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nach dem anruf ist man at loss und in so einem irrealis-wirbel. das reflexhafte googeln bringt mehr, als ich eigentlich sehen wollte, das foto, ein älteres, aber er sah immer noch genauso aus, mit ernstem blick, aus dem ausweis wohl, oder was immer diese vorstadtjournalistengeier da geplündert haben. er konnte ohne jeden übergang von einem pokerface ins wildeste gelächter ausbrechen, hat sich dann früher beim lachen immer die brille mit dem dicken flaschenbodenglas hochschiebgen müssen, dabei die nächste kippe schon in der hand, aber er hat aufgehört zu rauchen, einfach so, vor ein paar jahren, von x auf null. das richtig altmodisch schöne an fabio war sein leben, er hat getan, was er wollte und konnte, ohne angst und ohne zögern. er war ein paar jahre in berlin, weil er mal in berlin leben wollte, ohne deutsch zu können, hat hier gejobbt und spass gehabt, dann ist er zurück nach italien gezogen, aber ans meer, mit seiner freundin, ich habe ihn nur noch jedes jahr oder jedes zweite gesehen, wie man die alten freunde von früher halt so sieht.
grade scheint dieses früher jahrhunderte her, aber es waren die jahre von ca. '79 bis '84, in mailand und am lago. wir waren eine gruppe von freunden, die an den wochenenden und in den ferien zusammen abgehangen haben - pff, so sagen die kids heute, wieviel selbstverachtung darin steckt, als wären sie wirklich nur fleisch in der großen kapitalismusmetzgerei - also nein, wir haben zeit zusammen verbracht, unten am see, im circolo, haben geraucht und getrunken und musik gemacht, es gab geschichten und gerüchte, manchmal auch politik und ein paar existentielle erlebnisse, wir waren alle in ordnung, es war eine schöne zeit, in der die unterschiede kleiner waren als die gemeinsamkeit, so fühlte es sich an jedenfalls.
sofortiger ancestraler lebenshunger, bitte macht heut irgendwas, was ihr unbedingt tun wolltet, verschiebt nicht immer alles, tut es jetzt, heute, oder zumindest dieses jahr und nicht das nächste. das leben ist jetzt grade, es ist nur ein kleiner pups in der ewigkeit. und es ist schön.
wir werden dich vermissen. bäh, die zukunftsform ist doof, wenn jemand gerade gestorben ist. ich vermisse dich.
grade scheint dieses früher jahrhunderte her, aber es waren die jahre von ca. '79 bis '84, in mailand und am lago. wir waren eine gruppe von freunden, die an den wochenenden und in den ferien zusammen abgehangen haben - pff, so sagen die kids heute, wieviel selbstverachtung darin steckt, als wären sie wirklich nur fleisch in der großen kapitalismusmetzgerei - also nein, wir haben zeit zusammen verbracht, unten am see, im circolo, haben geraucht und getrunken und musik gemacht, es gab geschichten und gerüchte, manchmal auch politik und ein paar existentielle erlebnisse, wir waren alle in ordnung, es war eine schöne zeit, in der die unterschiede kleiner waren als die gemeinsamkeit, so fühlte es sich an jedenfalls.
sofortiger ancestraler lebenshunger, bitte macht heut irgendwas, was ihr unbedingt tun wolltet, verschiebt nicht immer alles, tut es jetzt, heute, oder zumindest dieses jahr und nicht das nächste. das leben ist jetzt grade, es ist nur ein kleiner pups in der ewigkeit. und es ist schön.
wir werden dich vermissen. bäh, die zukunftsform ist doof, wenn jemand gerade gestorben ist. ich vermisse dich.
docbuelle (Gast) - 17. Juni, 08:21
es tut mir leid, was du gerade erlebst; fühl' dich umarmt
Casino - 17. Juni, 12:12
danke dir!
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