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Ich liebe Hunde. Ich bin mit Hunden groß geworden. Meine Schwester hat zwei Hunde, ich kann gut mit Hunden, aber in Deutschland wünsche ich allen Darmverschluss an den Halt. Definitiven. Die hiesigen Hundebesitzer unterscheiden sich von allen anderen in Europa. Sie haben etwas, das typisch deutsch sein muss, sie haben offensichtlich eine Affinität zu Scheiße, die im übrigen Europa nicht so selbstverständlich ist. Sie wollen davon umgeben sein, sie wollen sie auf jedem freien Quadratmeter, vielleicht haben sie überhaupt nur Hunde, um die Stadt mit Scheiße füllen zu können.
In Rom, sogar in Athen und in Paris räumen Hundehalter den Kot weg, den ihne Lieblinge hinterlassen, warum? Warum nicht?Vielleicht haben sie sogar eine gewisse uneigennützige Freude an der Zivilisation, abgesehen von den Geldstrafen. Aber in D ist Erziehung natürlich immer nur für die anderen, und wenn die weggucken, dann muss sie nicht sein. Den Berliner Hundehalter kümmert von der Öffentlichkeit nur der kleine Raum unter seinem nächsten Tritt, der sollte sauber sein, und das güldet für vornehme Ökotussen mit Weimaraner genauso wie für den Trottel mit Kampfhund oder den jungen Vater mit Kleinkind und Töle von früher. Nur ein Militärstaat könnte das ändern, glaub ich. Berliner Hundebesitzer sind reformfähig wie diese alten Opas, die immer ihren Namen vergessen, ihre Intelligenz ist gerade anderweitig beschäftigt (dieser Blick in den Himmel, während das Tier gerade häufelt), ihr Gott heißt Ich. Sie schulden mir 50 €. Ich habe die Wildlederschuhe meines einen Sohnes nämlich weggeschmissen, weil sie absolut unrettbar waren, wenn man diese deutsche Affinität nicht so teilt.
 
- Montag, 7. November 2005, 08:54
3 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
aber, dieses Jahr neu: Porzellan! Ich erfreue meine Mutter beim gemeinsamen Teetrinken mit dem Bemerken von Tassen und Kanne, ich habe sogar schon mal anderthalb Stunden geopfert, um Services zu surfen bei Ebay. Manchmal Angst, ganz kurz vor der Tanten-Gabelung zu sein, also mehr Dinge als Geschichten anzustreben, den Moment verpassen, wo die Sublimierung sich verselbständigt und wie ein kleiner kläffender Köter die Wohnung wieder mit Leben füllt.
 
- Sonntag, 6. November 2005, 21:23
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Mit einem paar-cent-artikel von Schlecker die Fingernägel polieren und so die gesamte Körperwahrnehmung revolutioniert. Und keiner wird es merken. Hochglanz. Der Kampf gegen das Altern (Nagelrillen) immer an unsichtbarer Stelle, aber: gewonnen.
Auch die allherbstliche Bettwäsche-Phase ist schnell durchschritten dies Jahr, keine Gelegenheiten, kein Übermut. Ich halte den nur-weiß-Trip für insgesamt verräterisch, die Flucht ins Material ist ein bisschen feige.
Optimismus, nee, keine Gefangenen.
 
- Sonntag, 6. November 2005, 20:58
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
sich dann beim lesen von
Caro doch zu abgeklärt fühlen, zu sehr gebunden, zu
after all.
 
