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der zyklus ist durch. die unterhemden sind entweder mürbegewaschen oder zu kurz, die strümpfe halten auch alle zu lange, oder sie haben kleine kleckse aus rettendem nagellack im gewebe, die liebe zu diesem einen paar lederstiefel kippt, nein, die spuren von regentropfen sind keine geschichte, und man muss auch nicht an jeden regen erinnert werden. wenn die leute meinen ipod sehen, stossen sie kleine spitze schreie aus und sagen guckmal! den musst du aufheben! naja warum sollte ich ihn auch wegschmeissen, wenn er doch noch geht, wenn die musikqualität sich verbessert hätte bei den neueren, na dann. aber jetzt hier am samstag kommt mir alles so spiessig und konservativ vor, so mit leise summender beharrlichkeit, mangel an frischer energie, mein leben ein found footage film, das festhalten an dingen, bloss weil sie noch halten, sollte man nicht ab und zu runderneuern, blank und leer neu anfangen, ist nicht mein altes paar stiefel immer auch schon aussage, sie haben auch nicht den angenehmen tarneffekt von frischgekauftem zeug, die machen ja das subjekt unsichtbar, hinter dem ichbindabei.

wobei das mimetische glück bei den röhrenhosen grade nicht klappt, oder anders als die leute meinen vielleicht, diese engen pellen sehen bei vielen frauen nur nach amerikanischer provinz mitte der achtzigerjahre aus, oder nicht? wenn diese frauenbeine den durchschnitt verlassen und geschichten oder polster oder irgendwelche besonderheiten aufweisen, dann sieht man nur noch den körper, nicht mehr den modischen gedanken dahinter, ich finde die extrem dominant, diese dinger. jede kleine varianz im konstrukt führt zur dekonstruktion ins alberne, es sei denn, die frau trägt eine dieser brillen dazu, mit denen meine mama in den siebzigern großartig aussah, und vielleicht frau hepburn in den vierzigern, aber die trugen sie in einem kontext, der nicht nur behauptet war, hier auf der raumerstrasse kann ich dann nur noch die brille sehen, und der rest des outfits könnte ebensogut ein bademantel sein oder ein putzkittel, aber ist es natürlich nicht, der rest ist auch immer uptodate, kein mensch kauft sich nur eine neue brille. auch nach zwei jahren bekomme ich bei diesen riesigen dingern immer noch einen kleinen schreck, meine gedanken setzen kurz aus, das gesicht vor mir zerfällt, auch weil mund und nase plötzlich egal werden bei den monstergläsern davor.

mir stehen ja keine fliegenaugenbrillen, natürlich ist ein bisschen neid dabei, aber mehr wegen der unbekümmmertheit, mit der diese leute jede mode mitmachen, während bei mir immer noch meine gelegentlich komplexe persönlichkeit eingekleidet werden muss, und die braucht häufig weder glamour noch beachtung, sondern etwas diskret schwarzes. (heute trage ich einen fuchsiafarbenen glänzenden rollkragenpullover von versace, 5 jahre alt, das tragen von diesen sichtbaren klamotten ist immer ein gefühlter kontextwechsel, vom just me ins gruppending, von der raumerstrasse zur bühne berlin)

aber eigentlich bin ich bloss gestern an einem paar roter lederstiefel vorbeigelaufen, 2ooplus, und ich kann mich nicht entscheiden, daher.

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