An die Plansche vorgestern mal wieder die alte analoge Spiegelreflex mitgenommen, im Kopf immer mit dem tag
richtiger Fotoapparat versehen. Schwer, man muss sie richtig aus dem Rucksack herausholen, das ist kein zweifingriges fischen wie bei der digitalen Knipse, es braucht die ganze Hand. Autofocus surrt, der Verschluss liefert ein sattes Kliklack, und man kann nicht nebenbei in den Sucher gucken sondern fotografiert ausschließlich.
Analog ist schwieriger geworden, nicht nur weil Kalender (erst entwickeln und dann) und Kasse (erst bezahlen und dann) im Kopf herumstehen, sondern weil sich auch mein Blick verändert hat, weg von der Konzentration auf ein Ergebnis, der das Medium mitdenken musste, der vorgefundenes verändern konnte, hin zur reinen reproduktiven Motiv-Suche. Bei flickr holt mich schon die schiere Menge der Bilder weg vom Bild als Aussage und führt direkt zum Fotografen und seiner Auswahl, so als Persönlichkeitsauslage und Wahrnehmungsdoku. Das habe ich gesehen, da war ich, diesen Blick habe ich, so bin ich.
Verhältnis der analogen zur digitalen Fotografie ist ähnlich wie das zwischen Literatur/Journalismus und der Bloggerei, nicht nur im Umfang der äh, Produkte.
Weil ich mir nämlich die Anschaffung einer dslr überlege, die beides, Bio-Knipserei und Fotografieren, wieder zusammenbringen könnte. Der
Qualitätsunterschied zur Knipse steht ja außer Frage, und in einigen Bereichen sind die digitalen den analogen schon ein Stück
voraus.
 
- Sonntag, 21. August 2005, 10:55
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