Jahnn revisited

Er sah aus wie Shrek, nur daß er nicht grün war.

Fiktion/Lüge

„Ihr glaubt wohl, bei einer Lüge nicht erwischt zu werden, sei dasselbe wie die Wahrheit sagen“, grad wieder auf der Rückseite meiner SZ-DVD entdeckt, ein Satz, den man gern selber gesagt hätte in so einem Moment von Klarheit und Wut. Aber es ist ein Satz der Niederlage, wer ihn sagen muss, hat schon verloren. Ein dummer Satz, der den Lügner entschuldigt, indem er die Wahrheit diskreditiert: die Wahrheit ist keine Glaubensfrage, und erst die Macht des Lügners macht sie zu einer.
Lügen sind ein höchst interessantes Untersuchungsfeld. Was unterscheidet sie von anderen Aussagen? Ihre große Funktionalität. Man lügt mit Grund, man hat ein Ziel, das über die Satzaussage hinausgeht, und dieses Ziel läßt sich nur mit einer Täuschung erreichen, und man lügt ein Gegenüber an, egal ob es eins oder mehrere sind. Ich denke dass hier auch die Grenze zur Fiktion liegt. Fiktion ist unterhaltung, Lüge ist Täuschung, das eine ein Zweck, das andere ein Mittel. Diese beiden Dinge gehören gar nicht zusammen: das Blog und die Frau. Fiktion hat alle Spielräume, ist frei von Kategorien wie wahr/falsch. Wenn die Frau dahinter jemanden anlügt, dann ist das verwerflich, egal ob sie das einer Fiktion oder der Anonymität oder einem Selbstentwurf wegen tut. Die Lüge nimmt (unter anderem die Würde), die Fiktion gibt. Wenn die Grenzen dazwischen nur noch vom Autor auseinandergehalten werden können, dann hat der Autor die Verantwortung, das auseinanderzuhalten. Wo ist das Problem?

Für Gäste: hier
(Ich wäre gern so elegant wie Bov bei diesem Thema, aber aber es ist alles noch so bunt im Blogland)

Maman et putain, Jean Eustache

Dieser Film war 90 Minuten lang. Dann 100 Minuten zu lang. Dann 110 Minuten zu lang. Dann 120 Minuten zu lang. Dann 130 Minuten zu lang. Dann 140 Minuten zu lang. 150, 160, 170, Hundertachzig Minuten. Es ging die ganze Zeit um Quatschen und Sex, sehr bloglike. Ich hatte revolutionären Sex erwartet, es war vollgequatschter Blümchensex die ganze Zeit. Und es gab auch leider keine Mütter und keine Huren, nur kleine Mädchen ohne Rückgrat, also von denen versteh ich nichts. Und das an einem Tag, wo ich nachmittags den wunderbaren Redford angucken durfte. Ich muss nochmal mit dem Kurator sprechen.

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