Mein bester Freund auf der Oberstufe war Legastheniker, so nannte man das damals. Er machte ein gutes Abitur und studierte auch. Von einer Förderung hatte er mir nie etwas erzählt. Er schrieb auch noch mit den wildesten Fehlern, belegte dennoch Deutsch als Leistungskurs. Aber vielleicht sortiert man heute solche Schüler eher aus.
das stimmt, es gab wohl nix. ich weiß nicht, ob man früher aussortiert heutzutage, glaube es aber nicht - mit fehlern gibts keinen zweierschnitt, und den braucht man fürs gymnasium.
ich brauch einfach ne weile, um mich vom modell "abi/studium ist selbstverständlich" zu verabschieden. aber gesamtschulen sind bestimmt auch okay. der rat der eltern mit erwachsenen kindern ist immer der, den kindern eine stressfreie zeit zu ermöglichen, eine freundliche schule, und sie auf jedem weg zu begleiten, den sie gehen :)
quietplease (Gast) - 12. November, 09:53
liebe frau casino, ich kann mir denken, dass so eine situation nicht einfach ist und abi/studium sind ja eigentlich auch nur selbstverständlich, weil wir das selber alle so 'einfach' hingekriegt haben. (wobei mir die führerscheinprüfung eine lehre war. ich hab die gleich bestanden und fand das pipieinfach aber beide meine schwestern (beide mit abi) haben nach dem dritten versuch aufgegeben und fahrn jetzt mit dem bus. ist halt doch nicht selbstverständlich.). anyways...
der herr quietplease ist schwerstens dyslexisch/legasthenisch, wurde mit 16 diagnostiziert, bekam dann förderunterricht und einen verbilligten computer (jaja, doll!) und hats durchs abi und bis zum magister geschafft. vorausgesetzt sie kriegen mal termine bei duden institut sehe ich also keinen grund, warum ihr sohnemann es nicht bis zum abi schaffen sollte. ist ja ihr sohn, also nicht blöd (das lese ich einfach so aus ihrem blog heraus), und solange sie und er es schaffen, dem verstärkten druck standzuhalten und das 'lesen können' nicht zum vordringlichen ziel wird, dann wird das alles schon werden. vielleicht sogar mit abi. und wenn nicht, dann halt nicht.
(mei, was für ein vortrag. ich halt jetzt mal lieber die klappe und ihnen die daumen, dass das mit dem duden hinhaut.)
Ich meinte "eher" nicht im Sinne von "früher". Jener Freund war übrigens auf einem Gymnasium, ich war auf einer kooperativen Gesamtschule, das Oberstufengymnasium war für beide zuständig. Er hat übrigens später sein Diplom in Soziologie - ein Fach, das ja nun nicht gerade sprach- und textarm ist -, mit "sehr gut" bestanden. Ende der 1990er bin ich ihm dann nochmals begegnet, da erzählte er mir, er wolle nun auch noch Informatik studieren, da verdiene man einfach besser (er hatte inzwischen eine Familie).
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich Ihr Sohn nicht durch die Frusterlebnisse entmutigen lässt und er trotzdem die Freude an Geschichten behält (auch wenn er sie noch nicht so gut lesen oder aufschreiben kann).
ich brauch einfach ne weile, um mich vom modell "abi/studium ist selbstverständlich" zu verabschieden. aber gesamtschulen sind bestimmt auch okay. der rat der eltern mit erwachsenen kindern ist immer der, den kindern eine stressfreie zeit zu ermöglichen, eine freundliche schule, und sie auf jedem weg zu begleiten, den sie gehen :)
der herr quietplease ist schwerstens dyslexisch/legasthenisch, wurde mit 16 diagnostiziert, bekam dann förderunterricht und einen verbilligten computer (jaja, doll!) und hats durchs abi und bis zum magister geschafft. vorausgesetzt sie kriegen mal termine bei duden institut sehe ich also keinen grund, warum ihr sohnemann es nicht bis zum abi schaffen sollte. ist ja ihr sohn, also nicht blöd (das lese ich einfach so aus ihrem blog heraus), und solange sie und er es schaffen, dem verstärkten druck standzuhalten und das 'lesen können' nicht zum vordringlichen ziel wird, dann wird das alles schon werden. vielleicht sogar mit abi. und wenn nicht, dann halt nicht.
(mei, was für ein vortrag. ich halt jetzt mal lieber die klappe und ihnen die daumen, dass das mit dem duden hinhaut.)
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich Ihr Sohn nicht durch die Frusterlebnisse entmutigen lässt und er trotzdem die Freude an Geschichten behält (auch wenn er sie noch nicht so gut lesen oder aufschreiben kann).