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tv abend, bei langeweile über das teppichmuster nachdenken, die langeweile, bei der man sitzt, mit den augendeckeln klappt und atmet, sich dann umdreht, um eine weile die lampe anzugucken.

mein lieblingscomputer ist in den ferien total abgestürzt beim versuch, einen weiteren benutzer einzurichten, ich mußte ihn wieder aufpäppeln, aber er glaubt mir nichts mehr und will immerzu nur kennworte haben, ich gebe seit tagen den ganzen tag lang welche ein, mir fallen inzwischen schon gar keine neuen kennwörter mehr ein.

dafür ist mein vorher kaputtes superdrive-laufwerk seit den neuinstallationen wie neugeboren, was ich auch nicht verstehe. abende, an denen entkommt man nicht.

bin grade versucht, einen hey, ich -satz zu schreiben. benutze jetzt firefox, weil mein safari nach dem crash seine bilder verloren hat, alle, ff hat einen eingebauten html-editor, womöglich schon länger, man könnte in jede zeile einen link setzen, nur ein knöppsche! kinder, war ich blöd.

wenn man sowas verallgemeinert, ist das beunruhigend.

rai2 zeigt amerikanische dokukrimis, alles blass und die opfer puppenhaft blond, rai1 zeigt totti, roma batte inter due a zero! danach lady di. ich könnte auch ohne die rai-sender leben. dabei fällt mir ein, dass ich an diesem tag vor 10 jahren frisch verliebt mit dem father-to-be meiner children-to-be unter der charite durchradelte und er kurz anhielt, um einen blumenstrauss zu kaufen, ich weiß nicht mehr für wen! vergessen. für mich, bestimmt. als er aus dem blumenladen rauskam, hat er mir von lady di's tod erzählt, radio. sie ist der einzige mensch, von dem ich nach ihrem tod viel mehr gehört habe als davor.

lampe.

es gibt so eine blickart auf den fernseher, an der lampe und dem bild vorbei auf die wand, bei der das fernsehen nicht mal stört, wobei hey, ich hab doch auch mtv! omg, der herr fitz, den ich sehr mag, der macht schreckliche utta danella - filme, die dann auf mdr gezeigt werden müssen, das mon dieu, grade herrn au mit herrn fitz verwechselt, was muss das für ein leben sein mit solchen filmen, blonde unter sich, er musste grade sagen "Nein, man muss sich für die Liebe entscheiden, Ninotschka." was soll der seinen kindern erzählen später, der michael? "ich habe es aus liebe getan"? ach, das geld.

ich hab mich müde gelanweilt jetzt, das ist nicht richtig befriedigend, to whom it may concern.

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(...) seguito dai servizi di igiene mentale*, eine behörde, die im 15. jh in folge der verwechselung eines bürokraten gegründet worden ist, es sollte eigentlich igiene ambientale werden, das ist aber bis ins späte 20. jh hinein weiter keinem aufgefallen. das amt hat sich aber seitdem in italien nie wirklich, also nie ernsthaft gelangweilt, es hat gelernt, auf erfolge zu verzichten, es profitiert jedoch, vor allem finanziell, von seiner gelegentlichen erwähnung in den medien, obwohl es im allgemeinen seine klienten aus der öffentlichkeit fernzuhalten versucht, womit es jedoch in italien naturgemäß einen eher schweren stand hat, und (abgebr.)

*dienst für geistige hygiene

psp et al.

in italien relativ fassungslos mit einer psp gespielt, unglaublich toll, das ding. sie gehört dem mann meiner schwester, der sich auf flughäfen damit die zeit vertreibt, meine nichten haben gameboys und spielen ebenfalls mit dem coolen weißen teilchen, sie sind 11 und 12 jahre alt, sie spielen mal hier und mal da zehn bis 30 minuten auf dem sofa, und es kümmert sich keiner darum, das fällt auf, ich dachte immer, ein gameboykind stünde praktisch die ganze zeit an einem gameboy-abgrund, von dem man es mit festen regelwerken und -seilen fernhalten muss, wie dieses plexiglasmonster die besucher vorm grandcanyon fernhält.

