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auf der suche nach so einer hotelduschhaube für die zweite läuseshampookur beim großen eine schublade mit seifen wiedergefunden. war ich da mal? im hassler, dem einzigen hotel in rom, gelegen am kopf der spanischen treppe, direkt neben der trinità dei monti, mit einer dachterasse, von der einem die ganze stadt zu füssen liegt. fernweh. nein, es war anders, ich wollte damals gerne, aber es war nicht so sehr wichtig. ich fand das hassler sogar ein bisschen fremd und altertümlich, ich hatte noch keinen sinn für diese ganz bestimmte wunderbare staubigkeit berühmter alter hotels, aber meine eltern wohnten dort, mein vater bekam irgendeinen preis verliehen und wurde da einquartiert, und ich habe nur ein paar kaffees genommen auf der terasse, und einen aperitiv. sie hatten oben auf den tischen solche panoramakarten aus schwerem papier, geklappt, auf der die shilouetten der ganzen gebäude und kirchen beschriftet waren, ich fand das übertrieben und hatte so eine echte kleine verzweiflung angesichts der überwältigenden geschichtsdichte dieser stadt, jedes haus hat eine, mein vater konnte all diese zeichen lesen und hat sie immerzu erzählt, die papstzeichen über den türen, die kirchen, die viertel, er war fremdenführer in rom, als junger mann. jede andere stadt wird dann plötzlich unsichtbar, das passiert mir jetzt nicht mehr, wenn ich mal wieder da bin, ich habe viel mehr substanz inzwischen hier in berlin, ob es das ist? aber früher wollte ich da wohnen und nicht im kalten norden. genau: ich schlief bei frau pallenberg auf dem sofa, direkt neben so einem vollbärtigen freundlichen jungen architekten, mit dem ich über libeskind gesprochen habe, der wohnte da wohl auch eine weile und hat mich beeindruckt, weil er so einen lebensplan hatte, egal was ich ihn fragte, er hatte eine antwort. ich mochte ihn, und wir gerieten ins fahrwasser der poesie und sprachen über montale, glaube ich, weil das möglich war damals. am nächsten tag sind wir meine schwester besuchen gegangen, die in der bar della pace gejobbt hat, bevor sie ihren mann und ihre kinder bekam, das muss mindestens 15 jahre her sein also.

eine alte seife.

silber

silber

gestern in meiner küche in einem sehr unzugänglichen hinteren winkel einen schweren stoffbeutel mit lauter gewickelten tüchern gefunden. darin: ein komplettes silberbesteck, 800er, leicht löffellastig, fadenmuster, mit unterschiedlichen intialen. große überraschung. ich habe ein geerbtes christofle, das wohlbehalten in pappschachteln verwahrt wird, für die anlässe, mit dem meißen. dieses vergessene und wiedergefundene muss von meinem patenonkel sein, auf vielen flohmärkten zusammengesammelt, eigenhändig für das patenkind, er hat mir bei jedem besuch ein paar teile davon mitgebracht.

dann ist mir auch eingefallen, wir wir zusammen auf dem markt am 17. juni waren, vor mauerfall, und wie konka mit geübtem griff die schönsten gabeln und löffel aus den großen kisten herausgefischt hat. er kannte sich sehr gut mit teppichen aus und suchte sich für den silberkauf gerne stände, die auch ein paar teppiche feilboten. dann wählte er den besten teppich und handelte den verkäufer mit einem feuerwerk an fachwissen und anekdoten und erinnerungen an afghanistan (oder weiß der herrgott wo, es war immer das hinterland von teppich-regionen im fernen osten) auf einen bruchteil des erstpreises herunter, vertröstete ihn dann auf "später", er wolle aber zumindest schon mal etwas von dem silber mitnehmen, und bekam es immer, immer zu einem sehr guten preis. ich muss den leicht angelaufenen schatz klar in den alltag integrieren.

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