- Freitag, 4. November 2005, 14:56
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Die Frau, die ich bin, hat ihre 3 Kinder morgens um halb sieben mehr oder weniger am Frühstückstisch versammelt, begegnet den nein-zum-Vollkornbrot-Kampagnen der Kinder eher entgegenkommend und stellt Schokoflocken oder Toastbrot zur Verfügung, weil man sich die Fronten genau aussuchen muss so als Alleinerziehende. Sie fühlt sich morgens manchmal wie ein Puppenspieler, der drei kleine Marionetten gleichzeitig bewegen muss, und die Fäden verheddern sich andauernd. (Das ist mehr als ein Vergleich, denn wenn die Mutter die Kinder kurz aus den Augen läßt morgens, verfallen sie sofort in verträumte Bewegungsstarre). Der große Zeitdruck- Kolben schiebt einen dann um halb acht aus der Haustür, damit das Schulkind um 10 vor Acht im Schulhof aufs Klingeln warten kann. Ich hab mich gut arrangiert mit dem Programm, straff genug, um keine Zeit für das noch-5-Minuten-Gefühl im Bett zu haben, locker genug, um bei Wutanfällen oder plötzlichen Anforderungen (Mama, heute sollen wir uns als Buchstaben verkleiden! HEUTE?) noch Freiräume zu haben. Super System, bin ich stolz drauf.
Jetzt stellt die Schule uns Bringmütter vor gewisse, neue Anforderungen. Trainingsanzüge zB sind in diesem Viertel sowieso ein NoGo, aber ich bin immer völlig fassungslos angsichts der Angezogenheit der anderen Eltern, die duften morgens nach Rasierwasser, tragen schöne Klamotten, feine Schuhe, haben Gesichter, die den Spiegel schon mal gesehen haben an dem Tag. Bisher konnte ich mich da ganz gut drüber hinwegsetzen. Morgens auch noch Haare waschen? Vor sechs aufstehen? Bin ich bescheuert, nein, ich bin ungeduscht. Ich schätze am Herbst auch die langen dicken Jacken, unter denen es ruhig unausgesucht zu gehen darf, aber es gibt Blicke am Morgen, im Ernst, das war im Kindergarten noch anders.
Und diese anderen waren schuld daran, dass mir zweierlei auffiel: wenn man sich morgens zu zweit um den Flohzirkus kümmern kann, dann hat man womöglich sogar Zeit zum Duschen oder selber Frühstücken, obwohl die Zeit bei den Paaren bestimmt genau so schnell vorbeigeht (wie der Ausguck auf dem Mast brüllt man morgens immer: schon faaaaaast halb! Noch FÜNF Minuten! Schuhe AN!). Zum ersten Mal seit Monaten, das war gelogen, kam ich kurz mal wieder in Versuchung, eine Beziehung zu vermissen, also keinen Mann, eine Beziehung. Alltag und Zahnbürsten und das goldene Prinzip Arbeitsteilung. Und dann ist mir aufgefallen, dass ich in meinem morgendlichen Schaltplan einfach keinen mehr unterbringen kann. Der Ablauf sitzt bis in die Bewegungen hinein, es funktioniert, man muss nicht noch einem Erwachsenen ausweichen morgens, man muss keine Konversation führen und sich um die Socken auf der Wäscheleine streiten (jaja, meine Erinnerungen sind schon eher vage inzwischen, ich weiß).
Das zweite, was mir auffiel, war ein Vater. Also sein Anblick traf mich in Kniekehlen und Magengrube, meine Kinnlade hatte ich knapp im Griff zum Glück, und ich brauchte einige Wochen, um bis zum gegenseitigen Grüßen zu gelangen, das schaff ich sonst in Tagen. Sein Lächeln haut mich um und mein Hirn fühlt sich danach immer an, als hätte direkt daneben eine große Glocke geschlagen. Wumm! Wir haben ein Stück Weg gemeinsam morgens, das ist der anstrengende Teil der Sache, weil ich mir jetzt doch immer morgens die Haare waschen muss, dann das hinguck-wegguck-Spiel immer, der Versuch, das Strahlen in mir zum freundlich-desinteressierten Lächeln herunterzudimmen, und ich blamiere mich durch schwachsinnige und überflüssige Bemerkungen, die dann einfach aus meinem Mund purzeln, weil kein Mensch morgens vor acht gleichzeitig cool und verliebt sein kann. Kurz gesagt, eine Wonne, wenn einem das im hohen Alter nochmal passsiert.
Dieser Mann ist perfekt für mich. Warum? Weil ich nichts von ihm weiß und weil er verheiratet ist, also absolut off-limits (und er hat, seufz, aber das nur am Rande, diese Aura von Unversehrtheit, die mir wichtig ist nach meinen letzten Männer-disadventures), a perfect dream. Denn das ist im Ernst das große Ding bei Alleinerziehenden: jede Stunde, die für einen ev. neuen Partner hergegeben wird, die fehlt im äußerst kleinen Zeit-für-sich-Budget, jede eigene Gefühlsregung setzt sich in den kleinen Kinderherzen fort, jede Veränderung macht berechtigte Angst vor ihren Folgen, das Leben ist leichter ohne Beziehung. Und wem kann man im Ernst einen drei-Kinder-Organismus zumuten, wenn es nicht die eigenen Kinder sind? Gell. Was mir fehlte, war nur dieses gewisse Gefühl im Bauch, das Flattern, die Endorphine, also der vergängliche Teil von Zweierkisten, und den hab ich ja jetzt. Und außerdem bin ich neuerdings morgens auch immer schon geputzt und duftend, das sind zwei ganze fette Fliegen mit einer Klappe, einer Herzklappe zwar, aber egal. Und zwar ohne Risiko. Heureka.
 