die 12jährige liest diesen sommer siddharta und il visconte dimezzato, alle sind aufgeregt deswegen und fragen sie aus, das erste mal! wir müssen aufpassen, sie nicht mit buchtipps zuzuschütten, sie wird das schon alleine machen. schuld war die schule, die kinder sollten ein paar klassiker lesen über den sommer, der in italien lang und heiß und großartig ist, und sie ist in den buchladen von orbetello gegangen und hat nach klassikern gefragt. den visconte habe ich gleich mitgelesen, ein nicht wirklich kindertaugliches buch. ist es dir denn nicht zu brutal, hab ich sie gefragt? nein, das ist doch eine metapher, meint sie sehr schnell, liest dann aber in den tagen doch mehr hesse als calvino.

am meer bei ihnen ist jedenfalls mein feindbild gameboy et similes einfach verschwunden, meine ganzen feststehenden meinungen zu gameboykindern- und eltern haben sich aufgelöst ohne einen seufzer. die eine nachbarin von mir, die mit ihren hochgezogenen augenbrauen in meiner küche saß und mir klarmachte, und ich habe das erst tage später bemerkt, was sie mir wirklich klarmachen wollte in ihrem anliegen, dass mein sohn nicht einfach klingeln kommen soll oben bei ihnen, nämlich dass ihr sohn überhaupt nicht mehr mit meinem spielen wird, weil sie sich allein mit ihrem kind beschäftigen will, familienzeit, und er guckt ja auch kein fernsehen, weißt du, ich weiß, bei dir gucken sie, damit du kochen kannst (ich innerlich: nein! weil es ihnen spass macht, verdammt nochmal, eine lächerliche manchmal leicht verlängerte halbe stunde am tag, aber ich habe mich nicht getraut), und dann sagte sie weiter: aber einen gameboy läßt du nicht ins haus, oder? sind wir uns darüber wenigstens einig? und ich, ja, nein, niemals, never, mit einem dicken klacks empathie drüber, empathie rotweiß. aber der gameboy ist die aufregung nicht wert, er ist ein dynamisches spielzeug, das sich im kinderkopf breiter machen kann, als es vielleicht sollte, aber nur, wenn das kind dort keine alternativen hat, also in seinem eigenen kopf, für seine eigenen ansprüche, keine freunde, keinen sport, keine bücher, keine entspannten eltern. kein playmobil, kicher. wie solche dinge zum mittelpunkt einer symbolischen überwucherung werden können, sodass man mit ihrer verbannung auch all das böse der bösen welt aus dem kinderzimmer fern halten kann, eine typisch deutsche angewohnheit, konsumartikel mit werten zu überfrachten, damit man sich die mühe sparen kann, sozusagen, und das vertrauen in die kinder kann man sich dann auch gleich sparen.

ich bin nicht mehr gegen gameboys, aber natürlich immer noch genervt über die separatistenmutter, die mein kind nicht bei sich haben will wg. der hochbegabung ihres eigenen sohnes, übrigends dieselbe mutter, die notfallhilfe als nicht selbstverständlich erachtet, die beziehung ist also sowieso schon gekillt, aber hey, es ärgert mich immer noch. (in einer mail nach meiner hypoglykämie hat diese merkwürdige frau den unglaublichen satz verwendet: "ich muss mich und meine familie schützen", ein satz, mit dem in den staaten leute erschossen werden, wie ich wohl weiß. mein schwager hat ihn auch gesagt, als er mir vom familienhund nala erzählt, der vor ein paar wochen mit einem strychninbällchen im eigenen garten vergiftet worden ist, und die polizei wird nichts tun, keiner weiß was, keiner kann was tun, das ist hier halt so, seid vorsichtig, rät man ihnen, da sagt er: ho chiesto il porto d'armi, ich habe den waffenschein bestellt.)

jedenfalls, abschließend: ich kann ich mir nicht beides leisten, iphone und psp, was zum henker soll ich tun?

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