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ein italienisches restaurant, dass "bocca di bacco" heißt, mit westberliner vergangenheit, in der friedrichstrasse, es liefert genau dass, was man erwartet. ein nachbartisch, der am fenster, von einem ältern herrn in sehr feinem sommeranzug besetzt, mit einstecktuch und dunkelroter chrysantheme in der brusttasche, siegelring, kein blick nach rechts oder links. seine begleitung kommt später, sehr jung und auf hungrige art schön, bisschen zu dünn, der dunkle kajal um die augen passt nicht zu ihrem tischherrn, ihre anwesenheit und ihr zusammensein scheinen vollkommmen plausibel und richtig in diesem lokal, sie sind vertraut miteinander und legen beim lachen die köpfe zusammen. er isst, sie nicht, die beiden haben irgend eine geschichte, die mich neugierig macht und die ich never ever erfahren werde. sie sitzen nebeneinander und nicht gegenüber, beide mit dem rücken zur wand, etwas kämpferisches in sich, das man als beobachter nicht verstehen kann.
der andere nachbartisch besetzt von einem klassischen angeber samt gefährtin, er sondert konstantes und hypnothisch vorgetragenes selbstgefallen ab, aber der subtext ist lauter und deutlicher: wir sind hier, es geht uns gut, wir sind hier!, und erzählt die ganze zeit arbeitsepisoden, bei denen er mehr oder besser oder anders hätte abschneiden können, sie redet wenig, das verhältnis zur welt vollkommen abstrahiert zu erfolgs- oder misserfolgssequenzen. ab und zu telefoniert der mann so laut, dass ich fast vom stuhl falle und quieke vor schreck, dann beugt er sich zu seiner tischfrau und flüstert ihr etwas zu, damit meine mutter und ich es nicht verstehen können, eine kindliche unhöflichkeit, da muss er noch dran arbeiten.
die tische stehen zu eng da, andrerseits geht man inzwischen vielleicht eh nur wegen den tischnachbarn hin? das essen war so lala, gurkensuppe zu dünn, tortelli sehr gut, aber arrogant kleine portiönchen.
danach demo! das passte außerordentlich gut.
der andere nachbartisch besetzt von einem klassischen angeber samt gefährtin, er sondert konstantes und hypnothisch vorgetragenes selbstgefallen ab, aber der subtext ist lauter und deutlicher: wir sind hier, es geht uns gut, wir sind hier!, und erzählt die ganze zeit arbeitsepisoden, bei denen er mehr oder besser oder anders hätte abschneiden können, sie redet wenig, das verhältnis zur welt vollkommen abstrahiert zu erfolgs- oder misserfolgssequenzen. ab und zu telefoniert der mann so laut, dass ich fast vom stuhl falle und quieke vor schreck, dann beugt er sich zu seiner tischfrau und flüstert ihr etwas zu, damit meine mutter und ich es nicht verstehen können, eine kindliche unhöflichkeit, da muss er noch dran arbeiten.
die tische stehen zu eng da, andrerseits geht man inzwischen vielleicht eh nur wegen den tischnachbarn hin? das essen war so lala, gurkensuppe zu dünn, tortelli sehr gut, aber arrogant kleine portiönchen.
danach demo! das passte außerordentlich gut.
sarin1a - 24. September, 18:37
Ich muss jetzt doch noch fragen: Könnte das erste Paar nicht einfach Vater und Tochter gewesen sein?
Casino - 24. September, 18:48
Enkeltochter wäre möglich, aber die riesige dunkelrote Blume in seiner Brusttasche, die war so rot, sie hätte noch einen Schwarzweißfilm gesprengt.
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