- Freitag, 4. November 2005, 10:31
7 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Der umgebene Bauchnabel, Speck und Geschichte, und zack-zack-zack laufen die kleinen Gedanken davon, bepackt mit dem Tag, der war.
 
- Mittwoch, 2. November 2005, 22:19
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Manchmal auf etwas, nun ja, private kitschige Gedanken kommen, in einem andern Leben jemand zu sein, der jung stirbt, auf dem Höhepunkt der Verheißungen, in der Art von in the street of the sky night walks scatttering poems (Cummings), dann im nächsten Atemzug wieder allein in der Küche mit dem Pathos, kenn ich dich, aber ja, du kratzt doch immer kleine Stückchen aus dem Putz, dann sieht die Wand echter aus.
Ein Harzer mit Knoblauch, das erdet gewaltig.
 
- Mittwoch, 2. November 2005, 22:17
0 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Orangensaft, Himbeermarmeladentoast (Schwartau), Milchkaffee, (das wird jetzt dokumentiert, weil ich zum ersten mal seit Jahren bis halb eins mittags geschlafen habe). Und dann hatte ich Frühstück im Bett, strecke die Hand aus, finde meine Sonnenbrille nicht und muss sie suchen gehen, weil mittags die Sonne direkt auf die Schlafcouch...und zwar direkt in meine Pupillen, sodass ich das Milchkaffeglas nicht mehr richtig treffen kann. Dann minutenlang darüber nachgedacht, warum die Sonnebrille nicht auf dem Nachtisch lag, und das ich gerne mal so einen kleinen Beweis einer höheren Ordnung gehabt hätte.: aufwachen aus einem überweltlichen Tiefschlaf, Sonnenbrille benötigen, Sonnenbrille finden. Aber es war so auch schon ziemlich toll. Dann über den Tag verteilt immer so überraschende Momente totaler Entspannnung, zB während der Mensch vom Butter-Lindner Stand auf die Bezahlung wartet, man aber gerade über die Schönheit der Brotlaibe im Regal dahinter sinnieren muss.
So, jetzt geh ich zu einer Essenseinladung, die mich herausfordern wird, weil sie im fünften Stock stattfindet. Morgen habe ich noch eine Essenseinladung, mit 2 Müttern, also meiner und der von meiner Freundin. Die Themen, die wir, also die Freundin und ich, vermeiden wollen, sind total unterschiedlich, das wird dann auch wieder eine Herausforderung. Hei, ich stehe mitten im Leben.
Und: danke.
 
- Samstag, 29. Oktober 2005, 13:32
2 Kommentare -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
 
- Freitag, 28. Oktober 2005, 19:22
1 Kommentar -
Kommentar verfassen - 0 Trackbacks