...
Man holt Luft und der Blick gerät an einen Spiegel, eine Zeichensammlung, von allen Lebensparteien sternförmig zusammenlaufend in einem Gesicht, das wäre ja überhaupt so meine Faltenerklärung: notwendige Vergößerung der Leinwand.
Die Codes immer, ob die gelesen werden können, oder wann genau sie geschrieben werden in so einem Familienleben. Lücken.
Vielleicht liegt er in den ganzen Dingen, an die man sich grade nicht erinnern kann, der nonverbale Kontinent, auch durchs Umfeld gesteuert: Wie wichtig war Italien so als Alltag und peer group in der emotionalen Schulung, schon das gestische Element von Gefühlen als Teil einer selbstverständlichen und gestaltbaren Oberfläche, nichts verbotenes daran, nichts geheimes (der Charme immer, das Spiel, der Flirt), das dichte und seidige Netz aus Alltagsritualistik.
Wie wenig zum Beispiel von der väterlichen Reserviertheit noch in uns Schwestern steckt, oder wir erkennen es nicht mehr, eine kleine Scheu, die sich nicht äußern braucht.
(Ich weiß noch, als ich '84 nach D kam, in ein fremes Land, dessen Sprache ich perfekt beherrschte. Das Trockenfischgefühl, wenn man die Rituale nicht deuten konnte, wie diese Deutschen einem immer entweder alles oder gar nichts erzählten, Distanz und Nähe keinem allgemein bekanntem Code unterworfen, sondern nur den persönlichen Bedürfnissen der Sprecher, man musste mit jedem Menschen von Null anfangen, und die Regeln jedesmal komplett neu erfinden, das war aufregend und kam mir damals sehr revolutionär vor, weil ja immer alles möglich war.)
Zwischendrinbin ich immer mal wieder vollkommen überrascht über mein Leben, wie sozusagen gleichberechtig man die Spuren von Fehlern und Nichtfehlern verfolgen kann, gar kein Schicksal, wie sicher das macht, gleichzeitig: Wie offen alles immer ist. Morgen.
Die Codes immer, ob die gelesen werden können, oder wann genau sie geschrieben werden in so einem Familienleben. Lücken.
Vielleicht liegt er in den ganzen Dingen, an die man sich grade nicht erinnern kann, der nonverbale Kontinent, auch durchs Umfeld gesteuert: Wie wichtig war Italien so als Alltag und peer group in der emotionalen Schulung, schon das gestische Element von Gefühlen als Teil einer selbstverständlichen und gestaltbaren Oberfläche, nichts verbotenes daran, nichts geheimes (der Charme immer, das Spiel, der Flirt), das dichte und seidige Netz aus Alltagsritualistik.
Wie wenig zum Beispiel von der väterlichen Reserviertheit noch in uns Schwestern steckt, oder wir erkennen es nicht mehr, eine kleine Scheu, die sich nicht äußern braucht.
(Ich weiß noch, als ich '84 nach D kam, in ein fremes Land, dessen Sprache ich perfekt beherrschte. Das Trockenfischgefühl, wenn man die Rituale nicht deuten konnte, wie diese Deutschen einem immer entweder alles oder gar nichts erzählten, Distanz und Nähe keinem allgemein bekanntem Code unterworfen, sondern nur den persönlichen Bedürfnissen der Sprecher, man musste mit jedem Menschen von Null anfangen, und die Regeln jedesmal komplett neu erfinden, das war aufregend und kam mir damals sehr revolutionär vor, weil ja immer alles möglich war.)
Zwischendrin