Es gibt auch etliche Leute, die Kinder wollten, aber trotzdem keine haben. Aber mit Staat oder Geld hat das in der Regel nichts zu tun. Mangelnde Fruchtbarkeit ist auch nicht immer schuld. Ich kenne eine ganze Reihe kinderlose Akademikerinnen, denen schlichtweg der Partner fehlt(e).
ja, ungewollte kinderlosigkeit ist traurig und für die eigene biografie ein ziemlich dramatischer einschnitt, aber es bleibt eine minderheit, glaube ich. in meinem bekantenkreis sind es nur zwei frauen, kluge, schöne und besondere frauen, bei denen wunsch und gelegenheit einfach nicht gleichzeitig vorhanden waren, oder erst, als es zu spät war. es ist eine krux mit der unfruchtbarkeit von frauen im besten alter.
In meinem Bekanntenkreis ist es umgekehrt, die Minderheit hat Kinder (dafür aber dann meist gleich mehrere). Im Juli traf ich mich abends mal mit zehn Studienkollegen, alles Soziologen. Wir plauderten über alles Mögliche, irgendwann ging es um Demographie. Plötzlich sagte eine: Wir alle, die wir hier sitzen, haben ja auch keine Kinder.
Meine Eltern haben drei Töchter, aber keine Enkel. Wir beiden älteren sind Singles, unsere jüngste Schwester ist seit sieben Jahren verheiratet. Es gab Zeiten, da wollten sie Kinder, aber ihre berufliche Situation war lange sehr prekär, entweder nur halbe Stellen mit befristeten Arbeitsverträgen oder freischaffend. Inzwischen sind sie etabliert, aber nun ist mein Schwager Kaktus Ende 40 und will nicht mehr.
ich weiß nicht. aus beruflichen gründen keine kinder kriegen - wenn man im steinbruch arbeiten muss und das 12 stunden am tag -
ich kann das gar nicht glauben, dass jemand aus karriereangst auf kinder verzichtet, dass jemand, der wirklich ein kind machen möchte deswegen keins mehr will und lieber ein leben ohne kinder führen mag. so eine dramatische verschiebung von prioritäten. es gibt keinen perfekten zeitpunkt für kinder, trotzdem haben 60% aus meiner zufallsliste welche bekommen, und es sind weder beamten noch katholiken darunter. diese leute wollten eben welche, ich glaube ziemlich sicher, dass das "nicht wollen" der grund am grund der gründe ist, keine kinder zu kriegen. wie gesagt, krankheit und partnerlosigkeit a parte.
ich finde dabei keine kids haarscharf genauso okay wie eins, zwei oder fünf, ich wollte bloss mein vertrauen in den freien willen etwas hochschreiben :)
Nee, das war keine Karriereangst, sondern eher die Angst, die Miete nicht mehr bezahlen zu können oder das Kind nicht satt und angezogen zu bekommen, ohne den Job als Freischaffende mit langen Arbeitszeiten außer Haus (Schwester) oder nur mit einer halben Stelle (Schwager Kaktus, der zwischendurch auch mal freischaffend war), von der man nicht weiß, ob der Vertrag nochmals verlängert wird. Nicht jeder mag zum Amt gehen und um Sozialhilfe betteln.
Und im Westen ist auch das Angebot an Kinderbetreuung anders als bei Ihnen in Berlin, vergessen Sie das nicht. Unter drei Jahren geht hier eigentlich so gut wie nichts, die Öffnungszeiten der Kitas sind in der Regel mau, und Tagesmütter muss man auch erst einmal bezahlen können.
das war eine abwertende wortwahl, ich bitte um entschuldigung! ich argumentiere aus meiner position heraus, die sich trotz unsicherer lage zu kindern entschlossen hat. es war in ihrer familie also eher eine gerechtfertigte existenzangst, die größer war als der kinderwunsch.
ich tue mich einfach schwer mit der meinung, dass äußere umstände kinder verhindern können, oder zu kindern führen können, weil für mich kinder so selbstverständlich sind, so etwas ist traurig und dramatisch.
und sie haben recht, mein ältester war in der tat ab einem jahr in einem kindergarten, der platz war schwierig zu bekommen, mit behördengängen, bewerbungen und wartelisten, aber es hat geklappt, wie in fast allen mir bekannten fällen. aber hätte ich verzichtet ohne betreuung?
Ich finde es auch sehr schade, dass die beiden keine Kinder haben, zumal meine Schwester mit Kindern gut kann, und ich mich daran erinnere, dass sie mir mal zu Beginn deren Beziehung erzählte, dass Kaktus lieber heute als morgen heiraten und auch Kinder wolle. Ich hätte es an deren Stelle wahrscheinlich einfach riskiert und mir gesagt, dass es schon irgendwie weitergehen werde.
Vielleicht spielten aber auch noch andere Faktoren eine Rolle, wie etwa, dass sein Vater dement wurde und nicht klar war, wie das weitergehen würde. Möglicherweise hatten sie sich auch vorgenommen, es ab einem gewissen Alter gar nicht mehr zu versuchen, wenn es bis dahin nicht geklappt hat.
Meine Eltern haben drei Töchter, aber keine Enkel. Wir beiden älteren sind Singles, unsere jüngste Schwester ist seit sieben Jahren verheiratet. Es gab Zeiten, da wollten sie Kinder, aber ihre berufliche Situation war lange sehr prekär, entweder nur halbe Stellen mit befristeten Arbeitsverträgen oder freischaffend. Inzwischen sind sie etabliert, aber nun ist mein Schwager Kaktus Ende 40 und will nicht mehr.
ich kann das gar nicht glauben, dass jemand aus karriereangst auf kinder verzichtet, dass jemand, der wirklich ein kind machen möchte deswegen keins mehr will und lieber ein leben ohne kinder führen mag. so eine dramatische verschiebung von prioritäten. es gibt keinen perfekten zeitpunkt für kinder, trotzdem haben 60% aus meiner zufallsliste welche bekommen, und es sind weder beamten noch katholiken darunter. diese leute wollten eben welche, ich glaube ziemlich sicher, dass das "nicht wollen" der grund am grund der gründe ist, keine kinder zu kriegen. wie gesagt, krankheit und partnerlosigkeit a parte.
ich finde dabei keine kids haarscharf genauso okay wie eins, zwei oder fünf, ich wollte bloss mein vertrauen in den freien willen etwas hochschreiben :)
Und im Westen ist auch das Angebot an Kinderbetreuung anders als bei Ihnen in Berlin, vergessen Sie das nicht. Unter drei Jahren geht hier eigentlich so gut wie nichts, die Öffnungszeiten der Kitas sind in der Regel mau, und Tagesmütter muss man auch erst einmal bezahlen können.
ich tue mich einfach schwer mit der meinung, dass äußere umstände kinder verhindern können, oder zu kindern führen können, weil für mich kinder so selbstverständlich sind, so etwas ist traurig und dramatisch.
und sie haben recht, mein ältester war in der tat ab einem jahr in einem kindergarten, der platz war schwierig zu bekommen, mit behördengängen, bewerbungen und wartelisten, aber es hat geklappt, wie in fast allen mir bekannten fällen. aber hätte ich verzichtet ohne betreuung?
Vielleicht spielten aber auch noch andere Faktoren eine Rolle, wie etwa, dass sein Vater dement wurde und nicht klar war, wie das weitergehen würde. Möglicherweise hatten sie sich auch vorgenommen, es ab einem gewissen Alter gar nicht mehr zu versuchen, wenn es bis dahin nicht geklappt hat.