knuti.

knut wird mir fehlen. ich weiß noch, wie sich das angebot anfühlte, das rbb- knutblog zu übernehmen, ich war beeindruckt von den besucherzahlen und hatte etwas bammel vor dem auftrag, ein so lebendiges und gutdurchblutetes weblog in den händen zu haben. ich hatte keine sekunde angst vor den texten oder dem schreiben (difference), und die geschichten sind denn auch einfach beim hinsehen und zuschauen aufgeploppt, weil der bär so sehr alle spielerischen und kindlichen sinne aufgeweckt hat.

morgens hat er sich aufgerichtet, ein bisschen mit dem kopf gewackelt und herübergeguckt, das runde, pelzige, tollpatschige sehr sichtbar und das wilde bedrohte raubtier ganz weit hinten im kopf, es gibt ja wenige orte, wo die macht der zivilisation so deutlich ist wie in einem zoo, all das artgerechte und eingezäunte, das nahe, die wildnis fast zum anfassen, der abstand immer ein bisschen mehr als nur symbolisch, der herrschaftsanspruch akzeptiert und überwuchert vom event-dingens. dann lernt man die vielen knutfans kennen, erkennt die pfleger, lernt auch all die anderen tiere kennen, und die theorie verschwindet angesichts der schönheit des zoos, der sofortigen entspannung, wenn man dort herumspaziert.

er hat mit seinem publikum, mit uns, tatsächlich ball gespielt, er hat den kopf in den nacken gelegt, schwung geholt, und die bälle mit karacho über den wassergraben ins publikum gepfeffert, und ist begeistert hinterhergesprungen, sobald sie zurückgeflogen kamen.

ich habe die bärenvermenschlichung abgelegt mit ende des rbb-jobs, aber beziehungen haben zum glück eine autonomie, ein eigenleben, und so hab ich ihn weiter richtig gern gehabt.

der tick kindliche wut dabei, dass ein so großes und starkes raubtier auf menschlichen schutz angewiesen ist, weil seine rasse sonst verschwinden wird vom antlitz der erde. ärger mich, dass ich antlitz schreibe, wo doch die eisflächen der arktis so unendlich viel älter und größer und kälter sind als ein dummes vergängliches antlitz.

und dann spielt knut mit irgendwas in seinem kleinen tümpelchen, und man beginnt zu lächeln, weil spielen und die freude daran so absolut universal verständlich sind.

außerdem liebte er croissants! nein, er war nicht besonderer als andere eisbären, aber diesen hier haben wir gekannt, und das ändert schon alles. er war eben knut, und ich werde ihn ernsthaft vermissen.

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