Bildgeschichten
über die kunst nachdenken, also die erreichbare kunst, den verstehbaren teil davon. wie sich die bilder verändern, die man in der eigenen wohnung hat, sie verlieren an tiefe, sie werden zu worten oder namen, und verschwinden ein stück weit in dem platz, den sie an der wand innehaben, ich nehme grade noch die kleinen geschichten ihres besitzes war (gekauft wegen..., und wann, und wie teuer fühlte sich das an damals, oder geerbt von), als rauhe stellen beim vorbeigucken, sie stehen weniger für sich selber. besonders eine umbrische landschaft ist fast unsichtbar geworden über die jahre, eine radierung von giulio sartorio, und jetzt, nach genauem hingucken, habe ich ein komplett neues bild an der wand, ich kannte das nicht! es war so anders. jetzt kann ich endlich das meer darauf sehen, bisher gab es nur so einen nebensächlichen hinweis darauf in einer bildecke, jetzt sieht man seine nähe auch an den krummen und windgebeugten kronen der küstennahen pinien, drei oder vier davon stehn auf einer kleinen anhöhe und sind dem wind ausgesetzt, und genau wie diese paar bäume im bildmotiv, so hat der ganze pinienhain, nach dem das bild heißt, einen schweren stand vor dem rest der landschaft, also so im bildaufbau, himmel, hügel und maremma, alle unveränderbar durch witterung und zeit, und wie schön das doch gelungen ist, dass sich ihre kraft als baum und ihre kleinheit als teil der landschaft in darstellung und aufbau wiederspiegeln und sich verstärken. neues bild! große freude. (wenn ich mein kamerakabel schon wiedergefunden hätte)