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diesmal urlaub in einer art kokon verbracht, der von außen vor allem aus hitze bestand. 35 grad jeden tag, mal 37, mal 32, das war dann schon thema. in der toskana liegen italienische männer und frauen den halben tag bei solchen temperaturen bewegungslos in der sonne, am strand. sie tragen sonnenbrillen und modische badeklamotten, und sie sind brauner, als man es für möglich halten würde. ihre haut ist dicker und fest geworden, sie reden auch nicht viel, nur wenn es zum mittagessen unter das holzdach vom restaurant geht, da holen sie dann ihre alteregos ans licht, die in einem kleinen hitzegeschützten teil ihres körpers aufbewahrt werden, und sind ein anderer mensch. ich musste immer nach 15minuten sonne ins meer rennen, rennen wegen der sandtemperatur, nicht weil mein temperament es mir mit ü40 immer noch gestattet, mit gejohle in die brandung zu hopsen (tut es, aber ich muss dabei immer achegal denken, sonst geht das nicht mehr)

da stehen dann immer größere gruppen im niedrigen wasser und reden, stundenlang, über das liebesleben der anderen, die abendgestaltung, den september. das ist ein sehr angenehmer ort. wenn man cooler und jünger ist, kann man sich hinsetzen und mit den fingern im sand nach kleinen muscheln fischen, beim plaudern. beste maniküre ever, die finger werden glatt und weich.

der umgang mit anderen lebensstilen, der reichtum des möglichen. das große haus, in dem man zu gast ist, mit zucchini, feigen und oliven im garten, dem eigenen weinberg, das wandeln über terrassen, dicke autos in einer gemeinschaft mit anderen dicken autos, bei aller inneren abgeklärtheit ist so ein reichtum immer etwas fühlbares, wie eine wetterlage oder eine stoffqualität, eine angenehm kühlende distanz zu enge und dem gewohnten und durch gewohnheit gebändigten mahlstrom des rechnens, ob man nochmal essen gehen kann mit den jungs, oder lieber nicht. man will immer darauf antworten, aber es hat ja keiner was gesagt, nur die dinge und gewohnheiten des gastgebers sprechen zu einem, leise, aber doch beständig. mama, ich will auch so ein haus! sagen die jungs, warum sind wir nicht so reich? dann sagt mir die berliner putzfrau, sie hätte auf 65 m2 mit vier kindern gelebt, und ich kann die entfernung als etwas tröstliches sehen, weil ich mit allen anderen bin.

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