Mittwoch, 23. August 2006

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Oder der Eisenwaren-Laden in der Hauptstrasse von Laveno, in dem ich nur ein verlorenes Taschenmesserchen nachkaufen wollte, und da stand ich dann ganz versunken vorm Glasschrank mit der kleinen Schneidware von Nageldingens über Schweizer USB-Messer bis zu den schönen Laguioles. Der alte Inhaber kam dazu und fragte nach, für was es denn sein solle, das Messer? Ich erzählte von den Pfeilen, dem Baumhaus, den Regenwürmern, dem Zaundraht und er sah seine Chance und verwickelte mich in ein längeres Lob des Messerwesens sowie der glücklichen Kindheit, und dann haben wir noch, kommen sie, hier hinten und so geriet ich immer tiefer ins Geschäft, bis hin zu den Keramikklingen für über 180 Euro, die genauso aussahen wie die weißen Plastiktaschenmesserchen in den Strassenautomaten. Bloss viel größer, und ich wollte sofort eines haben, weil nur so der Geschmack unangetastet bleibt, weil ihre Schärfe so dauerhaft ist wie ihre Zerbrechlichkeit, weil sie so viel billiger sind als Damaszenerstahl. Der Inhaber erkannte meine Ehrfurcht genauso wie meinen Zahlungsunwillen und seufzte mich diskret und höflich an, das sei halt was für Liebhaber. Statt einem 2 Euro-Messerchen kaufte ich dann eines für 8,50 und war glücklich damit, weil man natürlich die Messergilde nicht verspotten darf mit dem Erwerb von billigem Schrott.

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