die geschwindigkeit von kinderfilmen macht die augen müde, gut, sie machen einen auch glücklich, ein adrenalin-lastiges glück, aber ich stell mir immer die bilder vor, wie sie über die nerven rasen, das komplette erwachsene bezugssystem immer als kleiner ironischer doppelbruch dabei, als mis en abyme, und in jedem frame immer drei stränge gleichzeitig.
horton hört ein hu ist dabei noch eine sehr schöne und sehr zauberige idee, und auf
wall e freuen wir uns auch schon sehr. aber immer der verdacht, dass diese in jede richtung überquellenden filme irgendwas defintives mit dem wahrnehmungssystem machen sollen in ihrer überflutungstechnik. (wie anders der großartige
fahrradfilm, der die zeit und ihren atem als wesentliches arbeitsmittel begreift, als geschenk, das in pausen, wiederholungen, bewegungsabläufen dem film eine zusätzliche dimension verleiht, und nicht als feind, den es zu überlisten gilt. dieser horror vacui scheint der preis zu sein für das geld, dass diese filme kosten. der mut zum tempowechsel in einem animationsfilm ist vielleicht eine europäische oder asiatische tugend, kenn mich nicht aus, aber diese pausen sind ja, genau wie im theater!, die andockflächen für die seele beim gucken, also die sich immer sträubende seele, die sich von reiner technik noch nicht beeidrucken lässt, man erzählt ihr eine geschichte und erwischt sie dann hinterrücks mit einer melodie oder einem bruch, wie ein scheues tier, dass erstmal nicht kommt, und dann vielleicht einen schritt näher macht, wenn man wegguckt. da ist dann magie möglich, da ist raumzeit für eine persönliche reaktion, bei den pixar-amis sind wir nur ein atemlos hechelndes herz. achterbahn vs. labyrinth) (obwohl es bei ratatouille den blick über die dächer von paris gab, der schon was ergreifendes hatte)
 
- Donnerstag, 19. Juni 2008, 09:32
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